Die Dorfgemeinschaft hat den Dorfsaal in Bad Münstereifel-Rodert gründlich renoviert. Viele Freiwillige haben dabei kräftig angepackt.
Dorfsaal ist renoviertDas neue „Wohnzimmer“ in Bad Münstereifel-Rodert wird eingeweiht
Es war ein ganz schön dicker Brocken, den die Dorfgemeinschaft Rodert da zu stemmen hatte. Der Dorfsaal in der alten Schule musste dringend grundlegend renoviert werden. Jetzt ist es geschafft, dank Geld aus dem Leader-Fördertopf und vieler fleißiger Helfer. 1992 hatte die Dorfgemeinschaft (DG) das frühere Klassenzimmer als Veranstaltungsraum und Treffpunkt der Roderter eingerichtet. Allmählich war es in die Jahre gekommen.
Als Anfang vergangenen Jahres ein Förderaufruf veröffentlicht wurde, griff der Vorstand zu und bewarb sich um Geld aus dem Programm, mit dem die Europäische Union den ländlichen Raum unterstützt. „Maximal 20.000 Euro konnte man bekommen“, berichtet Heinz Geusen vom DG-Vorstand.
Die Roderter haben 4000 bis 5000 Stunden an ihrem Saal gearbeitet
Die Roderter beantragten 15.000 Euro, 12.000 Euro wurden bewilligt, 3000 Euro mussten in Eigenleistung erbracht werden. Im September hat eine Truppe von rund 20 Helferinnen und Helfern mit der Arbeit begonnen. 4000 bis 5000 Arbeitsstunden haben sie geleistet, hat Heinz Geusen überschlagen.
Der alte Fußboden musste herausgerissen, neuer verlegt werden. Die Holzdecke und die Wände wurden frisch gestrichen. Stühle und Tische wurden, soweit es möglich war, aufgearbeitet, ansonsten mussten neue Möbel her. Auch die Türen und Zargen bekamen einen neuen Anstrich. „Durch Vorhänge und ein neues Farbkonzept haben wir den Raum ansprechend gestaltet“, zeigt sich Vorstandsmitglied Tuya Roth mit dem Ergebnis zufrieden.
Eine große Leinwand und ein Beamter wurden angeschafft. Die können für Vorträge genutzt werden wie beispielsweise den über das Felsennest, der Ende des Monats wiederholt wird. Aber natürlich können die Roderter dort auch bei der kommenden Europameisterschaft gemeinsam Fußball gucken. „Wir haben eine kleine historische Ecke mit alten Fotos, Pokalen und dem Dorfarchiv eingerichtet“, erzählt Tuya Roth weiter.
Auch die Toiletten in der alten Schule sind saniert worden
Und weil man gerade gut im Tritt war, hat die Stadt Bad Münstereifel als Eigentümerin der alten Schule auch noch die Toiletten saniert. Auch da hat die Dorfgemeinschaft zugearbeitet, Wände gestrichen und dergleichen. „Alle haben mitgespielt“, lobt Heinz Geusen. Rund 6000 Euro habe die Stadt investiert, 1000 habe die Dorfgemeinschaft draufgelegt.
Ein großes Projekt für den kleinen Ort. Rund 460 Einwohner hat Rodert, 111 Mitglieder die Dorfgemeinschaft. „Aber auch Familien werden als ein Mitglied gezählt, so dass gut die Hälfte aller Roderter Teil der Dorfgemeinschaft ist“, erzählt Geusen. Er dämpft die Begeisterung aber: „Wir sind allerdings auch der einzige Verein in Rodert.“
Um dann aufzuzählen, was die DG alles in dem Ort auf die Beine stellt: das Martinsfest beispielsweise, die Kirmes oder auch Vorträge. Vor vier Jahren habe man den Dorfplatz gestaltet, um den Bürgerinnen und Bürgern einen attraktiven Treffpunkt zu bieten. Vor sieben Jahren sei im alten Feuerwehrhaus ein kleinerer Raum hergerichtet worden.
Und es gebe sogar eine eigene Zeitung, erzählt Geusen: Alle drei Monate erscheint der Roderter Dorf-Anzeiger. „Tuya Roth und ich sind die Chefredakteure“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Die Idee, mit dem hübsch hergerichteten Saal auch für mehr Leben im Dorf zu sorgen, scheint schon zu funktionieren. Wie Geusen berichtet, trifft sich dort mittlerweile eine neu gegründete Yoga-Gruppe.
„Das Projekt ‚Update Dorfsaal‘ war echt viel Arbeit für unsere Dorfgemeinschaft“, zieht der Vorstand Bilanz. „Aber jetzt sind wir stolz auf unser neues Gemeinschafts-Wohnzimmer. Und wir freuen uns, dass der Treffpunkt für alle im Dorf wieder eine Zukunft hat, mit vielen neuen Aktivitäten, Vorträgen und Festen.“
Eröffnet wird der erneuerte Roderter Dorfsaal in der alten Schule, Waldstraße 20, am Samstag, 11. Mai, ab 15 Uhr. Es gibt Live-Musik mit Udo Schild, eine Fotoschau im renovierten Saal, Kinderschminken und Malaktionen. Und natürlich Kaffee und Kuchen, frische Waffeln und Maibowle.