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Ex-Diplomat aus Bad MünstereifelUkrainische Flüchtlinge wollten in Polen bleiben

Lesezeit 2 Minuten

Mit diesem Schild boten Guy und Sylvie Féaux de la Croix drei Flüchtlingen an, sie mitzunehmen.

Bad Münstereifel-Eschweiler – Europa ist die große Heimat von Guy Féaux de la Croix. Der in Eschweiler lebende Rechtsanwalt war als Diplomat unter anderem in Rom, Athen und Warschau tätig. Im Auswärtigen Amt leitete er bis zu seinem Ruhestand das Referat für Kultur- und Medienprojekte. In der Eifel kennt man ihn unter anderem, weil er einer der Initiatoren des Europakreuz-Projektes war, mit dem der Opfer des Ersten Weltkrieges gedacht wurde. Die Kreuze wurden vom Hermann-Josef-Kolleg in Kall-Steinfeld aus nach ganz Europa gesandt.

Jemand wie Guy Féaux de la Croix kann, wenn er das Leid in der Ukraine sieht, nicht die Hände in den Schoß legen und nichts tun. Stattdessen machte er sich mit seiner Frau Sylvie am Samstag auf zum polnisch-ukrainischen Grenzübergang Medyka, um Flüchtlingen eine Unterkunft in Eschweiler anzubieten.

15 Stunden Fahrt

15 Stunden dauerte die Fahrt durch die Nacht bis in die Grenzstadt Przemysl. Von dort führt eine Straße in Richtung Lwiw. Ein Kilometer vor der Grenzstation wurde das Paar von der Polizei gestoppt und zurückgeführt auf einen Supermarkt-Parkplatz. „Hier warteten schon Hunderte von Menschen auf ihre ukrainischen Verwandten, Freunde und Bekannten“, berichtet Féaux de la Croix. Stapelweise hätten Wasser, Brot, Süßigkeiten und Kinderspielzeug bereitgestanden.

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Alle 20 Minuten erreichte ein Feuerwehrbus mit ukrainischen Flüchtlingen den Parkplatz. „Wir sahen hier wenig Möglichkeiten, auf unsere Einladung aufmerksam zu machen“, erzählte der Ex-Diplomat, also machte sich das Paar zum Bahnhof auf. Über einen im Allgäu lebenden befreundeten Ukrainer versuchten die Eheleute, gezielt Menschen in den Zügen zu erreichen. Eine Mutter mit zwei Kindern sollten sie mit nach Deutschland nehmen. „Aber unsere Familie hatte es nicht über die Grenze geschafft“, so Guy Féaux de la Croix.

Bundesregierung sollte übernehmen

Weitere Flüchtlinge schlugen das Angebot der Münstereifeler ebenfalls aus. „Auch hier im Bahnhof wollten sie alle in Polen bleiben, nahe an der Heimat“, musste der Anwalt feststellen. „Auf der Heimfahrt erreichten uns Hinweise, dass wir die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge doch besser der Bundesregierung überlassen sollten“, so Féaux de la Croix weiter.

Aber auch wenn das Paar unverrichteter Dinge, aber um Eindrücke von Militärkolonnen und der Situation im Grenzgebiet reicher in die Heimat zurück fuhr, will Guy Féaux de la Croix sich engagieren. „Wo sind andere Helfer für die Ukraine? Wie können wir zusammenfinden?“, fragt er sich. Deshalb bittet er um Kontaktaufnahme per E-Mail.