Tabellenführer TuS Zülpich empfängt die JSG Erft 01: Beide Teams hegen wenig Sympathien füreinander. Ein Spieler wurde zum Matchwinner.
Fußball-BezirksligaZülpich besiegt die JSG Erft im Stil eines Spitzenreiters
TuS Chlodwig Zülpich – JSG Erft 01 3:0 (2:0). Nach der 3:1-Halbfinalniederlage im Kreispokal und dem 1:4 am 2. Spieltag der Meisterschaft war die JSG auch im dritten Vergleich der Saison gegen den neuen Tabellenführer chancenlos. Hatte es in der Hinrunde noch bis kurz vor der Halbzeitpause gedauert, ehe bei den Römerstädtern der Knoten platzte, musste der eigene Anhang bis zum ersten Jubel diesmal nicht lange warten.
TuS Zülpich und JSG Erft 01 sind keine Lieblingsgegner
Der TuS, das wurde zum wiederholten Male deutlich, liegt den Gästen einfach nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Sympathien zwischen den beiden Lagern in sehr überschaubaren Grenzen halten, bekam der Aufsteiger vor allem in der ersten Hälfte kein Bein auf den Boden.
Nachdem man in den ersten Minuten probiert hatte, den Ball geduldig in den eigenen Reihen laufen zu lassen und damit Sicherheit zu gewinnen, sorgte das frühere Anlaufen der Heimelf sofort für eine hohe Fehlpassquote bei der JSG und die ersten Möglichkeiten für den Spitzenreiter. Erschwerend hinzu kam der starke Gegenwind, der insbesondere die Versuche von Torwart Nico Wirtz, das Spielgerät weit nach vorne zu schlagen, scheitern ließ.
Mann des Spiels: Nico Berekoven an allen Toren beteiligt
Was Nico Berekoven noch bis vor wenigen Monaten in der Kreisliga B verloren hatte, wird immer mehr zum unergründlichen Rätsel. Nicht zum ersten Mal überzeugte der Offensivakteur mit guter Übersicht und technischen Fertigkeiten gepaart mit Durchsetzungsvermögen und einem präzisen Torabschluss.
Gegen Erft war der 25-Jährige an allen drei Erfolgserlebnissen seines Teams beteiligt: beim 1:0 durch Marco Weinhold als Eckenschütze, bei den weiteren Treffern als überlegter Vollstrecker. Sehenswert war sowohl der gefühlvolle Schlenzer zum 2:0 als auch das Tor zum Endstand, als Berekoven im Dribbling gleich mehrere 01-Verteidiger düpierte und dem ansonsten im zweiten Durchgang nicht zu bezwingenden Wirtz keine Abwehrchance ließ.
Aussetzer des Spiels: Leon Reimer mit unnötigem Foul an der Eckfahne
Ob die Gäste der Elf von David Sasse in Gleichzahl mehr entgegenzusetzen gehabt hätten, lässt sich nicht belegen. Fakt ist, dass sich die Kräfteverhältnisse nach 22 Minuten Richtung Ligaprimus verschoben, als sich Leon Reimer zurecht die Rote Karte abholte.
Warum der mit 26 Jahren zu den erfahrensten Akteuren im Kader zählende Neffe des Trainers nahe der gegnerischen Eckfahne derart ungestüm von hinten in den Zweikampf ging und damit seinen Kollegen jegliche Erfolgschance raubte, ist nicht nachvollziehbar. Dass das Foul gegen Zülpichs Torschützen Marco Weinhold erfolgte, der kurz zuvor seinen Kopfballtreffer mit einer provozierenden Geste in Richtung JSG-Bank ausgiebig gefeiert hatte, könnte jedoch als mögliches Motiv durchgehen.
Spielverlauf: Zuschauer sehen einseitige und langweilige Partie
TuS-Keeper Robin Metternich hatte seinen ersten Ballkontakt zehn Minuten vor der Pause, als er einen von Georg Salmon vereitelten Angriffsversuch der Gäste durch Wegschlagen des Spielgeräts klärte. Von einem ernsthaften Leistungstest des Schlussmanns im ersten Abschnitt konnte keine Rede sein, auch nach der Rückkehr auf den Kunstrasen an der Blayer Straße änderte sich daran nichts. Obwohl sich der Liganeuling im zweiten Durchgang ordentlich präsentierte, war die Partie an Einseitigkeit (und Langeweile für den neutralen Beobachter) nicht zu überbieten – zu überlegen gestalteten die Platzherren das Geschehen, ohne dabei ein wahres Feuerwerk abzubrennen.
Trainerstimmen: Das sagen David Sasse und Stephan Reimer.
„Mein einziger Kritikpunkt ist die Tatsache, dass das Ergebnis zu niedrig ausgefallen ist. Ansonsten hat die Mannschaft einen absolut souveränen Auftritt hingelegt“, lobte TuS-Trainer David Sasse.
Sein Gegenüber Stephan Reimer konstatierte: „Wir wollten hinten kompakt stehen, waren aber nach dem dummen Platzverweis auf verlorenem Posten und haben zu Recht verloren. Zülpich und wir, das sind unterschiedliche Welten.“
SV Nierfeld hat gegen den Horremer SV den Akku leer
SV SW Nierfeld – Horremer SV 1:5 (1:2). Die Schützlinge von Dirk Scheer verkauften sich gegen das Topteam teuer. „Die Zuschauer waren mit unserem Auftritt zufrieden, die Jungs haben alles gegeben und am Ende um ein bis zwei Treffer zu hoch verloren“, resümierte der Trainer. Auf den Rückstand nach 43 Sekunden antwortete Tomas Delcio Mateus mit dem 1:1. Ein Pfostenschuss von Smart hätte sogar die Führung bringen können. Stattdessen ging es mit 1:2 in die Pause, aus der die Gäste wacher herauskamen. Nach einer Stunde war der Nierfelder Akku leer.