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Der Eifelsteig wird zehn Jahre altFernwanderweg lockt Wanderer von nah und fern an

Lesezeit 5 Minuten

Unterwegs auf dem Eifelsteig zwischen Mirbach und Alendorf war auch diese Gruppe von Wanderern aus den Niederlanden. Der Fernwanderweg erfreut sich im benachbarten Ausland großer Beliebtheit.

  1. Der Premiumwanderweg von Kornelimünster bei Aachen quer durch die Eifel nach Trier feiert seinen zehnten Geburtstag.
  2. Und man kann ohne Übertreibung sagen, dass der Eifelsteig mittlerweile zu den beliebtesten Fernwanderwegen Deutschlands gehört.
  3. Durch den Eifelsteig hat die Wanderdestination einer ganz neue Strahlkraft gewonnen.

Eifelland – Die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Kalvarienbergs gehen ganz schön in die Beine – selbst bei einem sportlich aktiven Menschen. „Ich brauche eine kleine Pause“, stöhne ich, während Wolfgang Reh und Uschi Regh von der Eifel Tourismus GmbH ohne erkennbare Ermüdungserscheinung den steilen Pfad erklimmen. „Dafür ist die Aussicht hier oben besonders schön“, tröstet Reh. Wo er recht hat: Der Blick auf die Wacholder-Hänge rund um Alendorf ist jede Mühe wert. Das Naturschutzgebiet ist in der hiesigen Region einzigartig und wird entsprechend sorgfältig von Naturschützern gepflegt.

Der Kalvarienberg ist nur einer der Höhepunkte der siebten Etappe des Eifelsteigs, der von Blankenheim nach Mirbach führt. Der Premiumwanderweg von Kornelimünster bei Aachen quer durch die Eifel nach Trier feiert nun seinen zehnten Geburtstag. Und man kann ohne Übertreibung sagen, dass der Eifelsteig, dessen 313 Kilometer sich über 15 Etappen verteilten, mittlerweile zu den beliebtesten Fernwanderwegen Deutschlands gehört.

Kleinod am Wegesrand: Die Erlöserkapelle in Mirbach von 1902 ist in jedem Fall einen Besuch wert.

In der Eifel, das weiß man schon seit langem, wurde immer schon viel gewandert. Aber durch den Eifelsteig, der 2009 offiziell mit einer Wanderung von Mirbach nach Alendorf eingeweiht wurde, hat die Wanderdestination einer ganz neue Strahlkraft gewonnen. Seither kommen Wanderfreunde aus der gesamten Bundesrepublik in das raue Mittelgebirge, um die abwechslungsreichen Landschaften dieses westlichsten Zipfels von Deutschland zu erkunden.

„Ein einzigartiges Erlebnis“

„Auch wenn man den Eifelsteig nicht am Stück schafft, sondern ihn an freien Wochenenden geht, ist das ein einzigartiges Erlebnis“, erzählte Angelika Hannes, die sich mit ihrem Lebensgefährten auf den Weg gemacht hatte. Die Landschaften, durch die man wandere, seien teilweise sehr unterschiedlich und deshalb besonders reizvoll. Das Hohe Venn bei Monschau sei zum Beispiel nicht vergleichbar mit der Gegend um die Dauner Maare herum.

Auf großen Infotafeln erfährt der Gast mehr über die Besonderheiten von Fauna und Flora.

Dass für die Eröffnungswanderung vor zehn Jahren ausgerechnet die Strecke durch das Naturschutzgebiet Lampertstal gewählt wurde, kam nicht von ungefähr. Dort zeigt sich die Eifel nun mal von ihrer schönsten Seite: ein liebliches Tal mit Wald, Bächlein, Wiesen und jeder Menge seltene Pflanzen. Für die mitwandernde Prominenz von damals hatte man mit Bedacht eine Strecke gewählt, die kein allzu anstrengendes Höhenprofil aufwies – mit Ausnahme des Aufstiegs zum Kalvarienberg.

