Punktloser Vorletzter gegen Ersten, die Vorzeichen sind klar. Doch Zülpich kümmert das nicht – auch dank der Routine eines Neuzugangs.
BasketballGegen den Tabellenführer: TuS Zülpich gelingt der erste Saisonsieg
TuS Zülpich – Haarener TE 55:39 (39:21). Irgendwann muss man ja mit dem Gewinnen anfangen – warum also nicht gegen die nach der Niederlage des Bonner SV Roleber am Freitagabend zum zwischenzeitlichen Tabellenführer aufgestiegene Haarener TE? Das dachte sich wohl auch das bisher punktlose Team des TuS Zülpich – und gewann überraschend, aber verdient mit 55:39.
Es war insgesamt eine zerfahrene Partie, geprägt von zahlreichen Spielunterbrechungen. „Das Spiel war kein Leckerbissen“, sagte TuS-Trainer Marcus Görner. Am besten untermauert diese Aussage das Ergebnis des letzten Viertels. 4:3 für Zülpich lautete es. Sieben Punkte in zehn Minuten. Kurios.
Zülpich setzt auf eine dichte Defensive unter dem Korb
Zunächst war ein wenig mehr los auf dem Spielfeld der Dieter-Pritzsche-Halle. Zülpich war von Beginn an präsent, zeigte eine konzentrierte Leistung und setzte vor allen Dingen die taktischen Vorgaben von Marcus Görner um. Seine Mannschaft zwang die körperlich überlegenen Spieler aus dem Aachener Stadtteil zu Würfen von außen und machte die Zone unter dem Korb dicht.
„Wir wussten, dass Haaren Schwächen bei Distanzwürfen hat“, erklärte Görner seine Strategie. Gegenteilig war die Taktik in der Offensive. Nach vergebenen Würfen zogen sich die Zülpicher meist direkt wieder zurück und verzichteten auf die Rebounds, wurden so aber defensiv nie überrascht.
Diese Taktik ging, gepaart mit einer guten Wurfquote auch aus dem Drei-Punkte-Bereich, auf. Zülpich übernahm früh die Führung und gab sie auch nie wieder her. Hinzu kam, dass der TuS erstmals auf den kompletten Kader zurückgreifen konnte, der definitiv stärker ist, als der Tabellenplatz aussagt.
Thorsten Winkelnkemper mit Routine, Christoph Gier als Motivator
Besonders Neuzugang und Routinier Thorsten Winkelnkemper strahlte eine unglaubliche Ruhe aus und ordnete das Spiel. Herauszuheben ist auch Christoph Gier, der seine Mitspieler unermüdlich antrieb, besonders in der einzigen kleinen Schwächephase zu Beginn des dritten Viertels. Und gerade am Ende des Spiels zeigte sich Philipp Greuel hellwach. Zwar hatte er ein wenig Wurfpech, dafür fing er umso mehr Pässe von Haaren ab.
„Uns kam natürlich entgegen, dass Haarens bester Spieler sich provozieren ließ und sofort rausgeworfen wurde“, sagte Görner. Er hätte nichts dagegen, wenn seine Truppe in den vier kommenden Spielen gegen direkte Konkurrenten so weitermacht wie gegen Haaren.
Oberliga: Erftbaskets mit einem knappen, aber wichtigen Sieg
TuS Königsdorf – Erftbaskets Bad Münstereifel 71:77. Auch Bad Münstereifel war am Sonntagnachmittag siegreich. Gegen die tabellarisch höher platzierten Königsdorfer haben die Erftbaskets laut Trainer Florian Hammes von Beginn an dominiert und geführt.
„Königsdorf war sehr körperlich unterwegs. Das war weit entfernt von kontaktlosem Sport“, sagte Hammes. Die Stammkräfte hätten das Spiel an sich gerissen. Marko Vojinovic erzielte 23 Punkte, Jan Winkelnkemper 17. „Das war ein knapper, aber sehr wichtiger Sieg“, so Hammes. (ets)