Wegen CoronaAuch in Euskirchen werden die Müllgebühren wohl steigen
Kreis Euskirchen – In Zülpich steigen erstmals seit sieben Jahren die Abfallgebühren – vorbehaltlich der Empfehlung des Hauptausschusses, der am heutigen Donnerstag tagt, und der Entscheidung des Rats am Mittwoch, 9. Dezember. Von 2013 bis 2018 war die Gebühr nach Angaben der Stadt von 1,70 Euro je Liter auf 0,70 Euro je Liter gesunken. In den vergangenen beiden Jahren war die Gebühr dann stabil. Nun also der Anstieg auf 1,10 Euro je Liter. Das kostete die Abholung des Mülls in der Römerstadt zuletzt 2015.
Die Verwaltung gibt gleich mehrere Gründe für die Erhöhung an: Zum einen sei in allen Bereichen der Entsorgung mit einem Zuwachs der Abfallmenge zu rechnen, zum anderen seien die Rücklagen größtenteils aufgebraucht. Zudem erhöhe der Kreis die Deponiegebühren sowohl für Bio- und Sperrmüll als auch beim Ast- und Strauchwerk. Allein dadurch müsse im Gebührenhaushalt eine Kostensteigerung von rund 62 000 Euro aufgefangen werden.
Urnenbestattungen haben deutlich zugenommen – Friedhofsgebühr bleibt stabil
Zwar steigen in Zülpich die Müllgebühren, dafür bleiben die Straßenreinigungs- und Klärschlammgebühren in der Römerstadt aber stabil. Die Gebühr beim Schmutzwasser soll sogar sinken: von 3,65 Euro pro Kubikmeter auf 3,50 Euro. Die Niederschlagsgebühr bleibt nach Angaben der Verwaltung konstant bei 0,86 Cent je Kubikmeter.
Auch die Friedhofsgebühren sollen nicht steigen. Endgültig entschieden wird darüber in der Ratssitzung am kommenden Mittwoch. Nach Angaben der Verwaltung gab es im vergangenen Jahr in Zülpich 154 Bestattungen. Bis zum 1. November war es in diesem Jahr 156. Davon waren 28 Sarg- und 129 Urnenbestattungen. 2008 waren es noch 105 Grab- und nur 28 Urnenbestattungen.
Die Konsequenz der Entwicklung war laut Verwaltung, dass ab dem Jahr 2013 übergangsweise für den Gebührenhaushalt ein jährliches Defizit von rund 30 000 Euro zu verzeichnen war. Um die Verluste auszugleichen, hat der Rat am 3. Dezember 2015 eine Anhebung der Gebührensätze für Urnenbeisetzungen beschlossen.
Seit dieser Zeit gestalten sich laut Verwaltung die Jahresergebnisse wieder ausgeglichen. „Auch das Jahr 2020 sollte aufgrund der bisher zu verzeichnenden Entwicklung ohne Fehlbetrag abgeschlossen werden können“, heißt es in der Ausschussvorlage. (tom)
Nach Einschätzung der Verwaltung sind die größeren Abfallmengen sowohl auf die steigende Anzahl der an die Müllabfuhr angeschlossenen Grundstücke als auch auf die weiter anhaltende Corona-Pandemie zurückzuführen. „Die Bürger verbringen mehr Zeit zu Hause, was bereits in den letzten Monaten dazu geführt hat, dass die Abfallmengen angestiegen sind. So erfolgen viele Einkäufe online, was aufgrund der Versandkartonage zum Anstieg der Altpapiermengen führt“, heißt es in der Ausschussvorlage.
Die Zülpicher Verwaltung rechnet damit, dass im kommenden Jahr etwa 600 Tonnen mehr Restmüll im Stadtgebiet zusammenkommen werden als in diesem Jahr. Beim Biomüll sollen es sogar fast 1000 Tonnen mehr sein. Auch die Bereitstellungsgebühr soll steigen. Kostet eine 80-Liter-Restmülltonne noch 56 Euro, soll der Betrag im kommenden Jahr auf 88 Euro steigen. Eine 120-Liter-Tonne kostet dann, vorbehaltlich der Entscheidung des Rates, 132 Euro (bisher 84 Euro), und eine 240-Liter-Tonne wird mit 264 Euro veranschlagt (bisher 168 Euro).
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Laut Marcel Wolter, dem Ersten Beigeordneten der Stadt Schleiden, wird dort die Müllgebühr zum 1. Januar 2021 nicht steigen. „Wie lange das so bleibt, wird man sehen“, so Wolter. Die Tendenz, dass mehr Müll im Schleidener Stadtgebiet anfalle, habe er nicht ausgemacht.
In Euskirchen werden laut Pressesprecherin Silke Winter die Müllgebühren voraussichtlich moderat erhöht. Die Beratung erfolge im Rat am 15. Dezember. „Auch in Euskirchen können vereinzelt Mengensteigerungen verzeichnet werden, hier insbesondere beim Sperrmüll“, so Winter. Die Gebührensteigerung sei unter anderem auf das Vorhaben des Kreises, die Deponiegebühren zu erhöhen, zurückzuführen.