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Fußball-KreispokalNierfeld wirft Titelverteidiger Zülpich in der zweiten Runde raus

Lesezeit 6 Minuten
Einen spektakulären Zweikampf liefern sich Niclas Hampel im schwarzen Trikot und Marlon Große. Der Niefelder Spieler springt über seinen Zülpicher Kontrahenten.

Einen spektakulären Zweikampf liefern sich Nierfelds Niclas Hampel und Marlon Große.

Nierfeld gelingt die Revanche in der Neuauflage des Pokal-Finals. Golbach verpasst die große Überraschung gegen Erftstadt-Lechenich knapp.

FUSSBALL Kreispokal: SV Schwarz-Weiß Nierfeld – TuS Chlodwig Zülpich 1:0 (0:0). Der Pokalsieger ist raus. Raus in Runde zwei. Und das auch völlig verdient. Beim Bezirksligisten erspielten sich die stark ersatzgeschwächten Gäste keine einzige Torchance aus dem Spiel heraus. Zu wenig, um am Tag der Deutschen Einheit erneut ins Achtelfinale vorzudringen. Nierfeld spielte sich mit Ruhe und Geduld eine Runde weiter.

Das Wichtigste zuerst

Der SV Nierfeld hat erfolgreich Revanche genommen für die Endspielniederlage Mitte August in Dreiborn. Dort unterlag man, trotz großem Kampf, den Zülpichern mit 1:3. Auch dieses Mal waren es der Kampf und die Leidenschaft, die die Schwarz-Weißen mit ins Spiel brachten und mit denen sie eine solide Deckung stellten. Angeführt vom bärenstarken Covenant Smart bissen sich die Zülpicher 93 Minuten lang die Zähne an den Nierfeldern aus. Die knapp 200 Zuschauer sahen ein Spiel, das sich vornehmlich im Mittelfeld abspielte und in dem es nur sechs gute Torchancen gab.

So war das Spiel

40 Minuten lang war es vor den Toren ruhig, bevor Nierfelds Christian Uche beherzt von Linksaußen in die Mitte ging und aus 20 Metern abschloss. Der Ball klatschte an den Pfosten. Gegenüber zirkelte Kevin Berekoven ein wenig später einen Freistoß nur hauchdünn am linken Pfosten vorbei (43.). Pausenstand 0:0. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste die Spielkontrolle und kreierten einige Halbchancen.

Fußballer Yannick Lenhard vom SV Nierfeld hat gerade ein Tor geschossen und springt zum Jubel hoch.

Der Jubel über das Tor des Tages: Nierfelds Torschütze Yannick Lenhard hebt ab.

Fußballer Covenant Smart vom SV Niefeld hat mit seiner Mannschaft gewonnen und trinkt einen Schluck Bier aus einem großen Glas, das die Form eines Stiefels hat.

Prost: Den Schluck aus dem Siegerstiefel hat sich Nierfelds Covenant Smart verdient. Er war der überragende Akteur auf dem Platz.

Alexander Ems (2.v.l.) im weißen Trikot des TuS Zülpich und ein Teamkollege schlagen nach einer vergebenen Kopfballchance die Hände vors Gesicht.

Zülpich fassungslos: Alexander Ems (2.v.l.) nach seiner vergebenen Kopfballchance.

Das Tor des Tages fiel dann auf der anderen Seite. Yannick Lenhard kam von rechts in die Spielfeldmitte und schoss mit links auf den kurzen Pfosten. Der Ball hatte starken Effet und wickelte sich am Pfosten vorbei in Netz. 1:0 nach 60 Minuten. Danach hätte Jonas Küpper nachlegen (75.) müssen. Völlig frei vor Robin Metternich scheiterte er am Keeper, genau wie eine Minute später Niclas Hampel per Großchance. Zülpich war nur nach ruhenden Bällen gefährlich, aber Alexander Ems (88.) und Marco Weinhold (90.+2) vergaben per Kopf.

Zülpicher Pokalserie ist gerissen

Zuletzt am 2. September 2020 unterlag der TuS Zülpich in einem Kreispokalspiel. Damals hieß es beim B-Ligisten Erft 01 Euskirchen 1:2. Es folgten 15 Siege in Serie, die zu drei Titeln führten. In drei der letzten vier Jahre war Zülpich das Nonplusultra im Kreispokal der Männer (Anm.: Im Pokal 2022/2023 durfte der TuS nicht starten, weil der Fußballverband Mittelrhein die Corona-Nachwirkungen mit einer Regeländerung belegte).

