Neugestaltung Bad MünstereifelAn Verkehrsfragen scheiden sich die Geister
Bad Münstereifel – An 300 Haushalte innerhalb der Bad Münstereifeler Stadtmauer hatte die von Martina Frenzel und der SPD gegründete Initiative „Neugestaltung der Kernstadt“ Ende 2021 Fragebögen verteilt. 89 Bürger, darunter 15 Gewerbetreibende, haben diese beantwortet. Die Ergebnisse wurden nun im Lichthof des Haushaltswarengeschäfts Roth vorgestellt und diskutiert.Die Hauptrolle spielte wieder einmal die Verkehrs- und Parkplatzsituation. Dabei prallen unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen aufeinander. Der Gedanke an Durchfahrtverbote und die Streichung von Parkflächen stoßen besonders bei Geschäftsinhabern und Anwohnern auf wenig Freude.
Rechtsanwalt Reinhold Nelles wies auf die Bedeutung der Stadt als Wohnort hin: „Wir leben hier doch nicht in einem Museum. Hier wohnen Leute. Darum müssen wir möglichst viele Parkplätze erhalten. “
Für jede Position ein Gegenargument
Als Gegenargument für eine autofreie Innenstadt werden auch Anlieferungsmöglichkeiten für die Geschäfte und die Paketdienste ins Feld geführt. Für alle Positionen, die angeführt werden, gibt es allerdings auch Gegenargumente.
Haass-Museum
Wenn es nach Klaus A.Sebastian geht, sollte in Bad Münstereifel ein „Museum der Menschlichkeit“ entstehen, im Gedenken an den „heiligen Doktor von Moskau“ Friedrich Joseph Haass. Sebastian sucht Mitstreiter und einen Träger für die Idee. (fkn)
58 Prozent der Antwortgeber wollen schon jetzt über Fragen der Verkehrsführung und Parkplätze sprechen und nicht erst, wenn der Wiederaufbau abgeschlossen ist. 63 Prozent würden gerne ihr Fahrrad in der Kernstadt nutzen. Überlegungen zur Errichtung von Fahrradwegen werden angesprochen. Besonders die Anbindung an die Supermärkte erscheint einigen Antwortgebern mangelhaft. Für die längst beschlossene Freitreppe sprechen sich 46 Prozent der Befragten aus, 42 Prozent sind dagegen. Vermehrtes Aufkommen von Müll, Lärm und der möglicherweise verminderte Hochwasserschutz bereiten Sorgen.
Mehr Bäume und Spielgeräte
65 Prozent der Befragten möchten in der Kernstadt mehr Bäume haben, 78 Prozent wünschen sich eine indirekte Beleuchtung für die Tore und Brücken der Stadt. Die Beleuchtung im Innenstadtbereich halten 44 Prozent für ausreichend. 32 Prozent sehen Verbesserungsbedarf, insbesondere in den kleineren Gassen. 86 Prozent sprechen sich für Infotafeln mit Hinweisen zu Veranstaltungen, Vereinen und Bekanntmachungen an den Stadteingängen aus.
Jeweils 53 Prozent votieren für mehr Spielgeräte und Sitzmöglichkeiten, unter anderem für die Schüler des St.-Michael-Gymnasiums, in den Bereichen Salzmarkt, Gymnasium und Markt. Über die Frage, ob es eine lange durchgehende Sitzbank entlang der Erft geben sollte, ließ Frenzel vor Ort abstimmen. Die Mehrheit stimmte dagegen, befürwortete aber ein gutes Sitzangebot überhaupt. Allerdings waren 57 Prozent der Befragten der Meinung, dass keine Pkw-Stellplätze wegfallen sollten.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mit den Ergebnissen der Befragung will die Initiative in Gruppen weiterarbeiten und der Stadt Vorschläge machen. Von der Stadt wünschten sich die Anwesenden, dass der jeweilige Arbeitsstand kommuniziert wird, weil das eigene Planungen erleichtere. Geschäftsinhaber Hubert Roth zeigte sich verwundert, dass bei den Straßenbaumaßnahmen offenbar Gasleitungen zu manchen Häusern vergessen oder an falscher Stelle gelegt worden seien. „Niemand scheint den Überblick über die Maßnahmen zu haben“, so Roth.