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Lokalsport im Kreis EuskirchenDie Fußball-Kreisliga A ist eine Wundertüte

Lesezeit 4 Minuten
Warum denn gegeneinander, wenn es ein Miteinander sein kann? Nico Zimmermann (l.) und Simon Benentreu.

Warum denn gegeneinander, wenn es ein Miteinander sein kann? Nico Zimmermann (l.) und Simon Benentreu.

In der Kolumne TNT stellt das Lokalsportteam wieder steile Thesen zu Ereignissen auf den Sportplätzen und in den Turnhallen im Kreis auf.

Eine verrückte Kreisliga A und Gedanken über mögliche Fusionen im Basketball und bei den Eifelvereinen im Fußball – dazu haben Lokalsportkoordinator Thomas Schmitz und Redakteur Tom Steinicke wieder steile Thesen aufgestellt.

Jeder schlägt jeden

Die Kreisliga A ist derzeit eine Wundertüte. Man weiß nicht, was man bekommt.

Thomas: Die JSG Erft schlägt Wißkirchen, um eine Woche später in Frauenberg zu verlieren. Frauenberg selbst geht dafür wieder eine Woche später bei Flamersheim/Kirchheim unter. Lommersum verteilt eine Klatsche für Golbach, um eine Woche später gegen den ETSC unentschieden zu spielen, der eine Woche zuvor noch Dreiborn klar unterlegen war. Das ist ebenso unberechenbar wie unterhaltsam für den Zuschauer.

Tom: Das ist der Sport. Diese Geschichten schreibt nur der Fußball. Braucht es noch mehr Floskeln? Solche Spiele wünscht man sich einfach – als Fan, neutraler Zuschauer und auch Journalist. Unterm Strich wird man aber wahrscheinlich dann doch die Mannschaften auf den Auf- und Abstiegsplätzen finden, die dort hingehören. Grundsätzlich gibt es ja in jeder Saison ein positives und negatives Überraschungsteam. Beides sehe ich in der Kreisliga A nicht. Dennoch macht die Liga einfach Spaß, auch wenn das Niveau nicht mehr mit dem von vor einigen Jahren zu vergleichen ist.

Die Kreisauswahl im Basketball

Nicht nur im Fußball – mit Ausnahme des Handballs – zeigt sich, dass der Kreis es sehr schwer hat. Ungeliebte Fusionen könnten die Lösung sein. Etwa beim Basketball.

Tom: Zumindest übergangsweise sollte man über das Szenario nachdenken. Den ErftBaskets fehlt die sportliche Heimat, den Zülpichern in den kommenden Jahren der Nachwuchs. Eine Art aktuelle All-Star-Mannschaft könnte bündeln und neue Kräfte freisetzen. In beiden Vorständen ist viel Basketball-Know-how vorhanden. Das gebündelt auf die Platte zu bekommen, wäre eine Win-Win-Win-Situation: für die ErftBaskets, für Zülpich und für den Basketball im Kreis Euskirchen. Auch wenn die Fahrstrecke zwischen den beiden Orten für eine Spielgemeinschaft schon außergewöhnlich weit ist.

Thomas Schmitz

Thomas Schmitz

Lokalsportkoordinator in der Redaktion Euskirchen. Außerdem kümmert er sich um die Stadt Bad Münstereifel. Er war von Herbst 2004 bis Mitte 2014 bereits in der Euskirchener Redaktion als Digitaljourna...

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Thomas: Was wäre das für ein Team: Nico Zimmermann, Luke Jung, Jan Züll, Dominik Hutzler, Simon Benentreu, Julian Cziraky und Niko Wolter – um nur ein paar Spieler zu nennen. Dieser Kader hätte mindestens die Qualität für die oberen Regionen in der Oberliga. Aber stattdessen dümpeln Zülpich und Bad Münstereifel derzeit in den unteren Regionen der Liga und kämpfen gegen den Abstieg. Auch der Basketball leidet unter dem strukturellen Defizit in der Eifel. Und vielleicht sollten die Verantwortlichen über eine Art „Kreisauswahl“ nachdenken, wenn sie noch eine Rolle spielen wollen. Einige der Spieler – und auch Zülpichs Trainer Marcus Görner – haben ohnehin eine Vergangenheit bei beiden Klubs.

Tom Steinicke

Tom Steinicke

ist in der Redaktion Euskirchen für den Kreis zuständig. Zudem unterstützt er den Lokalsport, ist auf der ständigen Jagd nach Geschichten sowie als Polizeireporter unterwegs. Das Volontariat hat er in...

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Die Eifel-Elf

Nierfeld, Sötenich und Mechernich stehen in der Fußball-Bezirksliga unten drin. Es braucht eine Eifel-Mannschaft.

Thomas: Nachwuchssorgen, zu weite Entfernungen, kein Geld: Die Eifelteams in der Bezirksliga haben es nicht leicht. Und auch wenn es aberwitzig erscheint, stolze Vereine wie Nierfeld, Sötenich und Mechernich zu begraben: Ein Eifelteam könnte die Lösung sein, wenn man in der Eifel auch in Zukunft noch Fußball auf Verbandsebene haben will. Ansonsten wird es zappenduster – so leid es mir tut.

Tom: Die SG Eifel? Es wäre der richtige und logische Schritt. Ja? Nein? Jein! Aber er wird wohl nicht passieren. Dafür sind die Vereine zu stolz. Der Kaller SC dümpelt lieber in der Kreisliga C rum, als eine Spielgemeinschaft einzugehen. Für den Euskirchener TSC kann es auch nur die Lösung geben, sich mit einem anderen Verein zusammenzutun. In der Jugend vielleicht mit der JSG Erft, bei den Senioren mit der geplanten SG Euskirchen – dem Zusammenschluss der Fußballabteilungen des SC Wißkirchen und von SW Stotzheim. Auf diesen Zug muss der ETSC aufspringen, wenn man fußballerisch nicht noch mehr in der Bedeutungslosigkeit versinken will. Aber ist das überhaupt möglich? Auch für die Eifel geht es nicht anders – zumindest wenn Vereine auf Verbandsebene mithalten möchten. Ein gesunder Verein in der Kreisliga A ist aber aus meiner Sicht mehr wert als ein ungesunder auf Verbandsebene – das gilt auch für Spielgemeinschaften.