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Baseball-NRW-LigaZülpich Eagles hatten gegen die Verl Gütersloh Yaks keine Chance

Lesezeit 4 Minuten
Ein Baseballer trifft einen Ball. Im Vordergrund unscharf seine Mitspieler, die zuschauen.

Neuzugang Daniel Infante Sánchez beim Hit.

Der personell geschwächte Aufsteiger aus Zülpich musste in der NRW-Liga zwei Niederlagen hinnehmen. Pech hatte Pitcher Daniel Friedel.

NRW-Liga: Zülpich Eagles – Verl Gütersloh Yaks 1:15 und 1:11. Eine Erkenntnis haben die Zülpich Eagles, die in den vergangenen beiden Jahren vom Erfolg verwöhnt wurden und zweimal hintereinander aufgestiegen waren, nach drei Spieltagen und sechs Spielen definitiv gewonnen: Das Niveau in der NRW-Liga ist wenig überraschend höher als in der Landesliga.

Die ausgeglichene Bilanz (zwei Niederlagen am Doppelspieltag gegen die Düsseldorf Senators und zwei Siege gegen die Dortmund Wanderers II) ist nun wieder dahin. Denn die Verl Gütersloh Yaks zeigten dem Team von Trainer Jens Weiler seine Grenzen auf und gewannen die beiden Spiele in Niederelvenich souverän 15:1 und 11:1.

Die Personalsituation: Stammspieler fehlten, Pitcher verletzte sich

Anders als noch in der Vorsaison, als die Zülpicher Ausfälle kompensieren konnten, fallen sie nun deutlich stärker ins Gewicht. So fehlten bei der Partie gegen Verl Gütersloh gleich vier Stammspieler, darunter auch der erste Pitcher Simon Benentreu. Und dann kam auch noch das Pech hinzu.

Ein Pitcher wirft einen Baseball. Seine Halskette schlägt ihm ans Kinn.

Pitcher Daniel Friedel verletzte sich schon vor dem Spiel und war bei seinen Würfen beeinträchtigt.

Denn grundsätzlich ist Daniel Friedel als Vertretung kein schlechter Ersatz. Aber beim Aufwärmen bekam er so unglücklich einen Baseball gegen das Handgelenk, dass er doch in seinem Spiel beeinträchtigt war und keine Kurvenbälle werfen konnte. Das schränkt die Optionen dann schon ein. Nach etwas mehr als 80 Würfen im ersten Spiel ersetzte ihn der Spielertrainer der vergangenen Saison, Fabian Schild.

Und auch Schilds Nachfolger auf verantwortlicher Position, Jens Weiler, wurde vom Nur-Trainer zum Spielertrainer und holte noch einmal sein Trikot mit der Nummer 13 aus dem Schrank. Allerdings hielt sein Körper kein ganzes Spiel durch. Diesmal wollte der Rücken nicht mehr.

Die Klasse der Gegner: Verl Gütersloh nutzte jeden Fehler der Eagles aus

Hat Verl Gütersloh überragend gespielt? Das kommt auf die Definition an. Wenn überragend gleichzusetzen ist mit spektakulär, dann nicht. Aber die Yaks, die nun eine Bilanz von fünf Siegen und drei Niederlagen aufweisen, waren clever. Sie nutzten die Fehler von Zülpich klar aus und leisteten sich selbst kaum etwas. So war beispielsweise Eagles-Neuzugang Stefan Lauringer ein wenig verzweifelt, weil er zwar einige Bälle traf, die aber dann genau im Handschuh des Center Fielders landeten. Das führte dann zum Fly Out, also dem direkten Ausscheiden Lauringers. „Verl hat einen super Tag erwischt und uns von Anfang an dominiert“, sagte Jens Weiler.

Das sagen die Eagles-Trainer: Weiler und Schild kritisieren die Defensive

„Unsere Pitcher wurden in beiden Spielen von unserer Offensive im Stich gelassen“, meinte Chef-Trainer Jens Weiler. Im ersten Spiel habe man gerade einmal sieben Hits gelandet (also Treffer, durch die der Batter überhaupt zur ersten Base vordringen kann). Im zweiten Spiel kamen die Eagles nur auf zwei Hits. „Der Verler Pitcher war sehr stark und hat unsere Schlagleute nach Belieben dominiert. Bis zum sechsten Inning hatten wir noch nicht einmal einen Hit geschlagen“, so Weiler, der klar anerkannte: „Verl war eine Nummer zu groß, und wir haben Lehrgeld gezahlt.“

Ein Baseballspieler trocknet einen Ball mit einem Küchenhandtuch.

Auf dem nassen Boden saugten die Bälle Wasser auf und mussten dementsprechend schnell getrocknet werden, damit sie nicht zu schwer wurden. Hier ist Nico Marx mit Küchenhandtuch an der Reihe.

„Es war schwer: Verl war ein gutes und junges Team“, befand Weilers Vorgänger Fabian Schild, jetzt Co-Trainer der Eagles. „Verl war eingespielt und wusste genau, was zu tun war.“ Die Yaks hätten wenig Fehler gemacht. „Bei ihnen saß gefühlt jeder Wurf. Und sie schlugen direkt in die Lücken. Das kann man nur schwer verteidigen. Dann muss man selbst in die Lücken schlagen“, so Schild. Das Pitching sei okay gewesen, Fehler wurden in der Defensive gemacht. Hinzu kam, dass die Eagles hektisch wurden. „Da kam halt alles zusammen“, so Schild.

Die Wiedergutmachung: Bereits heute geht es gegen Ratingen

Bereits am heutigen Samstag wollen die Eagles zwei wichtige Siege holen, beide auf fremdem Platz, denn es geht zum Double-Header gegen die Ratingen Goose-Necks, das erste Spiel beginnt um 13 Uhr. Ratingen ist Schlusslicht und hat erst eins von fünf Spielen gewonnen – gegen die Dortmund Wanderers 2. Für Zülpich ist das schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ein richtungsweisendes Spiel.

„Ratingen ist direkter Konkurrent, was den Klassenerhalt angeht“, so sieht es Jens Weiler. Und Fabian Schild ergänzt: „Wir wollen uns gut verkaufen, das ist unsere Marschrichtung – und dann schauen, dass wir mit zwei Siegen oder zumindest einem nach Hause fahren.“ Das nächste Heimspiel der Zülpich Eagles steht am Sonntag, 16. Juni, an. Ab 13 Uhr geht es gegen die Wuppertal Stingrays.