Sechs Tonnen am HakenNeue Fußgängerbrücke über den Kyllradweg aufgestellt
- Für 200 000 Euro wurde am Montag in Kronenburgerhütte die neue Fußgängerbrücke über den Kyllradweg aufgestellt.
- Die neue Querungshilfe aus Aluminium ersetzt das in die Jahre gekommene Vorgängerbauwerk aus Holz.
- Eine falsche Gewichtsangabe ließ das Projekt kurzfristig pausieren.
Dahlem-Kronenburgerhütte – Rund zwei Stunden dauerte das Heben der Brücke vom Tieflader und das Setzen auf die Betonfundamente mit einem 80-Tonnen-Kran. Eher schon eine Routineaufgabe für den erfahrenen Kranführer Matthias Müller von einem Spezialunternehmen aus Blankenheim. Müller musste aber kurz seine Arbeit unterbrechen: Ihm war offenbar das Gewicht der Brücke einige hundert Kilogramm zu niedrig angegeben worden. Den Wert hatte er in das Bordprogramm seines Krans einprogrammiert.
Ergebnis: Die Elektronik des Auslegers blockierte den Hubvorgang des 5,8 Tonnen schweren Bauteils, das 21,9 Meter lang und mit Geländer 2,30 Meter breit ist. Dann ging aber doch alles sehr schnell, trotz des geringen Schwenkradius, der Müller für den Ausleger des Krans in 7,21 Metern Höhe zwischen Bäumen und dem Hang der ehemaligen Bahntrasse des heutigen Kyllradwegs zur Verfügung stand. Zudem musst er einen Höhenunterschied von 2,28 Metern zwischen dem oberen und unteren Fundament berücksichtigen, entsprechend geneigt ist die Brücke.
Alte Holzbrücke ersetzt
Gebaut wurde die neue Querungshilfe von einem Aluminiumhersteller aus Mayen, die nötige Verbreiterung der Betonfundamente vor Ort besorgte ein Fachanbieter aus dem Hunsrück. Das neue Bauwerk ersetzt an der Stelle eine Jahrzehnte alte Brücke aus Holz, „die aber auch schon mindestens die zweite Brücke dort gewesen ist“, so Erwin Bungartz, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.
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Auftraggeber für das 200 000 Euro teure Projekt war allerdings nicht die Gemeinde Dahlem und auch nicht der Landesbetrieb Straßen NRW, sondern deren Kollegen auf rheinland-pfälzischer Seite, der Landesbetrieb Mobilität mit seiner Dienststelle in Gerolstein.
Vereinbarung zwischen Bundesländern
„Wir übernehmen in diesem Fall die Auftragsabwicklung für den Bund, denn der Kyllradweg ist ein Bundesradweg“, so Oliver Arimond, Fachgruppenleiter Konstruktiver Ingenieurbau beim LBM. Da der Kyllradweg im Oberlauf des Eifelbachs bekanntlich immer mal wieder zwischen den beiden Bundesländern wechselt, bevor er über die allergrößte Strecke bis Trier nur noch durch Rheinland-Pfalz verläuft, wurde zudem zwischen den beiden Landesbetrieben eine Verwaltungsvereinbarung getroffen.
Zuständig für die Unterhaltungskosten, inklusive Brücken, ist der LBM in Gerolstein. Wie bislang auch, gibt es für die Nutzung der neuen Brücke Einschränkungen: Für Fußgänger und Radfahrer ist sie geöffnet, für Motorräder und Pkw aber nicht. Für letztere – Mini-Elektroautos vielleicht ausgenommen – ist sie aber ohnehin zu schmal.