Hilfstransport in die UkraineEuskirchenerin bringt Lebensmittel ins Kriegsgebiet
Euskirchen/Heimerzheim – Jeder Handgriff sitzt. Während Hanna Herter mit Paketband die Umzugskartons stabilisiert, packen ihre Mutter Jana und Tante Regina Herter die Kisten mit haltbaren Lebensmitteln und Medikamenten. Alle drei engagieren sich für das Kinderhilfswerk „Little Lambs“, das Lydia Herter vor 17 Jahren gegründet hat.
Seit 2005 gibt es den Verein, der sich vor allem um Waisenkinder in der Ukraine, speziell in Kiew, kümmert. Für die Verantwortlichen des Kinderhilfswerks sei es eine Herzensangelegenheit, in der jetzigen Situation zu helfen.
Täglicher Kontakt in die Ukraine
„Wir telefonieren fast täglich mit den Mitarbeitern vor Ort. Die Situation ist sehr bedrückend“, schildert Lydia Herter, die seit Mittwoch an der Kolumbusstraße 39 im Euskirchener IPAS haltbare Lebensmittel, Verbandsmaterial und Medikamente sammelt.
Dazu gehören Kekse, Knäckebrot, Fertigsuppen, Konserven, Nudeln und Reis. „Decken, Spielsachen oder Kuscheltiere können wir nicht gebrauchen“, so Herter.
Menschen bewusst unterstützen
Ziel sei, die Lebensmittel- und Medikamentenpakete ins Landesinnere zu transportieren. Sollte das nicht gelingen, sollen die Hilfspakete in den Flüchtlingslagern an der Grenze bleiben.
„Dort werden sie genauso benötigt. Umsonst haben wir sie auf keinen Fall gepackt“, sagt Lydia Herter: „Es ist uns aber ein Anliegen, dass die Sachen bewusst zu den Menschen kommen, die wir kennen.“
Am Samstag geht's los
Den Appell des Deutschen Roten Kreuzes, nicht unkoordiniert in Richtung Grenze zu fahren, weil so wichtige Ressourcen und Verbindungsstraßen in Anspruch genommen werden, kann Herter verstehen. Abhalten wird er sie aber nicht.
„Da wir aber Mitarbeiter des Kinderhilfswerks in der Ukraine haben und genau wissen, was benötigt wird, werden wir uns auf den Weg machen“, sagt die Ehrenamtlerin. Mit ihrem Mann will sie sich in der Nacht zum Samstag auf den Weg machen.
Bereits zahlreiche Pakete gepackt
Zahlreiche Pakete waren bereits am Mittwochabend gepackt. Allesamt beschriftet und mit fortlaufenden Nummern versehen. „Das ist für den Zoll wichtig. Wir führen auch Listen, was sich in welcher Anzahl in den Hilfspaketen befindet“, erklärt die Schwägerin der Organisatorin, Regina Herter.
Wichtig sei auch, dass die Kartons nicht zu schwer seien. Deshalb packt die Ehrenamtlerin nicht so viel wie möglich in die Umzugskartons. Stattdessen achtet sie darauf, dass neben Nudeln oder Suppen auch Süßigkeiten in jedem Paket sind. Natürlich werden auch die auf den Listen für den Zoll vermerkt.
Kanister mit Benzin werden auch mitgenommen
Robert und Lydia Herter werden auch einige mit Benzin gefüllte Kanister mitnehmen. Ob sie die ihren ukrainischen Kontaktpersonen in die Hand geben dürfe, wisse sie nicht, sagt Lydia Herter. Versuchen wolle sie es aber. „Benzin ist knapp. An die Tankstellen dürfen nur noch Militärfahrzeuge“, erklärt die Heimerzheimerin.
Ihr Mann hat im IPAS eine Lagerhalle. An der Kolumbusstraße 39 stehen auch zwei Überseecontainer, die das Kinderhilfswerk aktuell als Depot für die Spendenlieferungen nutzt.
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Der Hilfstransport am Wochenende soll nicht der einzige bleiben. „Wer noch Lebensmittel oder Medikamente spenden möchte, kann das gerne tun. Wir werden nicht nur einmal an die Grenze fahren“, sagt Lydia Herter. Sie ist unter 0172/5853552 erreichbar. Genügend Lagerfläche sei vorhanden, zumal ein Großteil der vorhandenen Bestände bereits beim ersten Hilfstransport am Samstag mitgenommen werde.