Die Bezirksliga ist auf der Zielgeraden angekommen. Aus dem Kreis Euskirchen kommen in dieser Saison gleich mehrere Torjäger.
Fußball-BezirksligaDiese Torjäger kommen aus dem Kreis Euskirchen
Egal ob bei der kommenden Fußball-Europameisterschaft, in der Champions League oder in der Staffel 3 der Bezirksliga Mittelrhein – der viel zitierte Satz „Tore sind das Salz in der Suppe“ hat überall da, wo zwei Teams auf der Welt gegen den Ball treten, seine Gültigkeit. Es gibt nur wenige Liebhaber dieser Sportart – es sei denn, man heißt José Mourinho und ist Trainer bei Inter Mailand – die eine torlose Abwehrschlacht einem 5:5-Offensivspektakel vorziehen würden.
Natürlich führen beide Strategien zum gleichen Resultat und letztlich ist jeder Coach von seinem Kader und den Ergebnissen abhängig, doch eine angriffsorientierte und erfolgreiche Herangehensweise sind sehr gut miteinander vereinbar, wie das Beispiel des TuS Zülpich eindrucksvoll beweist. Aber nicht nur beim Tabellenführer, der zwei ausgewiesene Experten im Bereich Toreschießen in seinen Reihen hat, sind die Goalgetter des Kreises Euskirchen zu Hause.
Auch in Bessenich und Wißkirchen gibt es zwei Akteure, die ganz genau wissen, wie die finale Aktion funktioniert. Wirft man einen Blick auf die Liste der erfolgreichsten Schützen, fällt auf, dass drei der ersten fünf Plätze von Stürmern aus der Region belegt werden. Eine bemerkenswerte Bilanz, für die folgende Angreifer verantwortlich sind:
Nuri Yasar vom SV Bessenich
Der 24-Jährige stellt so etwas wie die Lebensversicherung der Rhenania dar. Für seine 28 Treffer und sieben Vorlagen, die Yasar den ersten Platz in der Torjäger-Rangfolge einbringen, benötigte der Neuzugang lediglich 22 Partien. Damit ist der bullige Angreifer an über der Hälfte aller Bessenicher Tore (64 Stück) beteiligt gewesen und hat damit – falls der Klassenerhalt gelingen sollte – einen enormen Anteil am Gesamterfolg des Teams.
Dabei sah es zunächst nicht danach aus, als würde Yasar seinem Verein gute Dienste leisten können. Einer Gelb-Roten Karte am ersten Spieltag folgte ein paar Wochen später noch ein Platzverweis, die den Linksfuß dann aber offenbar eines Besseren belehrte. Seitdem konzentriert er sich auf seine sportliche Leistung und fährt ausgesprochen gut damit. Eine derart starke Saison hat Yasar bei seinen früheren Stationen in der Landes- und Mittelrheinliga bei weitem noch nicht hingelegt.
Luca Ohrem vom TuS Zülpich
Gleiches Alter und eine ähnliche Körperstatur: Mit 26 erfolgreichen Abschlüssen liegt Luca Ohrem nur knapp hinter dem Kollegen vom Ortsrivalen, hat allerdings mit 12 direkten Vorlagen insgesamt die größere Zahl an Torbeteiligungen. Ein Blick auf das Gesamtresultat des TuS (111 Treffer) verrät, dass das 1,93 Meter große Kraftpaket bei mehr als einem Drittel der Zülpicher Tore seinen Fuß oder seinen Kopf im Spiel hatte.
Besonders in der Rückrunde drehte der 24-Jährige auf und überflügelte dadurch seinen kongenialen Sturmpartner Dominik Spies. Obwohl sich Ohrem in vorderster Front permanent mit hartnäckigen und nicht immer zimperlichen Widersachern auseinandersetzen muss, greift er nur selten zu regelwidrigen Aktionen.
Lediglich zwei Verwarnungen in 25 Partien sind ebenso erwähnenswert wie der Umstand, dass der Offensivmann fast alle Treffer aus dem laufenden Spiel heraus markiert hat. Im Vergleich zu seinen Kontrahenten, die häufiger per Strafstoß getroffen haben, ist Ohrem nur einmal angetreten.
Deniz-Can Isitmen vom SC Wißkirchen
Einen ganz anderen Stürmertyp verkörpert Deniz-Can Isitmen, der bei 1,80 Meter-Größe und weniger als 70 Kilo Gewicht nicht das direkte Duell mit seinen Gegenspielern, sondern lieber die Räume auf dem Flügel sucht. Dank seines überragenden Tempos und seiner guten Technik führen die Läufe des 21-Jährigen entweder zum direkten Erfolg oder zur perfekten Vorlage für die Mitspieler, was bislang schon achtmal der Fall war.
Mit seinen 20 eigenen Treffern – darunter fünf Elfmeter – aus 24 Begegnungen rangiert der Wißkirchener momentan auf dem fünften Platz. Seine schier außerirdischen Werte aus der vergangenen Kreisligasaison (38 Tore sowie 19 Assists) konnte Isitmen erwartungsgemäß nicht mehr erreichen, doch die Resultate sind nach wie vor klasse. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Goalgetter seinen Lieblingsjob nicht bei einem Titelkandidaten, sondern beim Liganeuling erledigt.