Die ErftBaskets Bad Münstereifel trainieren seit den Herbstferien wieder zu Hause in der Sporthalle des St.-Angela-Gymnasiums.
BasketballErftBaskets kehren nach dreieinhalb Jahren ins St.-Angela-Gymnasium zurück
Die Reaktionen der Spieler sind eindeutig. „Ich hatte letzte Woche zwei Stunden lang ein Grinsen im Gesicht“, sagt ErftBaskets-Routinier Jan Winkelnkemper. Chris Beier betont den Nostalgie-Effekt, der besonders für die Fans wichtig ist. Was die beiden so begeistert, ist die Rückkehr in die Sporthalle des St.-Angela-Gymnasiums in Bad Münstereifel.
Dreieinhalb Jahre haben die ErftBaskets in ihrer Heimat nicht mehr gespielt. Zuletzt im Februar 2020. Dann kam Corona. Im Sommer 2021 folgte die Flutkatastrophe, die Halle wurde stark beschädigt. Seitdem ist die Willi-Maurer-Halle in Euskirchen Heimspielstätte. Das bleibt sie auch noch.
Nächstes Heimspiel findet noch in Euskirchen statt
Zwar steht beim Deutschen Basketball-Bund, dass das Heimspiel gegen Tabellenführer DTV Basketball Köln II am Samstag um 19.30 Uhr im „Angela“ stattfindet. Das ist aber nicht richtig. Aktuell sind noch keine Zuschauer zugelassen. Laut Informationen der ErftBaskets sind die Arbeiten an der Lüftungsanlage für die Tribüne und an den Besuchertoiletten noch nicht abgeschlossen. Zwei bis drei Wochen soll das noch dauern.
Direkt sichtbar ist eine Änderung: War früher der Boden einfarbig, ist das Basketballfeld nun farblich abgesetzt. Das Spielgefühl sei aber gleich. Aktuell sind nur zwei Körbe am Rand höhenverstellbar, das werde noch nachgebessert, denn es kommt nicht nur den Jugendspielern der ErftBaskets zugute, sondern auch der Schule, an der Basketball Schwerpunktsportart ist.
ErftBaskets trainieren täglich in der Halle im „Angela“
„Wir empfinden das als Wertschätzung der Schule für den Basketball“, beschreibt Danny Zingsheim aus dem Trainer-Trio der Oberliga-Mannschaft die neue Halle. Im Frühjahr hatte die Mannschaft schon einmal reinschauen dürfen, da war der Boden aber noch mit Folie abgedeckt.
Seit der zweiten Herbstferienwoche wird die Halle wieder fleißig genutzt. Täglich von 17 bis 20 Uhr seien die ErftBaskets mit verschiedenen Mannschaften dort. An zwei oder drei Abenden sogar bis 22 Uhr. „Das ist jetzt eine Top-Halle, wir haben sogar eine Fußbodenheizung. Wir sind wieder da“, sagt Sportchef Frank Beier.
ErftBaskets haben in Euskirchen neue Spieler und Zuschauer gewonnen
Allerdings tritt er als Vereinsverantwortlicher auch ein wenig auf die Bremse. „Zentren wie Euskirchen nehmen für den Sport an Bedeutung zu. Wir haben neue Spieler und auch neue Zuschauer aus Euskirchen gewonnen, für die ist Bad Münstereifel eine Entfernung und ein Zeitverlust. Wir müssen den Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft schaffen“, sagt Beier.
Danny Zingsheim widerspricht seinem Chef nicht. Gerade der Jugendbereich boome bei den ErftBaskets aktuell. Schon vor der Saison sei das der Fall gewesen. Nach der Basketball-Weltmeisterschaft habe das Interesse noch einmal zugenommen. „Die WM hat uns gutgetan“, so Zingsheim. Er lobt auch seinen Vorgänger als Trainer, Philipp Sparwasser, der nun für den Jugendbereich verantwortlich ist. „Philipp macht ein tolles Training“, so Zingsheim.
Gegen den DTV Köln II zählt mehr die Einstellung als das Ergebnis
Trotz der Bedenken ist er positiv gestimmt. „Die Mannschaft ist total heiß, wieder in Bad Münstereifel zu spielen. Und auch für die Zuschauer ist es schöner“, sagt der Trainer. Gleichwohl hält er die Willi-Maurer-Halle für eine Top-Location und drückt der Stadt Euskirchen seinen Dank aus. Es sei aber schon wichtig, nun wieder zweimal pro Woche in der Halle trainieren zu können, in der man samstags auch die Spiele absolviere.
Bei der Partie am Samstag gegen den Tabellenführer ist die Halle vermutlich ohnehin egal. DTV Köln II habe aber von den drei Spielen nur einmal wirklich überzeugt, die anderen Partien seien knapp gewesen, so Zingsheim. Dennoch sei das Ergebnis gegen den Ligaprimus fast egal. „Hauptsache, der Einsatz stimmt“, sagt Zingsheim. Den ErftBaskets stehen voraussichtlich alle Spieler zur Verfügung. Bei einem Testspiel gegen Zülpich, das gewonnen wurde, hatte er viel Gutes gesehen. So soll es weitergehen.
Torsten Winkelnkemper wechselt zum TuS Zülpich
„Wir hätten gerne mehr an unseren Stellschrauben gedreht“, sagt Marcus Görner, Trainer des TuS Zülpich. Der Landesligist konnte in den Ferien nicht so trainieren, wie er es gerne getan hätte. Der Grund: Die Sporthalle wurde saniert, und es stand Görner und seinem Team nur ein Drittel der Dreifachturnhalle zur Verfügung. Zudem sei in den Ferien aus diversen Gründen nie der komplette Kader in der Halle gewesen. „Dennoch haben wir alle Spielzüge noch einmal intensiv besprochen“, so Görner: „Da habe ich mich auch an die eigene Nase gepackt, damit die jungen Spieler noch konkretere Vorgaben haben.“
Ein Spiel habe man vollkommen verdient verloren. Die anderen Pleiten wären mit ein bisschen Glück und Cleverness vielleicht zu verhindern gewesen, so der Coach. Nun steht das Auswärtsspiel beim TuS Brauweiler an (Sonntag, 18 Uhr).
Der Übungsleiter freut sich indes über einen namhaften Neuzugang. Torsten Winkelnkemper verlässt die ErftBaskets und streift künftig das TuS-Trikot über. Ein Grund für den Wechsel ist, dass der Aufbauspieler noch einmal mit seinem langjährigen Weggefährten Alex Krewel spielen will. Görner begrüßt vor allem die Routine, die Winkelnkemper mitbringt. Bei einer Mannschaft, die im Schnitt jünger als 21 Jahre ist, ein nicht ganz unerheblicher Faktor. Da Wechsel zwischen Bad Münstereifel und Zülpich auch schon mal für böses Blut gesorgt haben, hatte Winkelnkemper sich grünes Licht bei den ErftBaskets geben lassen.