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Bahnverkehr EuskirchenArbeiten auf Strecken in Eifel und Erfttal dauern an

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Die Deutsche Bahn muss viele Strecken neu bauen oder umfangreich sanieren.

Kreis Euskirchen – Nachdem die Strecke nach Köln wieder befahrbar ist, arbeitet die Deutsche Bahn nach eigenen Aussagen mit Hochdruck daran, weitere Streckenabschnitte schnellstmöglich wieder freizugeben. „Neben Schäden am Gleisbett durch Gleisunterspülungen sind hier durch die Flut massive Schäden an Bahnübergängen, Böschungsrutsche sowie Schäden an der Leit- und Sicherungstechnik entstanden“, teilt eine Sprecherin der DB auf Nachfrage mit.

Erste Abschnitte wie beispielsweise die Verbindung von Euskirchen nach Mechernich können voraussichtlich bis Ende des Jahres freigegeben werden. Bei anderen Abschnitten seien dagegen „umfangreichere Erneuerungsarbeiten erforderlich, da die Flut die Infrastruktur komplett zerstört hat“, so die DB. Konkrete Prognosen, wann die Strecken wieder zur Verfügung stehen werden, könne das Unternehmen derzeit nicht machen. Man gehe aber davon aus, dass es erst deutlich nach 2021 sei.

Von genauen Prognosen sieht auch Bernd Kolvenbach, Vorsitzender der Verbandsversammlung des Nahverkehr Rheinland (NVR), ab. Stattdessen müsse die Erneuerung der Strecken als Chance betrachtet werden. Bereits vor der Flut warb der NVR um eine Modernisierung der Eifeltrasse. „Wir haben jetzt die einmalige Chance, die Strecken zukunftsorientiert auszubauen“, so Kolvenbach. Beim Wiederaufbau sollen bereits die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, wie etwa der Bau von Oberleitungen zur Elektrifizierung der Strecken. Dadurch soll verhindert werden, dass die Strecken in einigen Jahren erneut extra für eine Modernisierung gesperrt werden müssen. „Ich bitte um ein Stück Geduld“, so Kolvenbach.

Um die Situation künftig weiter zu verbessern, seien Überarbeitungen im Schienenersatzverkehr (SEV) geplant. Es gebe derzeit Überlegungen, im SEV Schnellbusse zwischen den markanten Punkten einzusetzen, um die Fahrzeiten zu verkürzen, so Kolvenbach. Parallel dazu soll es weitere SEV-Linien geben, die über die Ortsteile fahren. Aber auch Kolvenbach ist klar: „Ein SEV kann nicht zu hundert Prozent die Schiene ersetzten.“