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1300 Quadratmeter zusätzlichAhr-Grundschule will mit Anbauten mehr Platz schaffen

Lesezeit 4 Minuten

An beiden Standorten der Ahr-Grundschule fehlen Räume. Am Standort in Blankenheim findet in diesem Mehrzweckraum neben Sport- und Musikunterricht auch der Förderunterricht statt.

Blankenheim – Auf rund 1300 Quadratmeter wird aktuell der zusätzliche Raumbedarf an den beiden Standorten Dollendorf und Blankenheim des Grundschulverbands der Gemeinde Blankenheim geschätzt. Anbauten sollen die Probleme lösen, bis dahin allerdings ist es eng.

„Wir haben noch kein Kind, das einen Platz in der Offenen Ganztagsschule benötigt, abgewiesen“, sagt Kirsten Schäfer. Sie ist seit dem 1. August Leiterin der Ahr-Grundschule. Das aktuelle Angebot für die OGS genannte Offene Ganztagsschule am Standort Bankenheim ist mit 35 Plätzen genauso gefüllt wie mit weiteren zehn in Dollendorf. Für das Schuljahr 2022/23 ist die Versorgung der Kinder bis 16 Uhr garantiert. Doch was, wenn die Schüleranmeldezahlen weiter steigen?

Blankenheim: Fachräume fehlen

Schäfers Problem ist schlicht der fehlende Platz. Der ist nicht nur für die OGS knapp. Er fehlt zurzeit am Standort Blankenheim auch für den dringend notwendigen Förderunterricht vor allem in den Fächern Mathematik und Deutsch. Die Schule muss in einen großen Mehrzweckraum ausweichen, der zudem für den Musik- und Sportunterricht und für Schulveranstaltungen genutzt werden soll. Da sind die möglichen Zeitfenster für den Förderunterricht nicht besonders groß.

Die neue Leiterin der Grundschule ist Kirsten Schäfer.

Insgesamt fehlen in Blankenheim gleich mehrere Fachräume: neben dem erwähnten Raum für den Förderunterricht ein Medienraum, ein Musikraum, auch ein Aufenthaltsraum. Das Lehrerzimmer ist mit 30 statt der vorgeschriebenen 80 Quadratmeter deutlich zu klein. Alles zusammen sind es in Blankenheim aktuell rund 400 Quadratmeter, die wahrscheinlich durch einen Anbau geschaffen werden sollen.

Mit der Eröffnung der neuen Turnhalle ab Mitte September, deren Abnahme durch den Kreis sich aufgrund fehlender Baustoffe etwa für die Fensterbänke verzögert, dürfte es immerhin zu einer gewissen Entzerrung der Mehrfachnutzung kommen.

Dollendorf: Förder- und Differenzierungsräume fehlen

In Dollendorf, wo ebenfalls Förder- und Differenzierungsräume fehlen, ist der Raummangel mit 900 Quadratmetern mehr als doppelt so groß. Auch hier haben Gemeinderat und Verwaltung die nötigen Ausbaupläne angestoßen. Der Standort erhält zwar bald mit dem „Grünen Klassenzimmer“ (siehe Kasten „Grünes Klassenzimmer“) eine Aufwertung, doch das ersetzt nicht den Bau der Räume für einen ganzen weiteren Zug der ersten bis vierten Klasse, was eine Verdoppelung des Schulangebots in Dollendorf bedeutet. Es wird ein Anbau nötig sein, das hat auch die von der Gemeinde beauftragte Machbarkeitsstudie ergeben.

Grünes Klassenzimmer

Finanzierung

Am Standort Dollendorf der Ahr-Grundschule soll schon bald der Open-Air-Unterricht möglich sein. Die Gemeinde Blankenheim hat einen Förderbescheid für die Einrichtung eines „Grünen Klassenzimmers“ erhalten.

Der Bescheid beläuft sich auf 82051 Euro aus Mitteln des Programms Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen. Das sind 90 Prozent der Gesamtkosten. Bei der Gemeinde Blankenheim verbleiben so als Eigenanteil rund 9116 Euro. (sli)

Das ist geplant

Im Hang an der Grundschule wird das „Grüne Klassenzimmer“ in Dollendorf entstehen. In Form eines Amphitheaters soll dort Lernen und Unterrichten im Außenbereich möglich werden. Diese Kosten belaufen sich auf 47659 Euro. Hinzu kommen 26229 Euro für Spiel- und Bewegungsgeräte, die sich die Kinder selbst überlegt haben: Nestschaukel, Dreier-Turn-Reck, Balancier- und Kletterpfad, sowie eine Hangrutsche.

Insektenhotels und Vogelnistkästen sollen zudem angeschafft und die Blühwiese im oberen Schulhofbereich vergrößert werden. Die Kosten für diesen Teil des „Grünen Klassenzimmers“ belaufen sich auf insgesamt 17243 Euro. (sli)

Schon zum Schuljahr 2021/22 waren 72 Kinder neu angemeldet worden, die in zwei Eingangsklassen in Blankenheim und einer am in Dollendorf eingeschult wurden. Doch die Prognosen machen einen weiteren Anstieg der Schülerzahlen wahrscheinlich. Demnach könnten die Anmeldezahlen im Primarbereich im Schuljahr 2023/24 schon auf 84 Schüler steigen.

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In der Folge wird naturgemäß auch der Bedarf an Plätzen der Offenen Ganztagsschule steigen. „Ab 2026 haben alle Kinder einen gesetzlichen Anspruch auf einen solchen OGS-Platz“, so Schäfer. Für sie ist selbstverständlich, dass die Kinder nicht unter dem akuten Raummangel an ihrer Schule leiden sollen. Also wird improvisiert, so gut es geht. Bei der Umsetzung des Förder- oder auch des Differenzierungsunterrichts durch die Schulsozialarbeiterin darf es aus Schäfers Sicht möglichst nicht mangeln: „Die Kinder haben in der letzten Zeit viel mitgemacht. Corona, die Flut, das müssen sie alles verarbeiten.“