AboAbonnieren

Doppel-NiederlageDie Baseballer der Zülpich Eagles sind auf dem Boden gelandet

Lesezeit 3 Minuten
Ein Baseballspieler wirft einen Ball, ein weiterer Spieler steht bereit, den Ball zu schlagen.

Pitcher Nr. 1 bei den Eagles und jetzt auch Teil des Trainerduos ist Simon Benentreu.

Gegen die Cologne Cardinals III verloren die nun von Fabian Schild und Simon Benentreu trainierten Baseballer aus Zülpich doppelt.

Am Sonntag war es Gewissheit. Weil die Dortmund Wanderers II eines ihrer Spiele bei den Düsseldorf Senators gewonnen hatten, rutschten die Zülpich Eagles auf den letzten Tabellenplatz der NRW-Liga ab. Fünf Spiele in Folge hat der Aufsteiger nun verloren.

Am Ende sind es oft Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Unkonzentriertheiten in der Defensive etwa. Im ersten Spiel des Double Headers (Doppelspieltages) waren die Eagles gegen die Cologne Cardinals III am Ende des fünften Innings auf 7:8 herangekommen. Vier Runs konnte man in diesem Durchgang vorweisen, hat also eigene Spieler einmal rund um das Feld geschickt. Es keimte ein wenig Hoffnung auf gegen den Tabellenzweiten, der vier Spiele am Stück gewonnen hatte.

Im vierten Inning verschenkten die Zülpich Eagles einen Run

Lediglich Base-Coach Chris Weis haderte noch damit, dass Finn Leuschner im vierten Inning einen Run verschenkt hatte. Der Spieler mit der 50 hatte kurz gezögert mit seiner Entscheidung loszulaufen. Es hätte wohl gepasst. „Das kann uns wehtun“, sagte Weis, und er sollte recht behalten, denn es hätte eben ein Inning später Unentschieden gestanden, was wichtig für die Moral gewesen wäre.

Es folgte aber genau für eben jene ein Tiefschlag. Im sechsten Inning gelangen den Kölnern sieben Runs. Einige davon hätte die Heimmannschaft verhindern können. Aber es häuften sich in diesem Inning einige Fehler. Juan Cabrera, der jahrelange Baseball-Erfahrung aufweist und Bälle normalerweise im Schlaf fängt, griff gleich dreimal daneben. Jonas Leszczynski warf sich einmal dem Ball entgegen, der flutschte ihm aber unter dem Körper hindurch.

Der Zülpicher Base-Coach Chris Weis tippt sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand gegen das Ohr. Er gibt so Anweisungen.

Der Zülpicher Base-Coach Chris Weis gibt Anweisungen.

Zülpichs Baseballer Juan Cabrera schlägt einen Ball. Hinter ihm hockt ein weiterer Spieler der Eagles.

Trug Schwarz-Weiß statt Weinrot-Grau: Zülpichs Juan Cabrera, der hier als Batter den Ball erwartet.

Fehler, die einerseits zeigen, warum man eben im Abstiegskampf steckt, die andererseits aber oft auch nur passieren, weil man mit dem Rücken zur Wand steht. Oder um es mit Fußball-Weltmeister Andreas Brehme zu sagen: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“

Eagles-Coach Fabian Schild, der mit Simon Benentreu das Traineramt nach dem Abgang von Jens Weiler übernommen hat, bestreitet das allerdings vehement. „Wenn wir auf dem Platz stehen, ist das alles resettet.“ Schild gibt zwar zu, dass die Eagles derzeit Probleme hätten. Aber nach zwei Aufstiegen in Folge sei man eben nun auch in einer Liga angekommen, in der man auf starke Gegner treffe. „Das ist ja genau das, was wir seit Jahren wollen“, so Schild. „Die Pitcher sind schneller, die Defensive der Gegner ist stärker und macht weniger Fehler. Wir versuchen, daran zu arbeiten, und lassen uns nicht unterkriegen“, so der Spielertrainer weiter.

Die Trainingsbeteiligung der Zülpicher lässt zu wünschen übrig

Der von Jens Weiler geäußerten Kritik über die schwache Trainingsbeteiligung stimmt Schild zu. „Wir müssen mehr trainieren, besser trainieren vor allen Dingen, aber das gehen Simon und ich jetzt an“, sagt Schild. Gleichzeitig kann er aber auch die Spieler verstehen. „Alle gehen arbeiten, einige haben Familie. An so einem Wochenende ist man schnell mal zwölf Stunden unterwegs und dann muss man auch noch zweimal pro Woche trainieren“, so Schild. Das koste sehr viel Zeit. Dennoch bleibt das Ziel bestehen: Die Zülpich Eagles wollen die Klasse halten. „Wir müssen die nächsten Spiele irgendwie gewinnen“, gibt die eine Hälfte des Trainerduos vor.

Im zweiten Spiel gegen die Cologne Cardinals löste Daniel Infante Stammpitcher Simon Benentreu, der laut Schild seine bisher beste Saisonleistung gezeigt hat, auf dem Hügel ab und verdiente sich ebenfalls ein Lob von Schild. Genau wie Daniel Friedel, der am Ende des zweiten Spiels für die Würfe zuständig war. An ihnen habe es nicht gelegen, dass man auch diese zweite Partie verloren habe.

Sondern erneut an den Unkonzentriertheiten, die auch konditionell bedingt seien – und die dann zu Fehlern führten. „Wir arbeiten aber daran“, so Schild. Trotz der Niederlage hätten die letzten Spiele Spaß gemacht. „Natürlich macht es noch mehr Spaß, wenn man gewinnt.“