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„Und trotzdem“Künstler zeigt in Kronenburg weitere Werke seiner verstorbenen Frau

Lesezeit 2 Minuten
Wolfgang Martens steht an einem Gemälde, das an einer rot-braunen Wand hängt. Der Mann hat weißes Haar und trägt einen grauen Pullover.

In seinem Kunststall zeigt Wolfgang Martens Werke seiner Ehefrau Gisela.

Im Kronenburger Kunststall präsentiert Wolfgang Martens den zweiten Teil der Gedächtnisreihe mit Bildern seiner verstorbenen Frau.

Rund 60 Arbeiten der 2022 im Alter von 87 Jahren verstorbenen Künstlern Gisela Martens zeigt Witwer und Künstler Wolfgang Martens im zweiten Teil der Gedächtnisreihe unter dem Titel „Und trotzdem!“ im Kunststall.

Es ist die eher nachdenkliche Seite seiner Frau, die sich in der gefühlvoll und sorgfältig editierten Schau zeigt. Wolfgang Martens deutet auf großformatige Aquarelle. Sieben Entwicklungsstadien eines menschlichen Embryos hat Gisela Martens Mitte der 1980er-Jahre zur damals hochkochenden Abtreibungsdebatte dargestellt. Wann ein Menschenleben beginne? Ihre Antwort ist deutlich erkennbar.

Ausstellung zeigt verschiedene Werke der verstorbenen Künstlerin

Die auffallende Formatgröße habe Gisela Martens nur dieses eine Mal benutzt, so ihr Ehemann. Es ging auch um eine politische Position. Ganz anders wirken die auf Leinen und Seide gezeichneten, fragilen „Todesblumen“, wo das Ornamentale der zerbrechlichen Pflanzenstrukturen betont wird.

Und auch als Lithografin hatte Gisela Martens ihre Könnerschaft früh bewiesen. In der Klasse von Prof. Mac Zimmermann an der damaligen Akademie der Bildenden Künste in Berlin entstanden schon Mitte der 1960er-Jahre einige mittelformatige Arbeiten.

Gisela Martens: „Und trotzdem!“ ist bis zum 1. April 2024 im Kunststall, Burgstraße 10, zu sehen: freitags 15 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr und sonntags 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Am 23. September findet eine Lesung mit Uta Franck statt. Für Mitte April 2024 kündigt Martens Hochkarätiges an: „Ausschnitte aus der Sammlung des Kunststalls – Von Schongauer über Grieshaber bis Beuys“.