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Hochwasserschutz15 Maßnahmen in Bad Münstereifel für knapp 27 Millionen Euro vorgestellt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Anwohner im schon leicht überschwemmten Ort Gilsdorf sitzt auf einer Bank und ruht sich aus. Er trägt gelbe Gummistiefel.

Da ahnte noch keiner, wie groß die Katastrophe wird: Gilsdorf am späten Nachmittag des 14. Juli 2021.

In der Ratssitzung stellte die Stadt Bad Münstereifel 15 Projekte für den Hochwasserschutz vor. Die Finanzierung ist noch unklar.

Die Stadt Bad Münstereifel hat in der jüngsten Ratssitzung Steckbriefe für die Hochwasserschutzmaßnahmen gezeigt. Vorgestellt wurden 15 Projekte mit einem finanziellen Gesamtvolumen von knapp 27 Millionen Euro. Über die Finanzierung herrscht allerdings noch Unklarheit.

Hochwasserschutzmaßnahmen werden in der Regel zu 100 Prozent aus dem Wiederaufbaufonds finanziert, teilt die Stadt mit. Der Bezirksregierung liegen aktuell aber noch nicht die entsprechenden Kriterien vor, um über die Bewilligung der Maßnahmen, die im Ende Mai vom Rat beschlossenen ersten Änderungsantrag des Wiederaufbauplans enthalten sind, zu entscheiden.

Geplant sind folgende Maßnahmen:

Rückhaltebecken Gilsdorf

Gebaut werden soll ein 150 Meter langer Schlauchdeich am Eschweiler Bach, das Rückhaltevolumen beträgt 80.000 Kubikmeter. Wie bei fast allen Maßnahmen erhöht sich diese Zahl bei Verwendung von örtlichem Bodenaushub. Die Kosten werden auf 3,1 Millionen Euro geschätzt.

Rückhaltebecken Hornbachtal

Das Hochwasserrückhaltebecken am Hornbach soll je nach Bauweise zwischen 21.000 (Kaskadenbau) und 50.000 Kubikmeter (Einzelbau) Wasser zurückhalten. Die Kosten belaufen sich auf 1,8 oder 2,4 Millionen Euro.

Rückhaltebecken Bodenbachtal

Mit einem Damm, Wegaufwallungen und einem Schlauchdeich sollen 13.000 Kubikmeter aus dem Bodenbach zurückgehalten werden. Die Kosten betragen geschätzt 1,2 Millionen Euro.

Zusätzlich sollen die ehemaligen Teiche umgenutzt werden, in denen Regenwasser versickern kann. Die Reaktivierung soll 200.000 Euro kosten.

Rückhaltebecken Kolvenbach

2,4 Millionen Euro soll das Rückhaltebecken am Kolvenbach kosten, das ein Retentionsvolumen von 50.000 Kubikmeter besitzt.

Rückhaltebecken Schleidtal

Im Mündungsbereich des Graubachs soll das Becken errichtet werden, zwischen den Hängen des Schleidtals kann ein Damm aktiviert werden. 60.000 Kubikmeter des Schleidbachs sollen zurückgehalten werden. Kosten: 2,6 Millionen Euro.

Rückhaltebecken Schlierbach

17.000 Kubikmeter Wasser des Schlierbachs sollen zurückgehalten werden. Die Kosten werden auf 1,4 Millionen Euro geschätzt.

Maßnahmen Arloff/Kirspenich

Am namenlosen Graben oberhalb von Arloff soll ein 950.000 Euro teures Becken 8500 Kubikmeter Wasser aufnehmen können.

Hinzu kommen Aufwallungen entlang der Münstereifeler Straße, die die Hochwasserschutzmauer um 75 Meter verlängern. Kosten: 200.000 Euro.

In Kirspenich soll außerdem die hydraulische Leistungsfähigkeit der Erft erhöht werden, indem der Mündungsbereich des Holzbachs freigelegt und aufgeweitet wird. Das soll 3,3 Millionen Euro kosten.

Rückhaltebecken Kornbach

Mindestens 40.000 Kubikmeter Wasser aus dem Kornbach sollen zurückgehalten werden. Durch eine zusätzliche kaskadenartige Anordnung würde sich das Volumen um 15.000 Kubikmeter je Becken erhöhen. Kosten: 2,1 Millionen Euro.

Rückhaltebecken Bülgesbach

Ein großes oder mehrere kaskadenartige Becken sollen errichtet werden. Zwischen 32.000 und 60.000 Kubikmeter werden zurückgehalten, die Kosten sollen zwischen 1,9 und 2,6 Millionen Euro betragen.

Rückhaltebecken Dreisbach

17.000 Kubikmeter Wasser werden mit dem 1,35 Millionen Euro teuren Becken zurückgehalten.

Becken Iversheim

An der Alten Landstraße soll das Becken erneuert und eventuell erhöht werden. Es soll 600 Kubikmeter Regenwasser zurückhalten. Die Kosten betragen 1,35 Millionen Euro.

Hinzu kommen noch lokale Rückhalte im Wald für 1,7 Millionen Euro.