Großteil des Kreises betroffene-regio rüstet alle Haushalte auf H-Gas um
Euskirchen – Ein Mammutprojekt kommt auf e-regio zu. Das Euskirchener Unternehmen ist Gasversorger und Betreiber des Gasversorgungsnetzes und muss deshalb in den nächsten Jahren sämtliche Haushalte in Bad Münstereifel, Euskirchen, Zülpich, Weilerswist, den Swisttaler Ortsteilen Essig, Ludendorf, Miel und Odendorf sowie in den Mechernicher Ortschaften Antweiler und Wachendorf vom „leichten“ L-Gas auf H-Gas umstellen.Dessen Brennwertgehalt ist höher als beim bisher aus den Niederlanden und Norddeutschland gelieferten L-Gas. Der Kunde zahlt, wie jetzt auch schon, die Heizleistung des gelieferten Gases.
Warum wird umgestellt?
Die Gasvorräte in den Niederlanden und Norddeutschland sind erschöpft. Im Zuge der Marktraumumstellung werden deshalb auch jene bisher mit L-Gas versorgten Haushalte umgestellt, die im Netzbereich von e-regio liegen, aber Gaslieferverträge mit Anbietern aus anderen Regionen abgeschlossen haben, sagt Markus Böhm, der Geschäftsführer von e-regio.
Wann wird umgestellt?
Die Arbeiten beginnen 2022. Doch vorher muss e-regio eine Bestandsaufnahme in jedem einzelnen Haushalt machen. Heizungen, Gasherde und vereinzelt vorkommende gasbetriebene Wäschetrockner sind betroffen, so Egon Pützer, Geschäftsleiter Technische Dienste/Netze bei e-regio: „Wir wissen ja nicht, welche Heizung oder welchen Gasherd ein Verbraucher hat. Für diese Geräte müssen Ersatzteile wie etwa neue Düsen bestellt werden.“
Was passiert dann?
„Bei einem zweiten Besuch kommen von uns beauftragte Monteure zur technischen Geräteanpassung. Sie haben eine besondere Codenummer dabei, die e-regio den Verbrauchern vorher schriftlich mitgeteilt hat. Damit wollen wir verhindern, dass sich unlautere Menschen unter dem Vorwand der Geräteanpassung unberechtigt Zutritt zu Wohnungen verschaffen“, sagt Böhm. Es werde stichprobenartig Qualitätskontrollen geben.
Wie viele Haushalte sind betroffen?
Im Netzbereich von e-regio sind in einem ersten Schritt 25.000 Haushalte in Bad Münstereifel, Euskirchen, Weilerswist, Zülpich, Antweiler und Wachendorf betroffen, die bis September 2022 umgestellt werden, erklärt Christian Hens, Leiter des e-regio-Netzbetriebs. In einem zweiten Abschnitt werden Meckenheim, Rheinbach, Wachtberg und Swisttal auf H-Gas umgestellt. Zuletzt, ab September 2023, sind Alfter und Bornheim an der Reihe, dazu Teile von Vettweiß.
Wer trägt die Kosten und wie hoch sind sie?
Die Gesamtkosten werden auf 25 bis 28 Millionen Euro geschätzt. Sie werden in einer Umlage – ähnlich wie die EEG-Umlage bei Strom – auf alle Gaskunden in Deutschland umgelegt. Der Gaskunde werde dies kaum spüren, versichert Pützer.
Service
Während im südlichen Teil des Kreises Euskirchen bereits H-Gas verwendet wird, steht die Umstellung im nördlichen Kreisgebiet bevor. Im Zusammenhang mit dem Wechsel rechnet e-regio mit vielen Fragen von Kunden. Sie erreichen die Zentrale in Kuchenheim unter Tel. 0 22 51/ 7 08 75 76 und per E-Mail. (bz)
info@erdgasumstellung.e-regio.de
www.e-regio.de/erdgasumstellung
Gibt es Problemfälle?
Netzbetreiber e-regio rechnet damit, dass etwa zwei Prozent aller Anlagen nicht umgestellt werden können, weil sie schon zu alt sind. In diesen Fällen müsse der Verbraucher modernisieren. Denn die Allgemeinheit könne nicht mit solchen Kosten belastet werden, so das Unternehmen.
Kommen nur e-regio-Monteure in die Haushalte?
Nach einer europaweiten Ausschreibung habe man fünf qualifizierte Unternehmen ausgewählt, deren Fachkräfte die Umrüstungsarbeiten in den Haushalten durchführen sollen. In Spitzenzeiten seien bis zu 90 Monteure beschäftigt. „Alle Mitarbeiter sprechen Deutsch“, sagt Markus Böhm.
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Wie geht das Unternehmen mit der Corona-Gefahr um?
Man sei vorbereitet, so e-regio. Alle Mitarbeiter würden geschult, hätten Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung dabei: „Wir arbeiten ja jetzt schon einige Monate unter Pandemie-Bedingungen – und die von uns Beauftragten ebenfalls.“