AboAbonnieren

Nach der FlutBau der Bad Münstereifeler Freitreppe an der Erft beginnt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Bagger steht an der Erft in Bad Münstereifel. Dort wird nun eine Freitreppe gebaut.

In etwa zwei Monaten soll die Freitreppe an der Wertherstraße in Bad Münstereifel fertig sein und zum Verweilen einladen.

Erinnerung und Begegnung sollen die Freitreppe an der Erft in Bad Münstereifel nach dem Wunsch von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian prägen. Sie wird nun gebaut, ein anderes Projekt ist fertig.

„Eine Stätte der Erinnerung, aber auch ein Ort der Begegnung“, so Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, soll die Freitreppe an der Wertherstraße werden. Sie, Brigitte Fuchs (SPD), Norbert Schäfer vom Ingenieurbüro Lorenz, Ralf Wassong von den Stadtwerken und Ingrid Thenhaus-Jakobi (FDP) setzten symbolisch den ersten Spatenstich zu dem Projekt.

„Ich bin ganz oft angesprochen worden, wann es denn endlich losgeht“, sagte Preiser-Marian. Sie habe immer mit „im November“ geantwortet. Ganz passte das nicht. Aber der 1. Dezember sei auch ein schönes Datum, befand sie. Nun seien die Arbeiter bereit und das Fundament geschaffen. Es kann also losgehen.

Erinnerung an die Katastrophe in Bad Münstereifel

Einerseits entstehe mit der Freitreppe ein Platz, an dem man reflektieren und nachdenken könne, was das Wasser angerichtet hat, so Preiser-Marian: „Aber auch, wie schön Wasser sein kann.“ Mit einem Eis im Sommer könne die Treppe ein neuer, gefragter Ort zum Verweilen und Genießen werden.

Einige Pflastersteine sind mit Motiven zur Flutkatastrophe in Bad Münstereifel bemalt.

Hingucker werden die Pflastersteine mit Motiven aus der Flut, die rund um die Treppe gelegt werden.

Sicherlich wird auch das eine oder andere Gespräch über Erinnerungen an die Flut auf den Stufen geführt werden. Denn ein paar kleine Erinnerungsstücke werden in die Treppe verbaut. „Wir haben Pflastersteine mit Motiven aus der Flut“, sagte Preiser-Marian. So findet man auf den Steinen etwa Bilder von Schuttbergen oder von der zerstörten FC-Fankneipe „Little Bit“, von der nach der Flut nur der Geißbock übrig war.

Hochwasserschutz durch mobile Wände

Das Lieblingsbild der Bürgermeisterin hat es auch auf die Steine geschafft: die Sonnenblumen, die sich wahrscheinlich selbst gesät haben durch das Vogelfutter des zerstörten „Animal Food“. All die Erinnerungen sollen rund um die Treppe gelegt werden.

Aber auch der Hochwasserschutz kam bei der Planung der Treppe nicht zu kurz. So sei das Thema laut Bürgermeisterin oft diskutiert worden. „Der Hochwasserschutz wird durch mobile Wände gewährleistet“, sagte Sabine Preiser-Marian.

Kostentechnisch sei der Unterschied zwischen Treppe und normaler Mauer nicht groß. Die Treppe sei ein Ersatz für die Mauer, sagte Ralf Wassong von den Stadtwerken. Lange müssen die Bad Münstereifeler nicht auf ihre Freitreppe warten. „Es dauert zwei Monate, bis die Treppe fertig ist“, so die Bürgermeisterin.

Der Spielplatz für die Kinder ist fertig

Nur ein paar Meter weiter die Wertherstraße hinunter ist eine weitere Baumaßnahme abgeschlossen. Wo ein Kinderspielplatz war, der von der Flut zerstört wurde, ist nun ein neuer entstanden. In Form von selbstgemalten Bildern hatten kleine Bad Münstereifeler aus der katholischen Kindertageseinrichtung St. Chrysanthus und Daria ihre Wünsche für den Wiederaufbau in der Kernstadt geäußert.

Der Spielplatz für die Kinder ist bereits fertig.

Die Kinder können sich über den neuen Spielplatz freuen, den Carmen Haltenhof (v.l.), Bianca Isenberg, Sabine Preiser-Marian, Brigitte Fuchs und Kasimir Reutershan vorstellten.

„Die Kita hatte sich an uns gewendet“, sagte Sven Wörmer vom städtischen Citymanagement. Das Bild, das am meisten gemalt wurde: ein Spielplatz. Rang zwei belegte die Eisdiele. „Es war der Wunsch der Kinder, wieder etwas zum Spielen zu haben“, sagte die Bürgermeisterin, der die Bilder Anfang des Jahres präsentiert wurden.

Ihre heiß geliebte Elefantenrutsche erhielten die Kids zwar nicht zurück, aber dafür einen neuen Spielbereich, der von Rittern und Burgen inspiriert ist. Mit dabei sind auch zwei Federwippen in Form von Pferd und Frosch.

Besonders die Wahl des Bodenbelags gab den Akteuren Stoff zum Nachdenken. Man habe sich für eine freundliche Farbe entschieden, die Sand und Erde ähnelt, so Preiser-Marian. Zudem hebe sich die Farbe vom Pflaster ab, und es sei für Barrierefreiheit im Spielbereich gesorgt.