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Fußball-Kreisliga AWeilerswist dreht in Lommersum die Partie und gewinnt

Lesezeit 6 Minuten
Felix Kortholt, der es hier mit drei Lommersumer Spielern aufnimmt, erzielte zwei Tore und holte den Freistoß, der zum 4:2 führte, heraus.

Brachte Weilerswist zurück auf Spur: Felix Kortholt.

Turbulent endete das Spiel von Flamersheim/Kirchheim gegen die Sportfreunde DHO, die einen Protest und eine Beschwerde ankündigen.

SSV Lommersum – SSV Weilerswist 2:4 (1:0). Nach 47 Minuten war das Gemeindederby entschieden. Eigentlich. Lommersum erwischte einen Traumstart in Halbzeit zwei, machte das 2:0 durch Witali Rempel. Die Sache war gelaufen. Dachten die meisten zumindest. „Wir haben uns in der Halbzeitpause bestimmt nicht vorgenommen, direkt ein zweites Gegentor zu kassieren“, sagte Weilerswists Trainer Frederik Ziburske. In der 38. Minute war die Heimelf durch einen Kopfball von Jan-Niklas Runkel in Führung gegangen. Gani Rama hatte ihn mit einer Flanke mustergültig bedient.

Nach dem 2:0 hätten wohl die wenigsten noch auf Weilerswist gesetzt. Doch eine Führung im Fußball ist manchmal fragiler als das Ego aufgeregter Menschen in Kommentarspalten von sozialen Netzwerken. Das stellten die Gastgeber zum Rückrundenauftakt gleich doppelt fest. Erst veredelte Felix Kortholt einen wunderschönen Spielzug (56.). Zwei Minuten später wurde Mike Nandzig von Andreas Struve im Lommersumer Strafraum von den Beinen geholt. Kortholt traf vom Punkt. Alles auf Anfang.

Die dickste Chance vor dem Siegtreffer hatte Lommersum

Allerdings stimmte das nicht ganz. War Lommersum in der ersten Halbzeit die etwas bessere und zielstrebigere Mannschaft, drehte sich das nach dem Ausgleich. Weilerswist war nun das aktivere Team, drängte auf weitere Treffer. Aber die dickste Chance hatte trotzdem Lommersum. Einen Schuss aus 25 bis 30 Metern setzte Stefan Rempel an die Latte (81.). Da hätte Weilerswists Torwart Daniel Arndt keine Chance gehabt.

Nach einem langen Freistoß kommt Patrick Hinsch an den Ball und erzielt das 3:2. Der Lommersumer Torwart liegt geschlagen auf dem Boden.

Und dann stand es 3:2: Patrick Hinsch traf für Weilerswist.

Rempel und Arndt sind zwei Personalien, die unfreiwillig im Mittelpunkt standen und um die man bangen musste. Rempel war kurz vor der Pause in Höhe der Mittellinie, direkt am Seitenaus, abseits des Balles unglücklich mit Weilerswists Kapitän Kai Karamouzas zusammengeprallt. Beide taten sich weh, Karamouzas war, wie er Rempel mitteilte, offenbar unglücklich weggerutscht und traf den Gegenspieler am Knöchel. Rempel hielt noch einen Großteil der zweiten Halbzeit durchhielt. Eine Demonstration des Willens.

Stefan Rempel und Daniel Arndt beweisen Nehmerqualitäten

Das galt auch für Daniel Arndt, der bei einem Gewusel im Strafraum unabsichtlich einen Ellenbogen in die Rippen bekam. Einen Ersatztorhüter hatte Weilerswist nicht auf dem Spielberichtsbogen. Dennoch schickte Ziburske den zweiten Schlussmann Matfej Slinkov, der zuschaute, zum Warmmachen. Arndt biss aber auf die Zähne und hielt sich die Rippen.

Die Schlussphase hatte es dann in sich. Im Mittelpunkt stand zweimal Sven Stanienda mit Freistößen. Ein von weit außen getretener Ball fand am zweiten Pfosten Patrick Hinsch, der das 3:2 erzielte (89.). Dann machte es Stanienda mit einem ruhenden Ball von der Strafraumgrenze selbst (90.+5). Das 4:2 war der Schlusspunkt. Fast zumindest. Lommersums Marcel Ebel sah nach dem Abpfiff noch Gelb-Rot.

„Zwei individuelle Fehler bringen Weilerswist zurück ins Spiel, dabei hatten wir bis dahin nichts zugelassen“, ärgerte sich Lommersums Trainer Timo Bong.


JSG Erft kassiert in Frauenberg die erste Saisonniederlage

SV Frauenberg – JSG Erft 01 Euskirchen 4:2 (1:1). Der SV Frauenberg hat der JSG Erft 01 Euskirchen die erste Saisonniederlage zugefügt. In einer ausgeglichenen Anfangsphase nutzten die Gäste in der 23. Minute ihre Chance: Luke Bungart traf. Der SV erzielte kurz vor der Pause den Ausgleich: Marcel Kaiser erzielte das 1:1. „Ab da habe ich es in den Gesichtern gesehen, die Jungs haben daran geglaubt“, so SV-Coach Sebastian Kaiser.

