Hospizdienst EuskirchenSterbebegleitung auch in Pandemiezeiten wichtig
Euskirchen – Die weltweite Pandemie wirbelt derzeit alle Planungen durcheinander. Viele sonst alltägliche Angebote können aufgrund der Bestimmungen gar nicht oder nur zu besonderen Bedingungen stattfinden. Davon betroffen sind auch die Sozialverbände mit ihren vielfältigen Beratungs-, Betreuungs- und Freizeitangeboten, so auch der Caritasverband für das Kreisdekanat Euskirchen.
Auch der Hospizdienst arbeitet unter erschwerten Bedingungen. Viele Ehrenamtliche zählen aufgrund ihres Alters selbst zur Risikogruppe und lassen ihre Aufgabe deshalb derzeit ruhen. „Angefragte Begleitungen haben wir bislang aber immer bedienen können“, so Koordinatorin Birgit Pfeiffer. Am Ende wird der Verband 2020 nur 20 Prozent weniger Hospizbegleitungen durchgeführt haben als im Vorjahr – trotz Corona.
Kein Trauercafé möglich
Im Servicezentrum Demenz und Hospiz bietet die Caritas Euskirchen nach wie vor Beratungssprechstunden für Angehörige an. Andere Angebote aber können derzeit nicht stattfinden – das Trauercafé etwa, das „Süppchen für die Seele“, eine Kochgruppe für Trauernde sowie die Gruppenangebote für Ehrenamtliche.
Das Betreuungscafé, ein lockeres Beisammensein von dementiell Erkrankten, das pflegende Angehörige entlasten soll, findet nach wie vor zweimal wöchentlich statt. Allerdings mit stark reduzierter Teilnehmerzahl. Jeweils drei feste Gäste dürfen derzeit daran teilnehmen. Auch der Bus, der vor der Corona-Zeit bis zu sieben Teilnehmende aus den Ortschaften abholen konnte, darf jetzt nur noch drei Besucher des Cafés transportieren. (hn)
www.caritas-eu.de
Die Art der Begleitung musste allerdings verändert werden. Hygiene, Maske und Abstand sind selbstredend Pflicht – ob bei Heim- oder Hausbesuchen. „Dem betreuten Menschen nah sein, seine Hand halten, das Gesicht abtupfen – all das geht zurzeit nicht“, sagt Christel Eppelt vom Servicezentrum Demenz und Hospiz.
Helfer werden gesucht
Einen Zuwachs an ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern hat der Caritasverband dadurch erfahren, dass der Weilerswister Hospizdienst sich vor einiger Zeit aufgelöst hat. „Die Gruppe mit ihren rund acht Mitgliedern bleibt bestehen, gehört jetzt aber zu unserem Hospizdienst“, so Eppelt. Und auch die Diakonie Euskirchen beendet ihr Hospiz-Angebot. Die Ehrenamtlichen werden zukünftig ebenfalls vom Caritasverband koordiniert. „Wenn wir doppelt so viele Ehrenamtliche in diesem Bereich hätten, wären es noch immer nicht zu viele“, versichert Christel Eppelt.
Um noch mehr Menschen anzuheuern, die bereit sind, sich persönlich mit Abschied, Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen, bietet das Servicezentrum Demenz und Hospiz demnächst wieder einen Ausbildungskursus an.
„Mit Abschied leben heißt bewusst leben“ ist der Kursus überschrieben, der unter der Leitung von Christel Eppelt und Birgit Pfeiffer maximal zwölf Teilnehmende zu ehrenamtlichen Hospizhelfern qualifiziert. „Normalerweise nehmen wir 15 bis 20 Interessierte, wegen Corona mussten wir deutlich reduzieren“, erklärt Birgit Pfeiffer. Am Mittwoch, 13. Januar, findet ein Informationsabend statt – wo und zu welcher Uhrzeit steht noch nicht fest.
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Der sich daran anschließende Grundkursus läuft an vier Freitagen von 18 bis 21.30 Uhr und den darauf folgenden Samstagen von 9.30 bis 17 Uhr statt. Der erste Termin ist der 26. Februar, der letzte der 8. Mai. Der Aufbaukursus beginnt dann am Mittwoch, 26. Mai, 18 bis 21.30 Uhr, und wird im Zwei-Wochen-Rhythmus bis zum 22. September fortgesetzt. Zu den Inhalten des Hospizkurses gehören unter anderem die Phasen des Sterbens, der Umgang mit Abschied, das innerseelische Erleben von Sterbenden, die Lebensbilanz, Riten und Rituale, Kommunikation und Wahrnehmung.
Im Aufbaukursus stehen auch Exkursionen an, zum Beispiel auf die Palliativstation, ins Hospiz und zu einem Bestatter. „Anmeldungen nehmen wir ab sofort telefonisch unter 0 22 51/ 12 65 10 oder per E-Mail entgegen“, sagt Koordinatorin Birgit Pfeiffer.