Murat Poliku von Ülpenich/Nemmenich/Elsig wird Schauspieler und Nöthen-Pesch-Harzheim III gewöhnt sich daran, nicht mehr zu verlieren.
Kreisliga-KolumneBlessems Florian Heynisch und Dennis Sand zerstören die Symmetrie

Drei links, drei rechts: Schon diese Kinder, die in Olef das Spiel zwischen Oleftal und Nierfeld II sahen, wissen, was Symmetrie bedeutet.
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Mein innerer Monk weint bitterlich. Falls jemand nicht weiß, was das bedeutet: Es geht um den Fernsehermittler Monk, der Ordnung und Struktur liebt und ein Durcheinander ablehnt. Die Gründe für meine Zerrissenheit heißen Florian Heynisch und Dennis Sand. Dabei kenne ich weder den einen noch den anderen persönlich. Aber am Sonntag haben sie ein wunderschönes Bild zerstört.
Beide sind Spieler des VfB Blessem, wo sie in der zweiten Mannschaft kicken. Im Spiel gegen Wüschheim-Büllesheim III erzielten beide insgesamt fünf Tore. Schön für sie. Aber nicht schön für mich. Zehn Tore hat Blessem II in dem Spiel geschossen, der Gegner keins. Fürs erste und letzte zeichnete jeweils Sven Roßmann verantwortlich – was eine schöne Ellipse.
Ein Eingewechselter und ein Ausgewechselter fliegen vom Platz
Es folgte nach dem 1:0 ein lupenreiner Hattrick durch Björn Haas. Drei Tore in acht Minuten. Noch ist alles okay. Dann traf Heynisch zum ersten Mal. Und dann bricht das Bild. Denn das 6:0 erzielte Dennis Sand. Genau wie das 8:0 und das 9:0. Das 7:0? War wieder Heynisch. Und man will den beiden zurufen: Hättet ihr euch nicht absprechen können? Denn dieses Tohuwabohu zerstört die komplette Symmetrie. Heynisch hätte das 6:0 erzielen müssen, erst danach hätte Sand seinen Hattrick ins Ziel bringen sollen. Aber: Argh! Es ist einfach furchtbar...
Bevor ich mich nun weiter aufrege, widme ich mich lieber anderen Dingen. Erst mal den Unerfreulichen: Zwei Platzverweisen wegen Tätlichkeiten im Spiel Enzen-Dürscheven gegen Bessenich III. In der Nachspielzeit. Hättet ihr zwei euch nicht noch ein bisschen zusammenreißen und einfach hinterher ein das Gemüt kühlendes Getränk miteinander trinken können? Wenn der Spielbericht in einem Fußball-Portal stimmt, war der Bessenicher Spieler schon seit einer Halbzeit ausgewechselt. Der Dürschevener Streithahn war erst seit zwölf Minuten auf dem Platz. Man kann es nicht verstehen.
Arloff-Kirspenich versteht nur die Hälfte einer Herberger-Aussage
Apropos verstehen: Unklar, ob die Mannschaft des RSV Arloff-Kirspenich nur die Hälfte verstanden hat von der Aussage Sepp Herbergers, dass ein Spiel 90 Minuten dauert. Man kennt das ja. Kurze Aufmerksamkeitsspanne, bedingt durch stundenlangen Konsum von Tik-Tok-Videos. Da lässt man sich leicht ablen... oh, ein Eichhörnchen! Wo war ich? Bei Arloff-Kirspenich und dem halben Herberger. Ein Spiel dauert 45 Minuten. Wenn das stimmen würde, hätte Arloff-Kirspenich zum ersten Mal gewonnen. Denn bei Billig/Veytal II führten die RSVler 2:1 zur Halbzeit. Um am Ende doch 2:4 zu verlieren. Nichts war es mit dem ersten Saisonsieg.
Auf den wartet auch die dritte Mannschaft der SG Nöthen-Pesch-Harzheim. Aber: Nach zehn Niederlagen am Stück folgte nun das zweite Unentschieden in Serie, diesmal gegen den SV Weyer. Die gemischte Mannschaft hat offenbar Gefallen gefunden am Punkten. Und vielleicht wird es ja doch noch was mit dem ersten Sieg in dieser Saison.
Beim Tabellenstand in der Kreisliga B1 lacht mein Fußballerherz
Nicht nur in Arloff wünscht man sich, dass ein Spiel früher abgepfiffen wird, sondern auch in Euskirchen bei Türk Gencligi. 3:1 führte das Team noch in der 69. Minute. Jedes der vier Tore hat die Heimmannschaft selbst erzielt, also auch das zwischenzeitliche 1:1 der Lommersumer, weil Mevlüt Saracbasi ein Eigentor unterlief. Ab der 70. Minute traf dann auch Lommersum viermal, aber ohne die Höflichkeit, auch mal ins eigene Tor zu schießen. Bedeutet 5:3 für Lommersum II.
Beim Tabellenstand in der Kreisliga B1 schiebe ich den inneren Monk übrigens fröhlich beiseite. Da lacht nämlich das Fußballerherz. Diese Tabellensituation ist toll! Zwischen Platz eins und acht liegen sieben Punkte. Und deshalb gibt es fast jede Woche Spitzenspiele. Beispielsweise Erftstadt-Lechenich II gegen Bessenich II. 6:3 endete die Partie. Drei Tore erzielte Erftstadts Henrik Meyer-Stoll, der sich in der Torjägerliste an Lorenzo Moranelli heranrobbt, der beim 3:2-Sieg von Rotbachtal/Strempt bei TSC Euskirchen „nur“ zweimal traf.
Dollendorfs Ötzi ist quicklebendig, Murat Poliku bekommt nicht genug
Und dann gab es neben Haas, Sand und Meyer-Stoll noch weitere Dreierpacker. Volker Daniels von Dollendorf-Ripsdorf II etwa, der spielende Co-Trainer, den sie Ötzi nennen und dem C3-Toptorjäger Christoph Mies von Weyer auf die Pelle rückt. Genau wie Andreas Jansen vom SV Bronsfeld, der in der Liste direkt hinter Daniels auftaucht.
Nur einer wollte sich mit so etwas Lächerlichem wie drei Toren in einem Spiel nicht zufriedengeben: Murat Poliku von der SG Ülpenich/Nemmenich/Elsig erzielte beim 7:1-Erfolg gegen Dom-Esch II fünf Tore. Es folgt dann das Engagement als Schauspieler in dem Western „Für eine Handvoll Tore“.