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Grundschule Bad MünstereifelMängel müssen beseitigt werden – Politik fordert Turbo-Neubau

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt den Blick auf die Grundschule mit dem Schulhof im Vordergrund.

Die Grundschule Bad Münstereifel weist Mängel auf.

Der Ausschuss sieht einen Grundschul-Neubau in Bad Münstereifel als alternativlos an. Dennoch muss die Stadt in den Altbau investieren.

Eines wurde bei der Sitzung des Bildungsausschusses deutlich: Ein Oder gibt es nicht. Es muss Geld in die aktuelle Grundschule in Bad Münstereifel gesteckt werden, obwohl die Fraktionen von CDU, FDP, SPD und UWV einen Neubau beantragt haben.

Auch die Grünen sind nicht abgeneigt, wie es Steffen Behringer kundtat: „Ich unterstütze den Antrag massivst.“ Auch andere Grüne stünden dahinter. Die vier genannten Fraktionen wollten aber Schnelligkeit in das Verfahren bekommen, die Grünen hatten noch Beratungsbedarf, erklärte es CDU-Fraktionschef Martin Mehrens. Ausschlaggebend für das Zögern war wohl die Haushaltslage der Stadt, wie Inge Fuchs (Grüne) es ausführte.

Für CDU, FDP, SPD und UWV ist ein Grundschulneubau alternativlos

Geschwindigkeit war geboten, weil im vergangenen Ausschuss noch beschlossen worden war, dass die Stadt auch einen Anbau auf dem Schulgelände planen sollte. Für die vier Fraktionen sei ein Neubau aber alternativlos, wie Andreas Bühl (UWV) es erklärte.

Ein Ortstermin vor drei Wochen unter Ausschluss von Öffentlichkeit und Presse hatte den Politikern die Augen geöffnet. „Das Schulgebäude ist Flickschusterei, ein zusammengewürfelter Bau“, sagte Thilo Waasem (SPD). Aber bei allen Wünschen nach einem „Turbo-Neubau“, wie Waasem es nannte, dürfe man „die Menschen, die weiter in dem Gebäude arbeiten und lernen, nicht vergessen“. Deshalb sei das Sanierungskonzept wichtig.

Sanierung der Grundschule würde voraussichtlich 714.000 Euro kosten

Das trug Apostolos Kikilis vom städtischen Hochbauamt dem Ausschuss vor. Rund 714.000 Euro wird die Beseitigung der 23 aufgelisteten Punkte kosten. Der dickste Brocken mit rund 140.000 Euro ist auch laut Kikilis der kritischste: Die Erneuerung der Fenster auf der Südseite inklusive Sonnenschutz, denn dies erfordert Absprachen mit dem Denkmalschutz, schließlich stammt der Altbau aus dem 18. Jahrhundert. Man wolle die Fenster in den Herbstferien austauschen, sagte Kikilis.

Berücksichtigt für die Planung wurden Prüfungen in den Jahren 2020 und 2023 sowie ein Bürgerantrag aus diesem Jahr. Insgesamt 88 Punkte seien kategorisiert und im Anschluss priorisiert worden. Schnell war klar: „Alles ist wichtig“, damit die 29 Lehrer und 295 Schüler vernünftig arbeiten und lernen können. Zwei Bauabschnitte sind entstanden, die Ende 2024 und Ende 2025 abgeschlossen sein sollen.

80 bis 90 Prozent der Mängel sind unabhängig vom Schulbetrieb

Gearbeitet werden könne nur in den Ferien. Martin Mehrens bezweifelt, dass alle Maßnahmen in den jeweils kurzen Zeiträumen ausgeführt werden können. „Wird dann klassenweise umgeschichtet?“, wollte er wissen. Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (CDU) sprach von einer „haarigen Kiste“ und von Kompromissbereitschaft in der Schule. Sie machte auch noch einmal deutlich, warum man nun unbedingt investieren müsse: „Wenn wir die Mängel nicht beseitigen, reden wir beim nächsten Termin mit dem Kreis über eine Schulschließung.“ 80 bis 90 Prozent der aufgelisteten Mängel seien unabhängig von einem Schulbetrieb in dem Gebäude.

Damit der Neubau auch wirklich „turbo“ wird, soll die Verwaltung planen und schon beim nächsten Ausschuss nach der Sommerpause, am 3. September, Planungen vorlegen. Doch da gibt es gleich mehrere Haken. Zunächst muss mit dem Kreis über die Unterbringung des Offenen Ganztags in einem Neubau gesprochen werden. Danach müssten eine Ausschreibung erfolgen und die Bedarfe zusammengetragen werden, so Preiser-Marian.

„Wenn wir Schnelligkeit reinbringen müssen, dann müssten wir außerdem jetzt wissen, wo wir bauen. Das hat massiven Einfluss. Ansonsten bestellen wir einfach nur ein Stück Schule“, fasst es Simon Mauel vom Hochbauamt zusammen. Gleichzeitig wartet die Stadt auch noch auf die Genehmigung des Haushalts durch den Kreis, damit Geld bereitgestellt werden kann. „Die Mittel für die Sanierung sind eingestellt, die für den Planer nicht“, so Kämmerer Kurt Reidenbach.