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3600 Menschen von Evakuierung betroffenBombe in Euskirchen erfolgreich entschärft

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Entschärften die Bombe: Stefan Höreth (l.) und Christoph Wassenberg vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf, Außenstelle Kerpen.

Euskirchen – Der Alte Markt menschenleer, die Fußgängerzone wie ausgestorben, Häuser und andere Straßen verwaist: Das Euskirchener Zentrum glich am Dienstagabend einer Geisterstadt. Nach dem Fund einer amerikanischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hatte die Stadtverwaltung eine großräumige Evakuierung angeordnet.

Die Entschärfung der 125-Kilo-Bombe, die der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes NRW zunächst für 20 Uhr angepeilt hatte, verzögerte sich, weil das Stadtzentrum zu diesem Zeitpunkt noch nicht geräumt war. Immer wieder trafen Mitarbeiter der Ordnungsbehörden Passanten an, die sich nicht um die unmissverständliche Aufforderung geschert hatten, die eingerichtete Sperrzone zu verlassen, oder aber nichts davon wussten.

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Erst gegen 21.10 Uhr begannen Stefan Höreth und Christoph Wassenberg mit der Entschärfung der Bombe - und mussten prompt wieder ihre Arbeit für 15 Minuten beenden. Ein jugendlicher Skateboarder hatte auf der Alleestraße wissentlich die Absperrung durchbrochen und sich auch von den Ordnungsbehörden nicht aufhalten lassen und flitze nicht weit von der Entschärfungsstelle entlang. Gegen 22.40 Uhr war die Bombe dann aber entschärft. "Der Kopfzünder hat geklemmt, allein dessen Entfernung hat 45 Minuten gedauert", erklärte Höreth vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Außenstelle Kerpen.

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Das Ordnungsamt  war mit Polizei und Feuerwehr  im Einsatz, um die Innenstadt zu räumen.  

Der Sprengkörper, ein Exemplar mit zwei Zündern, war bei Baggerarbeiten auf einem Grundstück gegenüber dem Parkhaus Entenpfuhl gefunden worden, auf dem kürzlich eine Mauer abgebrochen worden ist. Sie lag nur etwa einen Meter tief im Erdreich, weshalb die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes entschieden, den Evakuierungsradius mit 400 Metern recht weit zu ziehen. Üblich sind laut Ordnungsamt normalerweise bei solch "kleinen" Bomben 300 Meter.

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Somit war ein großer Teil der Innenstadt betroffen von der Räumung, mit der das Ordnungsamt, die Feuerwehr und die Polizei um 18 Uhr begannen. Von der Sicherheitsmaßnahme waren nach Darstellung der Stadt rund 3600 Menschen betroffen.

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Für die, die nicht bei Familien oder Freunden unterkommen konnten, wurde eine Sammelstelle in der Gesamtschule an der Kölner Straße eingerichtet, in der sie sich bis zum Ende der Entschärfung aufhalten konnten. Eine Sonderregelung galt für diejenigen unter den 77 Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenpflegeheims Integra am Europaplatz, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Sie wurden zu großen Teilen in das Seniorenheim Haus Veybach in der Emil-Fischer-Straße gebracht.

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Rund 400 Meter betrug der Evakuierungspunkt um den Bombenfundort.

Das Deutsche Rote Kreuz, das gegen 16 Uhr informiert worden war, belegte in der Gesamtschule die Mensa und drei Klassenräume, wie Fachberater Daniel Heitmann berichtete. Erfahrungsgemäß, so ergänzte er am frühen Abend, kämen fünf bis zehn Prozent der Betroffenen zu derartigen Evakuierungspunkten. Wer in die Gesamtschule oder ins Haus Veybach wollte, musste sich einem Corona-Schnelltest unterziehen. Das Rote Kreuz verteilte außerdem FFP-2-Masken.

Für Züge aus Köln war der Euskirchener Bahnhof bis zum Ende der Evakuierung Endstation. Die Fahrten in Richtung Eifel fielen in diesem Zeitraum aus.

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Rund um die Sperrzonen hatten sich an den Zugangsstraßen Polizeibeamte und Mitarbeiter der Stadt Euskirchen postiert, um Passanten vom Betreten der Evakuierungszone abzuhalten. Die Feuerwehr fuhr, teils mithilfe des Technischen Hilfswerks, durch die Innenstadt und forderte die Menschen, die sich dort aufhielten, mit Lautsprecherdurchsagen auf, Straßen und Häuser zu verlassen und sich gegebenenfalls um Hilfsbedürftige zu kümmern.