In einem Container an der Trierer Straße hat der Jugendtreff nun sein Übergangsdomizil. Auch die Belegschaft ist neu.
Zwei Jahre nach der FlutDer Jugendtreff Kick ist zurück in Bad Münstereifel
Das Kinder- und Jugendzentrum Kick ist wieder da und zeigt sich in neuem Gewand. Nach der Überflutung der Räumlichkeiten an der Kölner Straße hat der beliebte Jugendtreff nun sein Übergangsquartier an der Trierer Straße eröffnet. Doch nicht nur der Ort, sondern auch die Belegschaft hat gewechselt.
Die Sozialarbeiterin Laura Hammer leitet nun den Kick, der eine Einrichtung des Bad Münstereifeler Kinderschutzbundes ist und seit mehr als 30 Jahren zur Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen in der Stadt dient. Ihr zur Seite steht Mark Sonnleithner, Regisseur und Theaterpädagoge, der dem Jugendtreff ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Die beiden nahmen bereits im Frühjahr ihre Arbeit auf und besuchten Schulen, um sich den Kindern der Kurstadt zu zeigen und sich kennenzulernen. „Was wollt ihr?“, war die zentrale Frage, so die zweite Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Katharina Regh.
Die Jugendlichen werden die Außenanlage selbst bauen
Es sei ganz schwierig, Sozialarbeiter zu finden, berichtete sie. Umso erfreulicher ist die engagierte neue Besetzung, die nun in einem Container auf dem Parkplatz gegenüber der Kindertagesstätte „Magische 12“ eine helle und angenehme Umgebung geschaffen hat. Der Rotary-Club spendierte diesen nach der Flut für die Jugendarbeit, doch zunächst musste eine Gruppe der Kindertagesstätte dort untergebracht werden. Inzwischen dient er seinem eigentlichen Zweck und empfängt täglich etwa zwischen 8 und 15 Kinder und Jugendliche.
Zur Zeit ist lediglich das Innere des Containers nutzbar. Doch man arbeitet bereits an einer kleinen Außenanlage, um die Möglichkeiten zu erweitern. Dort sollen von den Jugendlichen Möbel aus Paletten gebaut und ein Hochbeet angelegt werden. Für Bewegung soll unter anderem eine Tischtennisplatte sorgen.
Kick startet ein Medienprojekt über die Stadt Bad Münstereifel
Mark Sonnleithner bringt das Vorurteil „Was nichts kostet, ist auch nichts“ ins Spiel, das vielleicht manche Eltern im Sinn haben: „Aber es gibt ja durchaus Kosten.“ Und das nicht zu knapp. „Ohne die ganzen Flutspenden und Förderungen wäre das alles nicht möglich“, berichtet Regh.
Nach den Ferien wird es über das normale Betreuungsangebot hinaus zwei Projekte geben, die Sonnleithner anleiten wird. Am 17. August startet ein Medienprojekt über die Stadt Bad Münstereifel. Dabei werden Dokumentationsfilme über die heutige Stadt gedreht. Über die Vergangenheit spielen die Jugendlichen History-Sketche, auch das Morgen der Kurstadt wird ein Thema sein. Dazu dürfen die Jugendlichen zu verschiedenen Gestaltungsmitteln greifen. Die Ergebnisse werden ab Dezember in einer digitalen Ausstellung im Internet präsentiert.
Jugendliche entwickeln Theaterstück zum Thema Cybercrime
Das Projekt findet donnerstags ab 16 Uhr im Kick statt und dauert gut zwei Stunden. Mitmachen können Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren. Als Sponsor zeichnet die Deutsche Telekom Stiftung, die das Vorhaben mit Kamera, drei bis vier iPads und dem Bildbearbeitungsprogramm Procreate ausstattet.
Parallel bietet der Jugendtreff ab dem 23. August dienstags ab 16 Uhr ein Theaterprojekt zum Thema Cybercrime an. Dies ist eine Kooperation mit der Präventionsstelle der Polizei Euskirchen. Sonnleithner hat mit Schülern damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht und stellt nun diese und sein Können als Regisseur der Bad Münstereifeler Jugend zu Verfügung.
Alte und Junge in Bad Münstereifel im Austausch
„Das Stück wird zusammen entwickelt, improvisiert und auch in Teilen von mir geschrieben“, erklärt er: „Cybercrime ist breit gefächert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählen selbst einen Bereich aus und machen sich damit vertraut.“ Auch hier sind 12- bis 16-Jährige willkommen. Finanziert wird diese Aktion vom Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW, dessen Mitglied der Kinderschutzbund Bad Münstereifel ist.
Mark Sonnleithner und auch die Leiterin des Kick, Laura Hammer, betonen, dass die Mediennutzung fester Bestandteil ihrer pädagogischen Arbeit sei. Im Vordergrund stehe jedoch die Begegnung, und dass sich Freundschaften entwickelten zwischen Kids, die sich sonst nicht kennenlernten. Die Bewohner der Wohnanlage Am alten Stadttor auf der gegenüberliegenden Straßenseite dürfen sich ebenfalls auf Besuch und Verbindung mit dem Jugendtreff freuen.
Geöffnet ist der Kick von montags bis freitags von 13 bis 19 Uhr für Kinder und Jugendliche von zehn bis 18 Jahren. Für die tägliche Betreuung sind weder eine Registrierung noch eine Anmeldung nötig. „Jeder kommt einfach und macht, worauf er Lust hat“, sagt Sozialarbeiterin Laura Hammer.
Für beide Projekte, die nach den Sommerferien starten, ist eine Anmeldung bis zum 15. August erforderlich. Interessierte können sich per E-Mail unter oder telefonisch unter 01577/3824314 melden oder ganz einfach persönlich im Kick-Container in Bad Münstereifel vorbeischauen.