Der TuS Zülpich hat das Halbfinale gegen die JSG Erft Euskirchen gewonnen. Nach dem Abpfiff kam es zu unsportlichen Szenen.
Trainer verweigert HandschlagUnsportliches Ende des Halbfinales zwischen Zülpich und der JSG Erft
Der TuS Zülpich hat das Pokalhalbfinale gegen die JSG Erft 01 Euskirchen verdient mit 3:1 (2:0) gewonnen. Damit steht der Bezirksligist im Endspiel gegen den SC Germania Erftstadt-Lechenich. Die Partie wird am Sonntag, 16 Uhr, in Lommersum angepfiffen.
Das Spiel zwischen dem TuS Zülpich und der JSG Erft
Die Partie war einseitig. Zülpich führte durch den Ohrem-Doppelpack verdient und komfortabel. Die Gastgeber hätten im ersten Durchgang zudem einen Strafstoß nach Foul an Devin Nickisch erhalten müssen. Auch nach dem Seitenwechsel spielte eigentlich nur eine Mannschaft: der TuS. Letztlich war es ein völlig verdienter Erfolg, der fast noch zu niedrig ausgefallen ist.
Die Tore
Das 1:0 in der 24. Minute fiel nach einem perfekten Angriff über die rechte Seite des TuS: Devin Nickisch auf Dominik Spies, der legte quer auf Luca Ohrem. Tor. 1:0. So schön, so einfach kann Fußball sein.
Das 2:0, drei Minuten später, war bei Weitem nicht so schön herausgespielt, belohnte aber eine Zülpicher Tugend: Pressing. Maxi Patts erster Versuch scheiterte, Ball zurückholen, zweiter Ball, Tor. Wieder durch Luca Ohrem.
Das 3:0 war eine Kombination aus gutem Händchen, starkem Füßchen und schließlich Köpfchen. TuS-Trainer David Sasse hatte Nico Berekoven eingewechselt. Berekoven schießt eine Ecke mit seinem linken Fuß, die man auch in den Louvre hängen könnte und Marco Weinhold trifft per Kopf aus drei Metern.
Der Ehrentreffer der JSG war dann ein Geschenk des TuS, genauer gesagt von Sebastian Zaun, der einen zu kurzen Rückpass spielte. Ben Bungart erlief sich den Ball, tunnelte Robin Metternich. Tor. Abpfiff.
Nach dem Spiel auf dem Sportplatz in Zülpich
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, ein Zeichen des Respekts und des Anstands. Nach dem Spiel gibt man sich die Hand. Egal, was vorher auf und neben dem Platz passiert ist. JSG-Trainer Stephan Reimer verweigerte nach dem Schlusspfiff in Zülpich diesen Handschlag. Weder TuS-Trainer David Sasse noch ein Spieler wurde abgeklatscht. Reimer fühlte sich von den Zülpichern nicht gut behandelt.
TuS-Coach David Sasse verstand die Welt nicht mehr. Und das vollkommen zu Recht. Es war ein faires Spiel – auf und neben dem Platz. Das Verhalten von Reimer war überzogen und falsch. „Als Trainer bist du Vorbild. Erst recht für eine so junge Mannschaft. Das zeugt davon, ein schlechter Verlierer zu sein“, so Sasse.
Die Prozentrechnung vor und während des Halbfinales
JSG-Trainer Stephan Reimer hatte die Chancen vor dem Spiel auf 30:70 für sein Team geschätzt. Damit lag der Coach daneben. Sein Team hatte in Zülpich null Chancen. