Im Gegensatz zum hektischen Berlin blieben die Bad Münstereifeler ganz besonnen, als Passanten den tierischen Besuch im Kurpark meldeten.
Cooler als die BerlinerPassanten melden Wildschweine im Bad Münstereifeler Kurpark
In der Eifel geht es halt beschaulicher zu als im hektischen Berlin. Als am Freitagmorgen Passanten ein paar Tiere im Kurpark entdeckten, die normalerweise nicht dort vorzufinden sind, meldeten sie keine Löwen, sondern Wildschweine.
Es mag auch daran liegen, dass die Menschen im ländlichen Raum besseren Zugang zu Tieren in der freien Natur haben, dass alle Ruhe bewahrten. „Bei einer sorgfältigen Begehung des Wallgrabens durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung wurden keine Wildschweine mehr gesehen“, verlautete aus dem roten Rathaus.
Nach Rücksprache mit dem Forstamt gehe man davon aus, „dass die Rotte lediglich durchgezogen ist, da die Tiere dort kein Futter finden und der Ort ihnen daher kein Aufenthaltsinteresse bietet“. Denn um sich zurückzuziehen und zu ruhen, sei der Kurpark für Wildschweine zu unruhig. Vorsichtshalber wurde der Bereich in den folgenden Tagen verstärkt kontrolliert.
„Es ist aber kein Wildschwein mehr gesehen worden“, erklärte Stadtpressesprecher Johannes Mager am Montag. Dass mit Wildschweinen nicht zu spaßen ist, haben erst vor wenigen Monaten Einwohner der Kurstadt an Finkenweg, Sperlingsweg und Otterbach erkennen müssen.
Vor einigen Monaten hatten Wildschweine Gärten „vertikutiert“
Dort hatten die Tiere wochenlang die Gärten verwüstet. „Früher war das nur partiell, aber jetzt ist alles zerstört“, sagte eine Frau im Januar. „Die haben alles vertikutiert“, scherzte ein Anwohner. Das Plateau im Garten wurde einmal umgegraben. In den Nachbargärten sah es nicht besser aus.
Die Wildschweine kamen dabei den Menschen gefährlich nahe. Ein achtjähriger Junge, der mit dem Rad nach Hause kam, wurde von einem Wildschwein in der Hausauffahrt überrascht. Morgens, als ein Nachbar gegen 6.30 Uhr zur Arbeit fahren wollte, liefen drei Wildschweine über die Straße, so ein Bad Münstereifeler im Januar.
Und sie näherten sich auch den Zäunen, wenn auf der anderen Seite Menschen seien. Vertreiben lassen sich die Tiere nicht. Bejagt werden dürfen die Wildschweine in Wohnlagen nicht, teilte der Kreis Euskirchen mit.