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Interesse aus EuskirchenBundes-Hochschule für öffentliche Verwaltung sucht Standort

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So könnte es aussehen am Nebenstandort der Hochschule für öffentliche Verwaltung.

Euskirchen – Rat und Verwaltung machen sich Hoffnungen darauf, dass Euskirchen zu einem Nebenstandort der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung wird. Sie hat ihren Hauptsitz in Brühl. Nachdem die dort geplante Erweiterung geplatzt ist, sucht die Bundesanstalt für Immobilien (Bima) eine Alternativfläche. Sie soll nicht weiter als 30 Kilometer von Brühl entfernt liegen. Als dies bekannt wurde, nahm die Stadtverwaltung Euskirchen Kontakt zu der Hochschule auf.

Die Bima hat jetzt ein Interessenbekundungsverfahren in die Wege geleitet und wartet auf Angebote von Kommunen. Im Stadtrat baten Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) und der Technische Beigeordnete Oliver Knaup jetzt um Unterstützung. Der Rat signalisierte uneingeschränkte Zustimmung.

Hochschule soll auch Wohnungen bekommen

Die Hochschule soll um etwa 650 Studierende wachsen. Der neue Standort müsste demnach vier Hörsäle, 28 Kurs- und acht Gruppenräume umfassen, zudem bis zu 130 Büros, Besprechungsräume, eine Mensa, eventuell eine Bibliothek und bis zu 400 Stellplätze für Autos.

Das ist aber längst nicht alles, denn die Studentinnen und Studenten sollen dort, wo sie ausgebildet werden, auch wohnen. Zu dem Konzept gehören also bis zu 650 Einzelapartments mit einer Größe von knapp 17 Quadratmetern plus Gemeinschaftsküchen und Nebenflächen.

Über das frühere Gelände der Westdeutschen Steinzeugwerke wurde in den Ratsgremien schon oft diskutiert.

Die Euskirchener Verwaltung ist der Auffassung, dass man alles dies auf dem ehemaligen Gelände der Westdeutschen Steinzeugwerke unterbringen könnte. Für dieses Areal am Stadtrand läuft nach einer langen Vorbereitungsphase ein Bebauungsplanverfahren mit dem Ziel, dort Wohngebäude für bis zu 1200 Menschen errichten zu lassen.

Einigkeit im Rat

Aus städtebaulicher Sicht sei das Gelände, das nahe am Bahnhof liegt, „schon wegen der optimalen ÖPNV-Anbindung“ das eindeutig aussichtsreichste im Euskirchener Stadtgebiet, so Knaup. Würde das Areal Hochschulstandort, müssten die Stadt und die Investoren die Zahl der geplanten Wohneinheiten um etwa ein Viertel reduzieren.

An dem Interessenbekundungsverfahren will die Stadt sich mit den Unternehmen Die Wohnkompanie und GEG beteiligen. Sie sind schon bei dem groß angelegten Bebauungsplanverfahren für das frühere Steinzeugwerksgelände mit im Boot.

In der Ratssitzung präsentierte Knaup bereits das Angebot, das die Stadtverwaltung bei der Bima einreichen will. Sollten die Hochschulpläne Realität werden, müsste die Stadt den Bebauungsplan für das Areal, der sich in der Aufstellungsphase befindet, überarbeiten und eine Reihe von Fachgutachten entsprechend anpassen lassen, wie der Dezernent erklärte.

Bebauungsplanverfahren gestoppt

Die Hochschule bildet nach eigenen Angaben den Nachwuchs für den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Bundesverwaltung aus. Sie hat ihren zentralen Sitz in Brühl und wartet an zehn Standorten in ganz Deutschland mit einem breiten Studien- und Weiterbildungsangebot auf. Präsident ist Dr. Benjamin Limbach, der bis 2020 Direktor der NRW-Fachhochschule für Rechtspflege in Bad Münstereifel war.

Die geplante Erweiterung in Brühl ist gescheitert, seit der Rat im Dezember 2020 mehrheitlich den 2018 gefassten Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zur Ausdehnung der Hochschule aufhob. Vorangegangen waren Proteste einer Bürgerinitiative. (ejb)

Bürgermeister Reichelt sagte: „Wir sollten ein Signal senden, dass der Rat mit großer Mehrheit hinter dem Projekt steht.“ Die anschließenden Wortbeiträge ließen daran keinen Zweifel. „Wir wollen die Verwaltung mit vollen Kräften unterstützen“, erklärte CDU-Chef Klaus Voussem, der froh wäre, wenn die Stadt von der bisher geplanten „massiven Wohnbebauung abrücken“ würde.

Starke Konkurrenz

SPD-Sprecher Michael Höllmann begrüßte das Vorhaben ebenfalls, sieht es allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Weinend deshalb, weil ein Viertel der Wohnbebauung wegfallen würde, die wir doch dringend brauchen“. Dennoch würde die SPD der Hochschule den Vorrang geben.

Dorothee Kroll (Grüne), Manfred van Bahlen (FDP), Josef Burkart (AfD), Cuma Kaya (Linke) und Richard van Bonn (UWV) sprachen sich ebenfalls für die Teilnahme an dem Verfahren aus. Van Bonn sagte: „Wir hoffen, dass der große Wurf gelingt. Im Zusammenhang mit den Steinzeugwerken haben wir öfter über studentisches Wohnen gesprochen. Jetzt könnte es passieren, dass die Studierenden ihre Hochschule mitbringen.“

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Reichelt resümierte: „Ich habe eine Euphorie aus Ihren Worten herausgehört, die ich bremsen muss. Wir haben viele starke Konkurrenten.“