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Fußball-Landesliga FrauenFüssenich-Geich gewinnt ein zähes Spitzenspiel gegen Bedburg

Lesezeit 5 Minuten
Eine Fußballerin wird beim Kampf um den Ball von hinten und vorne von Gegenspielerinnen attackiert.

Füssenichs Kapitänin Anna Bönsch steckt im Bedburg-Sandwich.

Ex-Stürmerin Fijola Misini kehrt an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Dem VfL Kommern gelingt eindrucksvoll der Aufstieg in die Bezirksliga.

TB-SV Füssenich-Geich – Bedburger BV 2:1 (1:1). Die Rückkehr zum alten Verein dürfte sich Fijola Misini anders vorgestellt haben. Die frühere Top-Stürmerin, die sich in der Schlussphase der Aufstiegssaison 2022/23 einen Kreuzbandriss zuzog, sich dann während der Rekonvaleszenz beim TB-SV Füssenich-Geich abmeldete und eine ganze Saison verpasste, spielt mittlerweile beim Bedburger BV. Nach zwei Einsätzen im Dezember war die Partie gegen ihren Ex-Klub der erste Einsatz seit der Winterpause – er war allerdings bereits nach 45 Minuten beendet. Nach ihrer Auswechslung verbrachte die 22-Jährige den Rest des Spiels nicht bei den Mitspielerinnen, sondern auf der anderen Seite des Platzes.

Anders Misinis Nachfolgerin als Goalgetterin beim TB-SV: Saskia Schreiner. Die fällt zwar mit Kreuzbandriss aus. Aber der Frischoperierten war anzumerken, dass sie auf ihre Rückkehr brennt – auch wenn das noch mindestens sechs Monate, wahrscheinlich länger, dauern wird. Mit Krücken war sie mittendrin, etwa im Mannschaftskreis vor dem Spiel. Sie half, die Bälle in den dafür vorgesehenen Sack zu packen, und bewies dabei, dass sie, auf Krücken gestützt, mehr Gefühl im Fuß hat als manch anderer ohne die Stützen. Der von ihr mit dem gesunden Bein gekickte Ball landete punktgenau im Sack.

Füssenich-Geich hatte zunächst die besseren Chancen

Sturmpartnerin Laura Barber zeigte, dass sie auch ohne Schreiner funktioniert. Denn sie erzielte die frühe Führung für Füssenich-Geich. Sina-Marie Sendscheid setzte sich zum ersten Mal in diesem Spiel auf der rechten Seite durch (und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein), passte nach innen, wo Sarah Bollig den Ball auf Barber zurücklegte, der von der Strafraumkante buchstäblich ein Sonntagsschuss in den Winkel gelang (3.). Auch danach war der Gastgeber tonangebend, eine Sendscheid-Flanke rettete eine Bedburger Verteidigerin beinahe ins eigene Tor (12,). Einen Freistoß von Lara Theilmann lenkte die Torfrau über die Latte (39.).

Füssenichs Fußballerin Saskia Schreiner geht aktuell mit geschientem Knie an Krücken, ist aber trotzdem mittendrin.

An Krücken, aber mittendrin: Saskia Schreiner.

Doch dann kamen die Gäste besser ins Spiel. Der Ausgleich hatte seinen Ausgangspunkt allerdings in einer Ecke für Füssenich. Die Heimmannschaft wurde klassisch ausgekontert (23.). Eine Schrecksekunde erlebte Füssenichs Torhüterin Celine Jeub, als ihr ein Rückpass über den Fuß sprang. Der Ball hoppelte neben das Tor (43.).

In der zweiten Hälfte verflachte die Partie. Es gab viele Verletzungsunterbrechungen. Ein wirklicher Spielfluss kam kaum noch zustande. Der entscheidende Treffer zum 2:1-Sieg für Füssenich fiel dann auch nicht aus dem Spiel heraus, sondern per Standardsituation. Kim Douglas war im Strafraum gefoult worden. Marie Nolden verwandelte den fälligen Strafstoß (82.) – der erste Saisontreffer für die Nummer 11.