Nach seiner ungewohnt emotionalen Kabinenansprache startete der SV in der zweiten Halbzeit furios. Erneut traf Marcel Kaiser in der 52. Minute zum 2:1. Sein dritter Treffer folgte acht Minuten später per Foulelfmeter. Als Wesley Schleicher in der 68. Minute zum 4:1 traf, war die Partie entschieden. Auch das zweite Tor von Bungart (77.) konnte nichts mehr ändern. JSG-Trainer Christopher Kockerols sagte: „Wir haben es nicht geschafft, unseren Spielstil den Platzverhältnissen anzupassen.“


Sieg für Roitzheim durch Treffer in der Nachspielzeit

SC Roitzheim – TuS Dom-Esch 2:1 (0:1). Der SC Roitzheim feierte gegen den TuS Dom-Esch einen Last-Minute-Sieg. Die Gäste waren in der 27. Minute durch einen Elfmeter von Kevin Viltz in Führung gegangen. Trainer Dieter Höller ärgerte sich, dass seine Mannschaft es verpasste, das 2:0 nachzulegen. SC-Trainer Thomas Moga erklärte: „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie erst mal so weiterspielen sollen, weil ich das Gefühl hatte, wenn wir das noch 20 Minuten intensiv so halten, dann wird Dom-Esch die Luft weggehen.“

Das bewahrheitete sich in der 78. Minute: Nico Schunk traf zum 1:1 und in der Nachspielzeit erzielte Diarra Moussa den Siegtreffer zum 2:1 (90.+2). Für Dom-Esch ein bitterer Ausgang: „In der letzten Sekunde kassieren wir das 1:2 und stehen total offen. Das darf nicht passieren“, sagte Höller. Moga erklärte, ihm gehe es im Abstiegskampf „einfach darum, leidenschaftlich und mit Einsatzwillen zu versuchen, ein Spiel zu gewinnen“.


Hellenthals Schlussoffensive geht nach hinten los

SG Hellenthal – TuS Zülpich II 1:4 (0:1). In einer zweikampfbetonten ersten Halbzeit stand Hellenthal defensiv kompakt und machte es den Gästen schwer. Erst kurz vor der Pause brachte ein Foulelfmeter von Niklas Fechner (42.) die Gäste in Führung. Nach dem Seitenwechsel baute Torsten Heß die Führung zum 2:0 aus (58.), doch Hellenthal gab nicht auf. Lukas Mertens brachte sein Team in der 78. Minute mit dem 1:2 wieder heran, woraufhin Trainer Thomas Valtinke alles auf eine Karte setzte: „Wir haben umgestellt, hinten aufgelöst.“ Doch die Schlussoffensive wurde bestraft. Nach zwei Fehlern im Spielaufbau nutzte Zülpich die freien Räume: Marcel Blum (88.) und Dave Dahlmann (90.) sorgten für den 1:4-Endstand.

TuS-Coach Marc Altendorf sagte: „Wir hatten mehr Räume, weil Hellenthal aufmachen musste. Dadurch hat es dann ein bisschen besser funktioniert.“ Valtinke blickt nach vorne: „Das Glück war an diesem Tag nicht auf unserer Seite. Wir müssen gucken, dass wir mal auswärts Punkte holen.“


Sportfreunde DHO kündigen Protest gegen Spielwertung an

SG Flamersheim/Kirchheim – Sportfreunde DHO 1:1 (0:1). Das Spiel zwischen der SG Flamersheim/Kirchheim und den Sportfreunden DHO endete mit einem Remis. Die Gäste gingen früh durch Aziz Neziri (11.) in Führung, Jan Osten glich in der 89. Minute aus.

Während das Sportliche schnell erzählt ist, wird die Partie aller Voraussicht nach ein Nachspiel haben. DHO erhebt schwere Vorwürfe gegen das Schiedsrichtergespann und kündigt an, Protest gegen die Wertung des Spiels und Beschwerde wegen des Verhaltens der Unparteiischen einzulegen.

Was genau ab der 89. Minute geschehen ist und wie es zu den drei Platzverweisen (Gelb-Rot und Rot für zwei DHO-Spieler sowie den Trainer) kam, wird wohl erst durch die Aufarbeitung vonseiten des Verbandes geklärt, die nun beginnt.

Während Flaki-Trainer Marco Markwald sich einer Beurteilung enthält, da das Geschehen zu weit von ihm entfernt gewesen sei, erhebt DHO-Coach Andreas Erdmann schwere Vorwürfe gegen die Spielleitung: „Wir wurden rassistisch von den Schiedsrichtern benachteiligt und beleidigt.“ Er führt dazu aus seiner Sicht falsche Entscheidungen an, vor allem aber Äußerungen der Schiedsrichter seinen Spielern gegenüber.

Dass sein Team kurz vor Spielende den Ausgleich kassiert hat, ist für Erdmann eher zweitrangig: „Dass Flamersheim einen Punkt holt, ist uns egal, denn wir wollen einfach fair behandelt werden.“ Und: „Wir werden als Verein oder als Mannschaft dagegen vorgehen, weil das, was wir heute erfahren haben, auf keinen Fußballplatz dieser Welt gehört.“