Die Situation in der Grundschule Bad Münstereifel ist nach Darstellung der UWV für Lehrer und Schüler untragbar. Es gibt gravierende Mängel.
Grundschule Bad MünstereifelUWV fordert die sofortige Beseitigung der Mängel
Die Situation um die Grundschule in Bad Münstereifel lässt der UWV keine Ruhe. „Der Schulalltag ist für Schüler und Lehrer nicht mehr tragbar“, sagte Alexandra Kühne. Die UWV-Ratsfrau war früher selbst in der Schulpflegschaft der Grundschule aktiv. Die Belastung für die Schüler sei unter anderem auch wegen der zu kleinen Räume und des überalterten Gebäudes groß.
Stillschweigend habe die Schule die Probleme lange Zeit hingenommen, obwohl schon seit Jahren etwa die Toilettensituation bemängelt werde. Schon lange im Gespräch sei auch der schlechte Standort, womit nicht nur die Lage mitten in der Stadt, sondern auch die alte Struktur des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes gemeint ist.
Diskussion über Busverkehr noch mit Bürgermeister Alexander Büttner
Zum ersten Mal auf die Barrikaden seien Eltern noch unter Bürgermeister Alexander Büttner (CDU) gegangen. Damals sollten die Schulbusse aus dem Kernstadtgebiet verbannt werden. Schule, Schulpflegschaft und Bürgermeister fanden damals eine Einigung. Zuletzt kippte die Lage laut Kühne während der Corona-Pandemie. Die Turnhalle sei wegen Problemen mit dem Brandschutz geschlossen und später durch die Flut beschädigt worden.
Hinzu kamen von der Unfallkasse festgestellte Mängel im gesamten Schulgebäude, die seit fünf Jahren nicht behoben worden seien. Nach einem Gespräch der Schule und der Bürgermeisterin im Dezember habe sich die jetzige Schulpflegschaft entschieden, die Mängelliste zu veröffentlichen und einen Bürgerantrag zu stellen, über den im vergangenen Bildungsausschuss auch diskutiert worden sei.
Renovierung ist laut Alexandra Kühne wie das Flicken eines Spinnennetzes
„Das Bild von der Schulstadt Bad Münstereifel ist mittlerweile daneben. Das fängt schon mit den Kindergärten an“, formuliert es Kühne. Die Grundschule sei nicht mehr tragbar, das St.-Michael-Gymnasium müsste renoviert werden, die OGS am Klosterplatz platze aus allen Nähten, sodass dort ein Schichtsystem eingeführt werden musste. Übergangslösungen würden schnell zu Dauerlösungen. „Leidtragende sind immer die Kinder, für die es in Bad Münstereifel im Moment nichts gibt“, findet Kühne.
Die Renovierung der Grundschule sei wie das Flicken eines Spinnennetzes. Als Lösung sieht sie, dass nun die Mängel sofort beseitigt werden, beispielsweise die Sicherheit im Treppenhaus. „Wenn da ein Kind runterfällt, ist die Schule zu“, so Kühne. Auf lange Sicht müsse man die Finanzierung eines Neubaus prüfen.
Andreas Bühl bringt alternative Finanzierungsmodelle ins Spiel
Da stimmen ihr der Fraktionsvorsitzende Edmund Daniel und ihr Parteifreund Andreas Bühl zu. „Alle Fakten müssen auf den Tisch. Es sollte bei der Anzahl der Betroffenen nichts übers Knie gebrochen werden“, sagte Daniel im Gespräch mit dieser Zeitung.
Andreas Bühl forderte von der Stadt, sich auch besondere Finanzierungsmodelle anzuschauen. So praktizierten es Kommunen schon so, dass sie sich beispielsweise Kindergärten von der Privatwirtschaft errichten ließen und dann das Gebäude mitsamt des Personals mieteten und später relativ kostengünstig erwerben könnten. „Deshalb sollten alle Modelle infrage kommen“, so Bühl weiter.
Wichtig ist den Unabhängigen außerdem, dass bei der Erstellung des Schulbedarfsplans auch Neubaugebiete und die Geflüchtetenzahl im Blick blieben. „In beiden Fällen kommen ja auch Kinder mit“, so Daniel, der deshalb appellierte: „Wir müssen zukunftsfähig sein.“