Seit Jahren wird in der Gemeinde Dahlem eine Lösung für das brach liegende Freizeitgelände nahe der Staumauer des Kronenburger Sees gesucht.
Jahrelange PlanungNeue Nutzung der Freizeitanlage am Kronenburger See ist nicht in Sicht

Nach wie vor ist die Zukunft der alten Freizeitanlage unterhalb der Staumauer des Kronenburger Sees offen.
Copyright: Stefan Lieser
Die Diskussion um die künftige Nutzung der Freizeitanlage am Kronenburger See geht in die nächste Runde: Nun soll nach Fördermöglichkeiten gesucht werden. Das Wort von der Ewigkeitslast, damit werden etwa Folgekosten aus dem Bergbau bezeichnet, bemühte Matthias Brandenburg (CDU) in der Gemeinderatssitzung. Gemeint war die nach seinem Empfinden nach wie vor ungeklärte Frage, was mit dem brach liegenden Freizeitgelände nahe der Staumauer geschehen soll.
Am 1. September 2024 hatte ein Planungsbüro aus Köln dem Gemeinderat und dem Arbeitskreis Freizeitanlage ein Konzept vorgelegt, dessen Umsetzung rund 1,3 Millionen Euro kostet. Das Areal würde zweigeteilt: in einen öffentlich zugänglichen und einen von einem privaten Investor kommerziell zu nutzenden Teil. Der Gemeinderat hatte die Studie positiv beschieden, es sollten Fördermöglichkeiten gefunden werden.
Möglicherweise gibt es Fördermittel für die Anlage am Kronenburger See
Doch geschehen ist eher wenig. Immer noch ist unklar, ob es von Land, Bund oder EU Geld geben könnte. Bürgermeister Jan Lembach hat am 16. September eine Mail mit der Bitte um Auskunft an Iris Poth, Leiterin der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises, geschrieben. Poth hält demnach eine bis zu 90-prozentige Förderung nach den Richtlinien für Regionale Wirtschaftsförderprogramme des Landes und den Förderschwerpunkt Tourismus für möglich. Allerdings müsse abgeklärt werden, so Lembach, ob die Förderrichtlinien noch aktuell seien.
Finanziell unterstützt werden könnten demnach die Errichtung und Erweiterung von öffentlichen Einrichtungen des Tourismus sowie die Geländeerschließung für den Tourismus. Auch bei Privatinvestitionen gebe es demnach eine Förderung von bis zu 20 Prozent. Vorausgesetzt unter anderem, mit der Investition werden mindestens zehn neue Arbeitsplätze geschaffen.
Nach vier Jahren fehlt in Dahlem der Glaube, noch einen Investor zu finden
Doch wer würde auf dem Areal an der Staumauer investieren? Vor Jahren war ein Betreiber von Glamping-Resorts auch aufgrund des Widerstands etwa aus dem Arbeitskreis Freizeitanlage wieder abgesprungen. Am 18. Oktober fand ein Abstimmungsgespräch zwischen der Verwaltung und Detlef Feld, Geschäftsführer des Eifelparks Kronenburger See, statt. Ergebnis: „Herr Feld erklärte, dass er sich nicht als Investor bei der Umgestaltung der Freizeitanlage engagieren wird“, so die Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Der Ferienpark stehe selbst vor größeren Investitionen.
Bei der Diskussion wurde deutlich, dass die Geduld der Politiker angesichts der mehrere Jahre dauernden Planungen und Überlegungen – eingebunden ist immer auch der Arbeitskreis Freizeitanlage – langsam beendet ist. Ulrich Böttger (Bündnis 90/Die Grünen): „Dass wir einen privaten Investor für die Freizeitanlage finden, glaube ich nach vier Jahren nicht mehr.“
Ähnlich äußerte sich Marion Freyaldenhoven (SPD): „Wir sitzen schon viel zu lange an dem Thema dran.“ Ihr Fraktionskollege Johannes Fahling, der auch Ortsbürgermeister in Kronenburg ist, empfahl mehr Realismus: „Wir sollten nicht mehr nach einem Investor, sondern eher nach einem Betreiber für den Kiosk suchen.“ Doch selbst das war, wie Lembach feststellte, schon ein Problem: „Wir hatten das ausgeschrieben. Niemand hat sich gemeldet.“
So kam man auf Vorschlag der CDU überein, die Suche nach möglichen Fördergebern an den Planer, die ift GmbH aus Köln, abzugeben. Das Büro soll der Gemeinde berichten und nicht aktiv Förderanträge erarbeiten, zudem bei der Frage nach möglichen Investoren für weitere Abstimmungsgespräche eingebunden werden.
Die Kosten
Eine Adventure-Golf-Anlage könnte nach derzeitigem Planungsstand auf dem Gelände der Freizeitanlage entstehen: Die alte und ungenutzte Minigolfanlage würde dafür zurückgebaut. Die neue Anlage würde rund 285.000 Euro kosten.
Nach den Berechnungen der Planer kommen weitere Kosten für die die nötige Sanierung des bestehenden Bewirtschaftungsgebäudes in Höhe von rund 114.000 Euro hinzu. Vor allem an Küche und Sanitärbereich ist einiges zu tun. Weitere Kosten entstehen zum Beispiel für geplante rund 75 Sitzplätze auf der ebenfalls zu sanierenden Außenterrasse und die Modernisierung von Außenanlagen.
Das ist aber nur der eine Teil der Revitalisierungskosten für die Kronenburger Freizeitanlage, die insgesamt bei rund 1,3 Millionen Euro liegen sollen. Zu dem Schluss kommen die Planer der ift GmbH in ihrem Nutzungs- und Entwicklungskonzept.
Die Gemeinde Dahlem müsste demnach ihrerseits weitere rund 128.500 Euro für die Modernisierung des Multicourts, 190.000 Euro für eine neue Pumptrack-Anlage oder rund 59.500 Euro für ein neues Minispielfeld, 20 mal 13 Meter groß, investieren. Dazu kommen jährliche Pflegekosten der kommunalen Anlagen auf dem Gelände in Höhe von rund 30.000 Euro.