Der Dahlemer Bauausschuss hat den Antrag des Ferienpark-Betreibers für 15 neue Ferienhäuser am Kronenburger See abgelehnt.
TourismusDahlemer Bauausschuss gegen Erweiterung des Ferienparks in Kronenburg
Es geht in eine neue Runde bei der strittigen Erweiterung des Eifelparks Kronenburger See. Nun will der Betreiber 15 neue Ferienhäuser und einen neuen großen Parkplatz im Osten des ausgewiesenen Ferienhausgebietes bauen. Doch der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Dahlem verweigerte den Plänen das von der Bauaufsicht bei der Kreisverwaltung geforderte gemeindliche Einvernehmen.
Und das tat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung sogar einstimmig, was für Detlef Feld, Manager der Eifelpark Kronenburger See GmbH, die für den Mehrheitseigentümer des Geländes, die Kronenburger Immobilienverwaltung GmbH, die Geschäfte führt, natürlich ärgerlich ist.
Denn in der Begründung der Verweigerung des gemeindlichen Einvernehmens wird auf eine schon seit dem 15. Juni 2010 bestehende Baugenehmigung für bis zu 59 Ferienhäuser im südlichen Teil des Areals verwiesen, die „bislang nur zum Teil“ umgesetzt sei. 22 Grundstücke sind dort noch nicht bebaut.
Unbekannter Eigentümer bietet Grundstücke im Ferienhausgebiet an
Eigentlich sind es sogar 26. Doch dieser Teilbereich des Ferienhausgebiets, der es zum Kronenburger See hin abschließen würde, gehört nicht der Kronenburger Immobilien GmbH, sondern einem unbekannten Käufer, in dessen Auftrag ein Kaller Immobilienbüro seit Monaten 26 Baugrundstücke zum Verkauf anbietet. Preis: insgesamt 650.000 Euro, aufteilbar für 22 Grundstücke zu 375.000 Euro und vier weitere für 275.000 Euro. Zuzüglich 3,75 Prozent Maklerprovision.
In dieser Zeitung wurde schon über die komplizierte Ausgangslage für den Eifelpark Kronenburger See aufgrund der geteilten Eigentümerverhältnisse berichtet. Nach wie vor besteht die einzige Zuwegung zu dem als Bauland ausgewiesenen und komplett erschlossenen Brachland über das Gelände des Eifelparks selbst. Möglicherweise ein Grund, warum sich noch kein Käufer fand.
„Der Kaufpreis ist uns viel zu hoch“, begründete Feld, weshalb er gerne am anderen Ende, in Verlängerung des Hauptgebäudes des Eifelparks und über eine Erschließungsstraße angebunden, bauen will. Dieses Gelände ist noch als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen. Auf der Gemarkung Kronenburg, Flur 7, Nr. 23, sollen nach Felds Vorstellung 15 weitere Ferienhäuser, darüber hinaus 57 Pkw-Parkplätze und ein Terrassen-Spielplatz entstehen.
Kronenburg: Ferienparkbetreiber sucht das Gespräch mit der Gemeinde Dahlem
Doch beim Wunsch ist es nach der Weigerung des Ausschusses jetzt erst einmal geblieben. Außer, die Bauaufsicht des Kreises erkennt das Nein aus der Gemeinde Dahlem nicht an und ersetzt es, was nur im Falle eines Rechtsbruchs möglich wäre und mutmaßlich auch nicht vor einer erneuten Anhörung der Gründe für das Veto.
So weit will es Detlef Feld allerdings erst gar nicht kommen lassen – bisher. Er suche vielmehr das Gespräch mit der Gemeinde, so der Manager auf Anfrage. Ein Kompromiss müsse her – denn nach wie vor ist der Rückkauf des „Südteils“ des Ferienparks für ihn keine Option. Im Fachausschuss wie in der Verwaltung muss er alternativ aber wohl Abstriche an den Plänen machen.
Werner Lorse (CDU) etwa befürchtet durch die Parkerweiterung Mehrverkehr für Kronenburg. Er kann sich nur zusätzliche 15 bis 20 Parkplätze vorstellen. Da stimmt ihm Bürgermeister Jan Lembach zu: „Gerade bei der Anreise entsteht nach meinem Augenschein derzeit ein Geknubbel“, so Lembach. Dafür mitverantwortlich könnte zeitweise auch die im Empfangsgebäude untergebrachte Tourist Information der Gemeinde Dahlem sein.
Kommunalpolitiker sehen Erweiterung des Ferienparks kritisch
Im Ausschuss wurde die geplante Vergrößerung des Eifelparks aber auch aus einem anderen Grund skeptisch gesehen: Mit den neuen Ferienhäusern rücke das Sondergebiet noch näher an die historische Bebauung des Burgortes auf der anderen Seite des sich nach Nordosten hin verjüngenden Tals am Kleebusch heran, was auch optisch eine Beeinträchtigung bedeute, hieß es.
Detlef Feld will in der Sache grundsätzlich nicht lockerlassen. Zumindest die Schaffung zusätzlicher Parkflächen halte er für „existenziell wichtig“. In diesem Punkt könnte eine Lösung möglich sein. Anderes und vermutlich für den Eifelpark Wichtigeres bleibt abzuwarten: Entweder die Bauaufsicht ersetzt das fehlende gemeindliche Einvernehmen, oder das ganze Projekt kommt abgewandelt erneut in die gemeindliche Beratung – oder aber das umstrittene „Südgrundstück“ wird auf einmal doch noch erschwinglich. Lange genug wird es bisher vergeblich zum Verkauf angeboten.