Das sagen die Trainer

Nierfelds Dirk Scheer: „Wir hatten die klareren Chancen und haben mit der Dreierkette gut und clever verteidigt. Das Vertrauen in meine Mannschaft ist riesig, weil sie aus dem Spiel heraus wenige Gegentore kassiert. Wir haben nur vergessen, das zweite Tor nachzulegen, so dass es bis zum Ende spannend blieb. Kompliment an meine Mannschaft für den verdienten Erfolg, der uns hoffentlich Kraft für das wichtige Ligaspiel gegen Sindorf gibt.“

Zülpichs David Sasse: „Wenn uns so wie heute 14 Spieler nicht zur Verfügung stehen, dann ist es auch für uns eine Herausforderung, das zu kompensieren. Das ist uns nicht gelungen. Wir haben in 90 Minuten gegen eine klassentiefere Mannschaft keine einzige Torchance herausgespielt und auch nicht die entsprechende Körpersprache auf den Platz gebracht. Durch die vielen Wechsel stimmen dann auch bei uns die Grundabläufe nicht. Schade, dass wir heute recht leidenschaftslos agiert haben. Glückwunsch an Nierfeld, die heute verdient gewonnen haben.“


Die weiteren Partien in der zweiten Pokalrunde im Kreis Euskirchen

SSV Golbach – SC Germania Erftstadt-Lechenich 3:4 (2:0). 78 Minuten lang schnupperte der SSV Golbach an der großen Überraschung. Max Hofmann hatte die Heimmannschaft – bei einem Gegentreffer von Lars Fröhling – in Führung geschossen. Innerhalb von zwölf Minuten drehte der Landesligist die Partie aber nach Toren von Yann Nguemo, Aleksandar Manolov und erneut Nguemo noch.

SC Roitzheim – SV Schöneseiffen 2:4 (2:1). Im Duell zweier A-Ligisten setzten sich die Eifeler gegen den Tabellenletzten durch. Die Gastgeber drehten die Führung von Timo Bornewasser durch die Tore von Sandro Braun und Michael Klöcker zunächst. Bastian Keuer (2) und Max Jöbges sorgten nach dem Seitenwechsel für klare Verhältnisse aus Sicht der Eifeler.

JSG Erft 01 Euskirchen – TSV Schönau 5:2 n. Verl. (0:0/2:2). Unter Flutlicht entwickelte sich ein hochspannender Pokalkampf. Jakob Schmitz schoss die JSG in der 52. Minute in Führung. Schönaus Alex Klein und Christian Latz drehten die Partie bis in die Nachspielzeit. Dann war es Rudolf Eisfeld, der die JSG in die Verlängerung rettete. Dort schossen Nicolas Woywod, Julian Riße und erneut Woywod den Tabellen in die dritte Runde. „Ich muss meinen Jungs ein ganz großes Kompliment aussprechen. Das war kämpferisch herausragend“, sagte Schönaus Coach Gerrit Ueckert.

Bliesheimer BC – SV Frauenberg 1:5 (1:0). Den Rückstand durch Marvin Stranz, drehte der A-Ligist aus Frauenberg nach den Toren von Deniz Moruz, Marcel Kaiser, Christian Meier (2) und einem Eigentor der Bliesheimer.

SG Keldenich-Scheven – SV Sötenich 4:0 (0:0). Nach dem Seitenwechsel nahm die Überraschung Formen an. Bis dato war es eine ausgeglichene Partie. Im zweiten Durchgang agierte der B-Ligist gegen den benachbarten A-Ligisten vor allem unheimlich konsequent. Die Treffer erzielten Tim Winter (2) und Simon Linden. Hinzu kam ein Eigentor der Gäste.

VfL Niederelvenich/Mülheim-Wichterich – SG Flamersheim/Kirchheim Die Gastgeber traten nicht an. Die SG FlaKi zog kampflos in die dritte Runde ein.

SG Bürvenich/Schwerfen – VfB Blessem 5:2 (1:1). Im Duell zweier B-Ligisten setzen sich die Gastgeber verdient durch. Für die SG trafen Jannik Hoscheid (2), Daniel Scholl (2) und Joscha Vey. Die Gäste trafen in Person von Max Wolfram und Jonuzi Denald, der später noch die Rote Karte sah.

SSV Weilerswist – TuS Dom-Esch 4:0 (3:0). Klare Sache für den SSV im Duell zweier A-Ligisten. Felix Kortholt, Ricardo Melder, Stefan Silva-Santos und Maik Morgen trafen für den Sieger.

TuS Mechernich – Sportfreunde DHO 3:0 (1:0). Auch in Mechernich kam es zu einem Duell zweier A-Ligisten. Die TuS, die bisher in der Liga ihren eigenen Ansprüchen noch hinterherhinkt, ging durch Andreas Wiedenau in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit in Führung. Tobias Hoß und Sven Lepartz machten nach dem Wechsel alles klar.

FC Dollendorf-Ripsdorf – SSV Lommersum 5:2 (2:1). Alex Huth (2), Florian Leyendecker, Sven Linden und Louis Ehlen trafen für den B-Ligisten gegen den Favoriten. Der SSV kam durch Stefan Rempel und Tim Schumacher lediglich zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

TSV Feytal – SG Dahlem-Schmidtheim 2:4. Pflichtaufgabe erfüllt: Der Bezirksligist hat sich beim C-Ligisten mit 4:2 durchgesetzt. Überragender Akteur bei der SG war Dominik Vilz mit vier Treffern. Für die TSV trafen Martin Ohlerth und Fabian Di Stefano.

SG Rinnen/Sistig/Krekel – TuS Vernich 1:6 (1:2). Die SG ging durch Tobias Berend nach zehn Minuten in Führung, dann drehte der noch verlustpunktfreie B-Ligist aus Vernich auf. Den Treffern von Nikita Klinov (2), Luca Krämer, Kian Schmitz und Arber Kryeziu (2) hatte der Gastgeber nichts entgegenzusetzen.