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StadtwerkeKläranlage in Bad Münstereifel-Wald wird modernisiert und erweitert

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt die Zufahrt zur Kläranlage Wald. Das Betreten des Geländes ist verboten, wie auf einem Schild steht.

Der Zutritt zur Kläranlage in Wald ist untersagt.

Die Kläranlage in Wald wird über den Wiederaufbau hinaus erweitert. Die Stadt Bad Münstereifel muss 1,6 Millionen Euro selbst bezahlen.

Die Grundsatzentscheidung traf der Betriebsausschuss Stadtwerke bereits im September: Die bei der Flutkatastrophe 2021 stark beschädigte Kläranlage in Wald soll nicht nur wiederaufgebaut, sondern sogar erweitert werden. Der Grund: Stadt und Politik sehen im für die Kläranlage zuständigen Bereich im Höhengebiet Entwicklungspotenzial, sodass der Einwohnerwert (EW) der Anlage von 1500 auf 1900 gesteigert werden soll. Damit verbunden sind allerdings deutlich gestiegene Kosten. Laut Stadt handele es ich um eine „zukunftsträchtige Vorgehensweise, um das vorhandene Entwicklungspotenzial nicht schon aufgrund der Abwasserbeseitigung zu verlieren“.

Der einfache Wiederaufbau inklusive eines Ersatzneubaus des Betriebsgebäudes mit Neubau eines Kombibeckens für die vorhandene Leistung für den EW 1500 kostet knapp 5,1 Millionen Euro. Diese Option würde aus Wiederaufbaumitteln finanziert. Die Erweiterung auf den EW 1900 kostet allerdings knapp 6,7 Millionen Euro. Die Differenz von rund 1,6 Millionen Euro müsste die Stadt selbst tragen. Die Refinanzierung erfolgt längerfristig über den Gebührenhaushalt.

Kläranlage in Wald wurde bei Flutkatastrophe stark beschädigt

Im jüngsten Betriebsausschuss Stadtwerke hat Stephan von Müller für die Unternehmen C&E Consulting und Engineering sowie PBS Planungsbüro Schumacher den Entwurf der neuen Kläranlage vorgestellt. Dabei ging er zunächst noch einmal auf die Schäden ein, die der über die Ufer getretene Effelsberger Bach angerichtet hatte. Wege und Oberflächen seien ausgespült worden, Fundamente über- und unterspült, die Maschinen- und Elektrotechnik war überflutet, Gebäude hatten Risse, Geröll und Treibgut hatten sich angesammelt.

Die Planer hatten fünf Varianten erarbeitet. Für eine hatte sich der Ausschuss im September entschieden. Diese wurde nun vorgestellt. Sie sieht eine komplette Neuanordnung der Gebäude vor. Derzeit sei es auf dem Gelände „recht beengt“, wie von Müller es ausdrückte. In Zukunft seien die Gebäude und Anlagen gut erreichbar. „Damit haben Sie eine sichere Abwasserbehandlung für die nächsten Jahrzehnte“, verspricht von Müller.

Neue Anlage soll im Sommer 2028 betriebsbereit sein

Weil das Gelände erweitert und eine zusätzliche Zufahrt durch das geschützte Biotop geschaffen wird, muss auch ein Umweltgutachten erstellt werden. Dazu sind Kartierungen im Herbst und Frühjahr nötig, wie von Müller erklärte. Deshalb wolle man die Planungsausschreibungen im April/Mai fertig haben, um in diesem Herbst und im Frühjahr 2026 die Kartierungen vornehmen zu können. Im Sommer 2028 soll die neue Anlage dann betriebsbereit seit. Die neue Zufahrt würde erst danach errichtet werden. „Die Abwasserbehandlung müssen wir die ganze Zeit aufrechterhalten“, so Stephan von Müller.

Die Bezirksregierung Köln hat der Stadt mittlerweile bereits signalisiert, dass sie die Variante zum Ersatzneubau der Kläranlage Wald mittragen könne.