Anfragen aus Deutschland und Nachbarländern

Uschi Regh und Wolfgang Reh streichen immer wieder die Bedeutung heraus, die der Eifelsteig für den Fremdenverkehr hat. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, die vielen Anfragen, die täglich in der Geschäftsstelle in Prüm aus ganz Deutschland und den Nachbarländern eingehen, zu beantworten und den Gästen, etwa bei der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, behilflich zu sein.

Infrastruktur noch nicht ideal

Als vor vielen Jahren der damalige Kölner Regierungspräsident (RP) Dr. Franz-Josef Antwerpes in seiner unnachahmlichen Art erklärte, dass „der Gast dem Eifeler eine Last“ sei, gab es hierzulande einen empörten Aufschrei. Für diesen unbedachten Spruch musste der RP ordentlich Prügel einstecken. Doch so ganz unrecht hatte der Mann nicht, denn verglichen mit traditionellen Fremdenverkehrsregionen wie Bayern ist die Eifel immer noch im Hintertreffen, was die touristische Infrastruktur anbelangt.

Bemerkbar macht sich das auch entlang des Eifelsteigs. Nicht überall, wo der erschöpfte Wanderer sein müdes Haupt zur Ruhe betten will, findet er ein ansprechendes Quartier. Das weiß auch Uschi Regh von der Eifel Tourismus GmbH. „Wir hatten bis vor kurzem noch eine Übernachtungsmöglichkeit in Urft. Das Hotel ist wegen Geschäftsaufgabe der Eigentümer geschlossen. Was wir sehr bedauern“, sagte Regh. Die Gastronomie sei zwar inzwischen verkauft, wann das Haus wieder eröffne, wisse man nicht.

Bei der Planung der einzelnen Etappen sollten die Wanderer hier und da ein paar Kilometer extra einkalkulieren, da am Etappenziel nicht immer ein Gästebett wartet. Allerdings bemühen sich sowohl die Gastronomen als auch die Eifeltouristiker, der Kundschaft mit Hol- und Bringdiensten entgegenzukommen.

„Wir treffen uns regelmäßig mit den Eifelsteig-Gastgebern zum Erfahrungsaustausch und bemühen uns, die Angebote ständig zu optimieren“, versicherte Wolfgang Reh vom Eifel Tourismus. In den nächsten Jahre müsse man verstärkt daran arbeiten, dass Betriebe, die altersbedingt aufgegeben werden, neue Betreiber finden. Das sei natürlich nicht ganz einfach, aber man sei guter Hoffnung, den Wanderern auf dem Eifelsteig attraktive Pakete anbieten zu können, was Übernachtung und Verpflegung anbelangt.

Der überwiegende Teil der Gästebetten entlang des Eifelsteigs hat nach Einschätzung von Reh einen guten Standard. Luxusherbergen erwarte der Kunde eher nicht. Schließlich gehe es unterwegs darum, das Leben zu entschleunigen sowie Natur und Umwelt bewusster zu erleben. (hoc)

Mit der Route des Eifelsteigs auf den zwischen 14 und 28 Kilometer langen Etappen selbst kommt der geübte Wanderer normalerweise allein klar. Bei der Ausschilderung sind die Touristiker auf die Hilfe der Eifelvereinsmitglieder angewiesen. „Über diese Unterstützung sind wir natürlich sehr froh“, so Wolfgang Reh. Zwar hat die Eifel Tourismus GmbH professionell gestaltete Prospekte zum Eifelsteig aufgelegt, in denen die Strecke mit allen Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten genau beschrieben wird.

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Dennoch müssen die Markierungen ständig gepflegt und nachgebessert werden. Vor allem, weil es abseits des Hauptwanderwegs noch zahlreiche reizvolle Nebenstrecken zu entdecken gibt. Und kleine Umwege zu machen, ist beim Erwandern des Eifelsteigs nicht nur erlaubt, sondern gewünscht.

Informationen zu den einzelnen Etappen und den vier Wanderungen, die ab dem 12. Oktober an zwei Wochenenden angeboten werden, gibt’s im Internet unter www.eifelsteig.de.