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Karneval in HouverathFünf Stunden haben die Jecken aus dem Vollen geschöpft

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gruppe Mädchen in schillernden Kostümen tanzt auf der Bühne.

Für Aufsehen und reichlich Betrieb auf der Bühne sorgten auch die Tanzgruppen der Houverather bei ihrem Heimspiel.

Die Mehrzweckhalle in Houverath war ausverkauft, als die Fastelovendsjecke ihr 30-jähriges Bestehen mit einem tollen Programm feierten.

Eine ausverkaufte Mehrzweckhalle, Akteure wie die Gulasch-Kapell aus Erpel, die Band "Zack“ oder Dance Emotions aus Welchneudorf im Westerwald: Alles war angerichtet für die Sitzung der Houverather Fastelovendsjecke. Auch wenn sie der jecken Tradition entsprechend erst ihr 33-jähriges Bestehen richtig groß feiern wollen, hatten sie zum in diesem Jahr anstehenden 30-Jährigen in Sachen Programm schon aus dem Vollen geschöpft.

Dies gelang auch, da die Houverather mit der Veranstaltungsagentur Swist Event aus Swisttal einen guten Kooperationspartner gefunden hatten. Schon nach dem fulminanten Einzug aller Garden der KG zur Musik der Eifeldombläser erhielten die Jecken einen Vorgeschmack auf das, was sie in den kommenden Stunden erwarten und Sitzungsleiterin Ramona Reuter ihnen präsentieren sollte.

Zahlreiche befreundete Vereine waren in Houverath zu Gast

Tosenden Applaus gab es schon für die ersten Tanzdarbietungen und musikalischen Vorträge, bevor die aus Frechen angereiste „Oma Hilde“ als einzige Büttenrednerin des Abends zu begeistern wusste. Und dass Markus Rey ohne seinen Bruder, mit dem er als „Die jungen Trompeter“ bekannt geworden ist, nach Houverath gekommen war, störte niemandem: Er unterhielt auch solo die Sitzungsbesucher bestens und animierte zum Mitsingen.

Viele Freunde zu Gast Nachdem sich alle Vereine – das waren angesichts des großen Freundeskreises der Houverather sehr viele –, BDK-Vertreter Michael Dormagen und Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian auf der Bühne vorgestellt hatten, ging es Schlag auf Schlag im über fünfstündigen Programm weiter. Perfekt zur blau-gelben Hallendekoration passend, zeigten die Treuen Husaren aus Köln einen imposanten Einmarsch.

Die Treuen Husaren aus Köln kamen mit mehr als 100 Mann

Zu Beginn hatten mehr fünf Dutzend in Grün und Weiß gekleidete Jugendliche in den Tanzformationen der Gastgeber für Aufsehen gesorgt, als sie einem langen Gänsemarsch hinter den Eifeldombläsern in die Halle zogen. Doch die Husaren in Blau-Gold und mit einer weit über 100 Personen starken Besetzung wussten das zu toppen. In mehreren großen Reisebussen waren sie in die Eifel gereist.

Dass solch große Gefährte nicht nur an diesem Abend, sondern auch tags darauf beim Gardetreffen zu Verkehrsbehinderungen führten, störte kaum. Netterweise wurden auch Verstöße gegen die aufgestellten Halteverbotsschilder nicht allzu streng geahndet. In der Halle war klar, dass dieser stattliche Husaren-Trupp deutlich zu groß für die Bühne war.

Das Bild zeigt Musikerinnen und Musiker in blauen Uniformen mit Blasinstrumenten.

Treue Husaren: In den Reihen des Musikzugs des Kölner Traditionskorps ist auch Marion Zweiffel (3.v.l.) aus Iversheim zu finden.

Gerd Waree steckt in einer übergroßen Prinzenfigur und vollführt einen Sprung, daneben stehen Ramona Reuter und Dustin Waree.

Spaß mit dem „Superjecken Dreigestirn“ hatte auch Ramona Reuter.

Doch es gab kein Gedrängel: Die restlichen Husaren verteilten sich in der Halle. Was kaum einer wusste: Zwischen all den Kölner Husaren sind auch Eifeler: die beiden Iversheimer Marion Zweiffel und Apollo Zweiffel. Marion Zweiffel gehört als Saxofonistin seit einigen Jahren dem Kölner Musikzug an, der – wie könnte es anders sein – auch „Es war einmal ein treuer Husar“ zum Besten gab.

Während die Husaren für den eher klassischen Karneval stehen, wurde es beim „Superjecken Dreigestirn“ deutlich bunter: Dieses total verrückte Dreigestirn bot eine begeisternde Show voller Tradition, Comedy, Akrobatik und Effekten, bei der dem übergroßen Prinzen regelrecht die Pferde durchgingen.

Schon beim Einzug in die Halle hielt es kaum einen auf den Stühlen – und spätestens von dort aus konnten alle ein nicht nur an Strippen gezogenes Feuerwerk und Spektakel genießen. Die Köpfe hinter dem Dreigestirn sind Dustin und Gerd Waree – Vater und Sohn. Gerd Waree blickt mit seinen 65 Jahren auf eine lange Kariere als Artist in Berlin zurück. Seit 2006 arbeitet er mit seinem Sohn zusammen.

Zum Finale gab es für die Houverather Jecken eine Überraschung: Der Auftritt der „Kelz-Band“ war nicht auf den Programmzetteln vermerkt worden. Doch die Musiker, die seit kurzem von der Houveratherin Dorothee Frings gemanagt werden, verstanden es auch kurz nach Mitternacht bestens, die Hallenbesucher von ihren Sitzen zu bewegen und zum Mitsingen zu animieren.