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Geschenke für 170 FamilienFluthelferin erfüllt Kinder-Wünsche im Kreis Euskirchen

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Die Fluthelferin Emily Miller von der Osten und ihr Team verteilten am Sonntag Weihnachtsgeschenke an Kinder in den Flutgebieten.

Bad Münstereifel – Manchmal sehen die Helfer des Weihnachtsmannes gar nicht aus wie kleine Elfen mit großen Ohren, sondern wie ganz normale Menschen. Dabei müssen sie auch nicht unbedingt in einer Geschenkfabrik sein oder die Päckchen in einem Schlitten ausfliegen. So haben Fluthelferin Emily Miller von der Osten und ihr Team mehrere Kellerräume zu einer Art Weihnachtsfabrik umfunktioniert. Gegen 11 Uhr herrschte dort am Sonntagmorgen bereits reges Treiben: Geschenke wurden wie am Fließband verpackt, Routen geplant und Listen noch einmal durchgegangen.

In der Region kennt man die Kölnerin mit Stemmhammer und Schaufel in der Hand. „Für uns haben die Stemmarbeiten aufgehört“, sagte die Fluthelferin: „Es gibt so viele betroffene Kinder, deren Kinderzimmer weggeschwommen sind.“ Ihr sei es daher wichtig gewesen, die Kinder zu unterstützen und die Eltern zu entlasten. Daher hat sich Emily Miller von der Osten zu Weihnachten etwas ganz Besonderes einfallen lassen: eine Geschenkaktion für von der Flut betroffene Kinder.

Geschenke in Amazon-Liste

„Jedem Kind wurde ein Wunsch erfüllt“, so Miller von der Osten. Wie das genau funktioniert hat? Über eine Amazon-Liste konnten Spender Geschenke kaufen, die dann direkt an die Fluthelferin und ihr Team gesendet wurden. So sind laut Helfer Erick Steinwachs Päckchen aus ganz Deutschland zusammengekommen. „Einige kamen sogar aus dem Ausland und mussten durch den Zoll“, sagte Steinwachs.Für Erick Steinwachs ging es mit einem Kofferraum voller Präsente nach Dernau. „Man hat die Dankbarkeit gesehen“, sagte er. Auch Steinwachs war schon früh mit von der Partie im Milux-Ultra-Team, wie sich die Gruppe aus Fluthelfern genannt hat. Für ihn gehe es bei dieser Weihnachtsaktion darum, den Menschen ein Stück Normalität zu vermitteln.

Dass so eine Aktion mit viel Planung verbunden ist, weiß auch Thomas Heift. Er sei selbst von der Flut betroffen und habe Emily Miller von der Osten auf der Social-Media-Plattform Instagram entdeckt, auf der ihr mehr als 33 000 Leute folgen: „Du siehst die Leute, die eine Riesenreichweite haben, aber dahinter sind so viele, die im Hintergrund arbeiten.“

Kinder in 27 Orten beschenkt

Und im Hintergrund müssen auch viele Menschen beschäftigt sein – bei einer Geschenkaktion dieser Art: Neben Dernau, Erftstadt oder auch Bad Münstereifel und Gemünd hat das Team aus Weihnachtselfen insgesamt in 27 Orten Kinder zu Weihnachten beschenkt, die in diesem Jahr weniger Glück als andere hatten. „Im Keller liegen um die 1500 Geschenke“, so Miller von der Osten. Dies seien Päckchen für etwa 170 Familien mit jeweils zwei bis drei Kindern. Eine Ladung Geschenke sei daher laut Helfer Thomas Heift bereits eine Woche vorher nach Erftstadt-Bliesheim gefahren worden.

Und auch wenn sich jedes Kind ein spezielles Geschenk wünschen durfte, blieb es natürlich nicht dabei. „Wenn sich ein Kind beispielsweise eine Spielfigur mit Pferden gewünscht hat, dann bekommt es noch zwei weitere Spielfiguren dazu“, erklärte Miller von der Osten. Es seien aber auch Geschenke dabei, die jedes Kind gebrauchen könne und die zudem dabei helfen könnten, Traumata zu bewältigen: etwa Nachtlichter oder Regenschirme.

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Ein besonderes Buch wurde den Familien aber auch überreicht: Nach dem Regen kam die Sonne – Emma, die Ente erlebt die Flut. Rebekka Wolf, die Autorin und Illustratorin des Kinderbuchs, hat laut Emily Miller von der Osten 100 Bücher zur Verfügung gestellt.

Kein Wunder, dass die Autos, mit denen es in die Ortschaften ging, bis obenhin vollgepackt waren. „70 Kartons müssen allein nach Swisttal-Odendorf“, sagte Miller von der Osten. Für sie selbst ging es in Richtung Bad Münstereifel. Dabei haben die Helfer alle Päckchen persönlich bei den Familien abgegeben. Es gab auch eine sogenannte Backup-Kiste, in der Geschenke für die Kinder drin waren, die sich vielleicht nicht im Vorfeld gemeldet hatten. Und auch, welche Helfer in welche Orte gefahren sind, wurde gut geplant: „Viele kennen sich schon und fühlen sich verbunden“, sagte die Planerin der Aktion. Das war auch für Erick Steinwachs aus dem Team, das nach Dernau gefahren ist, wichtig: „Wir verteilen das mit der Prämisse: Hey, wir denken an euch.“

Es wurde ein langer Sonntag. Doch gegen 20 Uhr hatte die Helferschar ihr Soll erfüllt und viele frohe Gesichter von Kindern gesehen.