Schleichweg stört die NaturEine Schranke soll den Möschemer Weg absperren
Bad Münstereifel – Ein Wirtschafts- und Forstweg von Eschweiler hinab ins Tal in die Heinenstraße hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Schleichweg entwickelt. Und das mit Folgen für Umwelt und Natur, denn die kleine Asphaltstraße führt durch ein Naturschutzgebiet und einen Bereich, in dem alljährlich die Krötenwanderung stattfindet. Auf Antrag der CDU soll nun versucht werden, den unzulässigen Kraftfahrzeugverkehr nachhaltig zu unterbinden.
„Viele Mitarbeiter ortsansässiger Industriebetriebe nutzen den Weg als Abkürzung“, erklärt die Verwaltung in einer Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss. Schon jetzt gibt es am unteren Ende des Möschemer Weges eine Metallschranke, die eigentlich abgeschlossen sein sollte. Außerdem parken immer wieder illegal Fahrzeuge auf einer Fläche an der Einmündung des Möschemer Weges nördlich der Gasstation. Illegal deshalb, weil die Fläche ebenfalls schon zum Naturschutzgebiet gehört.
Blaue und rote Variante
Im Stadtentwicklungsausschuss stellte die Verwaltung auch vor, welche Dimensionen das Problem mittlerweile angenommen hat. Täglich fahren 99 Fahrzeuge den Weg hinab ins Tal, wobei einige auch ins Eschweiler Tal weiter fahren. Das habe man bei einer Verkehrsmessung festgestellt. Täglich parkten bis zu zwölf Fahrzeuge von Mitarbeitern benachbarter Betriebe dort illegal noch innerhalb des Naturschutzgebietes.
Der Möschemer Weg, so habe Naturschutzwart Norbert Liebing dargestellt, sei auch eine Strecke, die stark von der Krötenwanderung betroffen sei. Deshalb sei es auch aus Sicht des Naturschutzes sinnvoll, den Weg sowohl in Höhe der Gaspumpstation als auch an seinem oberen Ende unweit des Falderweges zu sperren, damit die Kröten dort ungehindert zu ihren Laichplätzen kommen und später wieder zu ihren Lebensräumen zurückgelangen könnten.
Zwei Varianten wurden diskutiert
Im Ausschuss hatten sich die Politiker mit zwei Varianten auseinanderzusetzen. So stand zum einen der Vorschlag zur Diskussion, die Straße ins Eschweiler Tal mit einer Schranke zu sperren. Das war auch bei einer Ortsbesichtigung der Verkehrskommission am 30. Januar 2020 diskutiert worden. Zum anderen sollte beraten werden, ob man nicht eine Schranke in Höhe der Gasstation an der Heinenstraße installiert, um den unzulässigen Verkehrsstrom zu unterbinden, aber Berechtigten die Chance zu lassen, ins Eschweiler Tal zu gelangen.
Dass auch Schranken nicht unüberwindbar sind, erfuhren die Politiker ebenfalls aus der Verwaltungsvorlage. Fast jede Woche müsse die Schranke repariert werden, weil sie einfach von Traktoren umgefahren oder geknackt würde. Das teilte der städtische Forstbetrieb mit.
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Weil in der Verwaltungsvorlage die eine Variante in „Rot“ gekennzeichnet war, die andere aber in „Blau“, witzelte Ausschussvorsitzender Müller, man werde einfach eine blaue Schranke anbringen. Tatsächlich votierten die Politiker für eine Schranke nach der blauen Variante, also am Ende der Heinenstraße unmittelbar hinter der Brücke des Eschweiler Baches. Ob diese Variante sich verwirklichen lässt, ist aber noch nicht klar. Denn die jetzt favorisierte Lösung muss erst noch mit den Experten des Straßenverkehrsamtes des Kreises sowie von der Polizei abgestimmt werden.