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2. Basketball-RegionalligaThriller ohne Happy End für Bad Münstereifel

Lesezeit 3 Minuten

Im dritten Viertel offensiv das Maß aller Dinge: Kai Winkelnkemper (vorne) und Dominik Hutzler. Winkelnkemper machte die meisten ErftBaskets-Punkte, aber auch haarsträubende Fehler im Aufbau.

Euskirchen2. Regionalliga: ErftBaskets Bad Münstereifel – Art Giants Düsseldorf II 92:96 n.V. (81:81, 41:36). Dramatik pur in der Willi-Maurer-Halle in Euskirchen: Die ErftBaskets Bad Münstereifel verlieren völlig überraschend, am Ende aber verdient, gegen die Art Giants Düsseldorf II. Das Hinspiel war noch eine klare Angelegenheit gewesen. Damals siegten die ErftBaskets mit 114:60 in Düsseldorf. Coach Philipp Sparwasser sollte also Recht behalten, als er prognostiziert hatte, dass es diesmal ein Spiel unter anderen Voraussetzungen sei.

Das Spiel

Ein Augenschmaus war die Partie zwar nicht. Dafür spielten beide Mannschaften viel zu fahrig und leisteten sich zu viele Fehler. Aber das Spiel hatte das, was es so wohl fast nur im Basketball gibt: Spannung bis zur letzten Sekunde. Dabei hatte man in den ersten Minuten das Gefühl, dass Bad Münstereifel die Sache im Griff hat. Schnell hatten die ErftBaskets einen Vorsprung herausgearbeitet – auch, weil Düsseldorf erst nach rund sechs Minuten ein Zwei-Punkte-Wurf gelang, zuvor waren nur vier Dreier im Korb gelandet.

Die Enttäuschung über die Niederlage stand den ErftBaskets ins Gesicht geschrieben.

Doch Bad Münstereifel konnte sich nie entscheidend absetzen, selbst nach der sehr guten ersten Hälfte des dritten Viertels nicht, nach der man einen Zwölf-Punkte-Vorsprung herausgearbeitet hatte. Im Gegenteil: Düsseldorf kam heran und hatte 1.1 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 81:81 zwei Freiwürfe. Angesichts der Quote der Art Giants eine sichere Sache. Doch beide Würfe verfehlten das Ziel – es ging in die Verlängerung, in der den ErftBaskets nicht mehr viel gelang.

Das war gut

Die schon erwähnte erste Hälfte des dritten Viertels, in der Kai Winkelnkemper und Dominic Hutzler trafen, wie sie wollten. Und die starke Phase im zweiten Viertel, in der die ErftBaskets, angeführt von Tim und Kai Winkelnkemper, endlich zeigten, was sie können.

In den Time-outs versuchte Philipp Sparwasser seine Spieler wachzurütteln. Besonders die Defensivarbeit dürfte ihm nicht gefallen haben.

Das war schlecht

Viel zu viel. Zu allererst die Defensivarbeit, besonders im ersten Viertel. Die erinnerte an begleitetes Angreifen der Düsseldorfer. Die durften schalten und walten, wie sie wollten. Und hätten sie eine bessere Trefferquote aus der Zone gehabt, hätte es ein Desaster für die ErftBaskets werden können. Auch gegen die Würfe aus der Drei-Punkte-Zone hatten die Jungs von Philipp Sparwasser nie ein Gegenmittel. Dass Simon Voll schon im ersten Viertel drei Fouls beging, war auch ein Nachteil. In den letzten sieben Minuten der regulären Spielzeit und in der Overtime mussten die ErftBaskets auf ihn verzichten.

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Hinzu kam besonders in der ersten Hälfte, aber auch in der Overtime, dass viel zu wenige Rebounds geholt wurden. Die Freiwurfquote war miserabel. Und dann spielte das Team oft zu kompliziert, sodass Philipp Sparwasser lautstark mahnte: „Keine Experimente.“

Vorzeitiges Ende: Simon Voll beging zu viele Fouls.

Die Szene des Spiels

Spielte sich nach dem Match ab, als sich zuerst Philipp Sparwasser und Kai Winkelnkemper noch auf dem Feld die Meinung sagten und dann Thorsten Winkelnkemper seine Emotionen nicht mehr im Griff hatte und Sparwasser lautstark mitteilte, was er von seinem Coaching hält. Vize-Vorsitzender Frank Beier hatte alle Hände voll zu tun, um die Situation zu klären.

Symbolbild für das Spiel der ErftBaskets: Der Ball wollte nicht rein.

Das sagt der Trainer

Philipp Sparwasser gibt zu: „Wir sind in einer kleinen Krise drin.“ Training, Einstellung und Selbstbewusstsein stimmten nicht. „Wir waren gegen Düsseldorf nie in der Lage, im Eins gegen Eins zu verteidigen. Die haben mit uns Katz und Maus gespielt. Bei diesem dünnen Kader, den wir derzeit haben, dürfen nicht nur alle physisch präsent sein. Wir können es uns nicht leisten, dass wir Spieler haben, die als Totalausfall in ein Spiel gehen oder sich selbst aus dem Spiel rausnehmen.“

ErftBaskets: Stamann, T. Winkelnkemper, Voll, Cziraky, K. Winkelnkemper, Schöpfer, Schulz, Beier, Hutzler.