AboAbonnieren

FVM-Pokal AchtelfinaleTuS Zülpich verpasst die Verlängerung gegen Königsdorf knapp

Lesezeit 3 Minuten
Ein Königsdorfer Spieler kommt zum Kopfball, wird aber von zwei Zülpicher Spielern gedeckt.

Maurice Hilger (r.) und Luca Ohrem (3.v.l.) verteidigen konzentriert.

Ein starker Auftritt des TuS Zülpich wird nicht belohnt. In der 89. Minute verpasst Marco Weinhold die Riesenchance zum Ausgleich.

TuS Chlodwig Zülpich – TuS BW Königsdorf 0:1 (0:0). Viel besser als die Gastgeber kann man gegen einen zwei Klassen höher spielenden Kontrahenten nicht auftreten. Vor dem Seitenwechsel konnte von einer Überlegenheit des Favoriten keine Rede sein, ehe eine der wenigen Unaufmerksamkeiten in der Deckungsreihe der Heimelf kurz nach dem Seitenwechsel für das entscheidende Gegentor sorgte.

Gelungener Jahresabschluss: 350 Zuschauer beim Achtelfinale

Obwohl der Gegner nicht Viktoria Köln oder Alemannia Aachen hieß und das Wetter auch einen Besuch des Weihnachtsmarktes reizvoll erscheinen ließ, konnte sich der Rahmen des Duells zwischen Bezirks- und Mittelrheinligist sehen lassen. Knapp 350 Besucher waren zum Kunstrasenplatz an der Blayer Straße gekommen; die meisten von ihnen, um den Außenseiter siegen zu sehen.

Zülpichs Marco Weinhold am Ball, von hinten nähert sich sein Gegenspieler.

Marco Weinhold hätte sein Team fast in die Verlängerung gebracht.

„Warum sollte uns nicht das gelingen, was Saarbrücken gegen den FC Bayern geschafft hat?“, lautete der hoffnungsvolle Kommentar eines Zuschauers. Dass es am Ende nicht zum Weiterkommen reichte, trübte die Laune von Robin Metternich nur leicht. „Wir haben uns teuer verkauft und zum Jahresabschluss eine klasse Leistung gezeigt“, kommentierte der Schlussmann.

Verlängerung war möglich: Marco Weinhold vergibt die letzte Chance

Als Marco Weinhold, für die Schlussphase von der Position des rechten Verteidigers in den Angriff gewechselt, nach sehenswerter Kombination über links aus sechs Metern frei zum Abschluss kam, hatten die Fans des TuS Zülpich den Torschrei schon auf den Lippen und die Verlängerung vor Augen. Doch der Defensivakteur, der sich in den vorherigen 89 Minuten mit seinem Königsdorfer Rivalen einen Zweikampf mit Haken und Ösen geliefert hatte, zielte zu zentral, sodass Keeper Yannick Röllgen per Fußabwehr klären konnte. Es war die mit Abstand beste und letzte Gelegenheit für die Gastgeber, sich für einen couragierten Auftritt zu belohnen.

Spielverlauf: Königsdorf kontrolliert Partie, erzeugt aber keinen Druck

Die mit ungewohnter Viererkette agierenden Platzherren schafften es vor allem im ersten Abschnitt, Königsdorf aus der eigenen Gefahrenzone fernzuhalten. Weder über die Seiten, wo links überraschend Marlon Große auflief, noch durch das Zentrum gelang den Gästen ein überraschender Vorstoß. Die wenigen Gelegenheiten zu Beginn hatten die Römerstädter durch Nickisch und Ohrem, dessen Kopfball knapp über die Latte flog.

Mit zunehmender Spieldauer ließ der Tabellenfünfte der Mittelrheinliga den Ball dann besser durch die eigenen Reihen laufen und kontrollierte das Geschehen, ohne dabei großen Druck erzeugen zu können. Erst in der 49. Minute hatten die Zülpicher Glück, als ein toller Freistoß an die Unterkante der Latte klatschte. Kurz darauf hebelte ein langer Ball die Deckung aus und Florian Welter schob das Spielgerät am chancenlosen Metternich vorbei in die Maschen. Dem Spitzenreiter der Bezirksliga, der danach noch zu einigen Strafraumszenen kam, fehlten entweder die letzte Überzeugung oder, wie bei Nickischs Hereingabe, einige Zentimeter zum Erfolg.

Zülpichs Trainer David Sasse gibt zwei Ersatzspielern Anweisungen.

David Sasse mit Anweisungen für die zweite Hälfte für Maxi Patt und Mika Jensen.

Trainerfreud und -leid: David Sasse macht alles richtig und sieht Rot

Für David Sasse, der seinem Team an der Seitenlinie gewohnt engagiert Hilfestellung gab, war es ein ereignisreicher Nachmittag. Seine taktischen Überlegungen gingen – mit Ausnahme des individuellen Patzers im Stellungsspiel vor dem Rückstand – hervorragend auf und auch mit seinen Personalentscheidungen (Hilger, Lepartz und Nickisch waren im Vergleich zum letzten Pflichtspiel neu dabei) lag der Übungsleiter, der sein Wechselkontingent voll ausschöpfte, richtig. Kurz vor dem Abpfiff war dann der Ärger über eine Fehlentscheidung des großzügig leitenden Unparteiischen so groß, dass Sasse den Ball wegschoss und die Rote Karte sah.