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„Ernüchternde Erkenntnis“Grundschule Dahlem muss Heizungen tauschen – Neues System wird teuer

Lesezeit 4 Minuten
Die Grundschule in Dahlem

Die Grundschule in Dahlem braucht dringend eine neue Heizung, die derzeitige ist mehr als 30 Jahre alt.

Die Heizung der Grundschule Dahlem muss mittelfristig ausgetauscht werden. Doch das Problem gestaltet sich als äußerst komplex – und kostspielig.

Die Gemeinde Dahlem muss schon mittelfristig die beiden 34 und 36 Jahre alten Gasheizdeckel an der Grundschule Dahlem austauschen. Doch das neue Heizsystem wird teuer. Rund 600.000 Euro werden wohl fällig werden. Das war die ernüchternde Erkenntnis in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planen, Wirtschaftsförderung und Bauen im Sitzungssaal des Rathauses in Schmidtheim.

Willy Winkler, Diplom-Ingenieur bei der Interplan Ingenieure Becker GmbH in Trier, hatte zuvor die möglichen Varianten für die dringend nötige Erneuerung der Heizungsanlage für die vier Gebäudeteile der Grundschule Dahlem vorgestellt.

Es geht dabei nicht nur um den Schulbetrieb, sondern auch um einen Gebäudetrakt, der derzeit als Flüchtlingsunterkunft der Gemeinde dient. Und um das Hallenbad. Der Jahresverbrauch für Raumheizung und Warmwasseraufbereitung liegt in einer Größenordnung von rund 550.000 Kilowattstunden, bei einer Vollbenutzungsstundenzahl von rund 140 Stunden pro Jahr ergibt sich eine Heizleistung von rund 400 kW.

Grundschule Dahlem: Pläne der Bundesregierung stellen Fachausschuss vor Probleme

Selbst wenn die Gemeinde anstehende Dämmungen der Gebäudehüllen, eine Optimierung der Heizkreise und einen besseren Wirkungsgrad der neuen Heizanlage beabsichtigt, bleibe es dennoch bei einer erforderlichen Heizlast von 350 kW, so Winkler. Und die Zeit drängt – bekanntlich nicht nur im Rathaus in Schmidtheim –, wenn es um den Austausch der alten Heizung mit Gasbetrieb geht. Die 2. Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), die bei Heizungsaustausch den Umstieg auf Heizen mit erneuerbaren Energien mehr oder weniger vorschreibt, soll noch bis zur Sommerpause von Bundestag und Bundesrat beschlossen sein.

Kommt es so weit, muss grundsätzlich ab dem 1. Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Ob es dann – und wenn ja, in welcher Höhe – Fördergelder für die Umrüstung von kommunalen Großheizungen gibt, ist derzeit offen. Im Fachausschuss der Gemeinde Dahlem stellte Winkler in der Folge verschiedene Varianten der neuen Schulheizung vor: Wärmepumpen unterschiedlichster Funktionsweisen fallen dabei sofort durchs Raster. Die Aufstellung der Technik müsste mangels Platz im alten Heizungskeller auf dem Außengelände erfolgen. Aber dann wäre der Betrieb schlicht zu laut für den Schulbetrieb sowie für die Anrainer der Schule.

Außerdem: Schon die erforderlichen Bohrungen bei Einsatz einer Erdwärmepumpe sind auf dem Schulgelände selbst nicht umsetzbar. Allein für die Pumpe fielen am Ende „netto um die 500.000 Euro“ an, so Winkler. Ähnliches gilt demnach für eine Tiefengeothermie. Die Kosten hierfür schätzt er auf „mehrere Millionen Euro“. Ob man angesichts dessen nicht schlicht auf Photovoltaik setzen könne, die Grundschule verfüge schließlich über ausreichende dafür geeignete Dachflächen, wollte Johannes Fahling (SPD) wissen.

Doch Bürgermeister Jan Lembach machte ihm wenig Hoffnung: „Eine Vorprüfung hat ergeben, dass sich einige der Dächer schon aus statischen Gründen nicht dafür eignen“. Und auch die Nutzung von Energie aus den zahlreichen Windkraftanlagen im Gemeindegebiet – sozusagen zum Vorzugspreis – ist aus Lembachs Sicht keine Option: „Die Betreiber verkaufen den Strom zu Weltmarktpreisen. Uns bezahlen sie schon die Pacht. Da würden sie uns für den Betrieb der Heizung unserer Grundschule kaum noch entgegenkommen.“

Bliebe am Ende das, was Interplan-Fachmann Winkler und auch einige Ausschussmitglieder eigentlich ohnehin für die naheliegendste Lösung halten: ein Heizmodul mit zwei Hackschnitzelheizkesseln. Schließlich sei man doch „einer der großen Waldbesitzer“ in der Region, so der Ausschussvorsitzende Mathias Brandenburg (CDU). Aufgrund von Wirtschaftlichkeitsberechnungen, der erwarteten Amortisierung der Kosten und einer Art „Punktesystem“ schneide diese Option ohnehin am besten ab, so Willy Winkler. Und eine Hackschnitzelheizung sei auch bezogen auf die „Nutzungszeit der Anlagen für die Schule die beste Lösung“.

Besonders zu Buche schlägt bei der immer noch rund 600.000 Euro teuren Investition dabei die Verfügbarkeit des Brennstoffs aus dem Gemeindewald. Das Holz kann, bis es den richtigen Trockengrad erreicht hat, dort auch unter Planen oder in einer Halle gelagert werden.

Ob man die Hackschnitzelherstellung dann selbst übernimmt oder einen „Contractor“ beauftragt, soll nun geprüft werden. Bis zum Herbst will die Verwaltung nun eine Beschlussvorlage erarbeiten. Wird dann zügig beraten, beschlossen und beauftragt, dauere es „immer noch um die drei Jahre, bis die Heizung auch da ist“, befürchtet Bürgermeister Jan Lembach.


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