VfL Kommern gewinnt gegen Efferen 10:0 und steigt auf

Kreisliga A Euskirchen: Efferener BC – VfL Kommern 0:10 (0:8). „Mission completed – Aufstieg 2025.“ So lautet der Aufdruck auf den dunkelblauen T-Shirts, die Trainer Sascha Wagner kurz vor dem Ende zunächst an die Auswechselspielerinnen verteilte, die auf der Tartanbahn saßen, die den Efferener Kunstrasenplatz säumt. Dann der Abpfiff: Jubel, Umarmungen, Partylaune. Endlich durften sich auch die Feldspielerinnen die Aufstiegsshirts überstreifen.

Die Sonne und die Gesichter der Spielerinnen, Trainer und des Kommerner Anhangs strahlten um die Wette. Und was durfte bei einem Aufstieg nicht fehlen? Richtig: Pyrotechnik! Gezündet von Torwarttrainer Dirk Lamb stieg blauer Rauch aus dem Efferener Rund in den wolkenlosen, blauen Himmel auf.

Helene Esser und Ina Schneiders gelang je ein Dreierpack

Ein Feuerwerk hatten die Gäste aus Kommern im ersten „Matchballspiel“, wie Trainer Sascha Wagner die Partie gegen den Tabellenzweiten aus Efferen bezeichnete, zuvor auf dem Platz gezündet. Zwei lupenreine Hattricks durften die Zuschauer, größtenteils Anhänger aus Kommern, bestaunen. VfL-Angreiferin Helene Esser sorgte mit ihrem Dreierpack (2., 3., 14.) für einen Traumstart und die frühe Vorentscheidung.

Die Spielerinnen des VfL Kommern freuen sich über den Aufstieg und tragen rosarote Herzchen-Brillen.

Für die Kommerner Fußballerinnen ist nach dieser Spielzeit alles rosarot.

Im Anschluss folgte die Ina-Schneiders-Show. Im Zwei-Minuten-Takt (22., 24., 26.) schraubte sie das Zwischenergebnis auf 7:0, nachdem Toptorjägerin Hanna Frauenkron zuvor für das 4:0 (15.) gesorgt hatte. Mit ihrem vierten Treffer (28.) stellte Esser den 8:0-Halbzeitstand her. Wer das Spiel verfolgen wollte, tat gut daran, sich zwischen Mittellinie und Efferener Tor zu platzieren. Denn es war Einbahnstraßen-Fußball auf das Tor der Gastgeberinnen.

Aufstieg steht zwei Spieltage vor dem Saisonende fest

In Hälfte zwei ließ es die Wagner-Elf ruhiger angehen, kontrollierte aber weiterhin das Geschehen. Nur selten ließen die Gäste der Heimelf Gelegenheit für Entlastungsangriffe. Mit einem platzierten 14-Meter-Schuss ins lange Eck erhöhte Kapitänin Nele Wagner auf 9:0 (57.), bevor sich Laurie Simon bei einem hohen Ball im gegnerischen Strafraum in die Höhe schraubte, per Kopf zum 10:0-Endstand einnickte (66.) und den Deckel auf eine Partie machte, die längst entschieden war. „Am Ende haben die Mädels nur noch dem Abpfiff entgegengefiebert. Das Ergebnis spricht für sich, da lässt sich nicht viel hinzufügen“, so Sascha Wagner sichtlich überwältigt.

Verpassten seine Schützlinge in der vergangenen Saison den Aufstieg im Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TuS Zülpich um Haaresbreite, so wurde das von ihm formulierte Saisonziel, der Aufstieg, im zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit auf eindrucksvolle Weise bereits zwei Spieltage vor Saisonende erreicht.

SV Mutscheid – VfL Erp 3:1 (2:0). Den zweiten Dreier der Saison fuhr der SV Mutscheid gegen den VfL Erp ein. Die Mannschaft von Sebastian Züll verbessert sich mit acht Punkten auf Tabellenplatz vier. Die Torschützinnen aufseiten des SV: Leah Burggraf (10.), Stefanie Drießen (12.) und Sandra Siebert (50.).

Bezirksliga 2: SC Wißkirchen – GW Brauweiler 1:1 (0:1). Einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg holte Wißkirchen gegen den Tabellenachten Brauweiler. Mittelfeldakteurin Nele Nissen gelang der 1:1-Ausgleich (48.). Die Elf von Thomas Schirmer behauptet den neunten Tabellenrang und vergrößert den Abstand auf Verfolger Ippendorf auf einen Punkt.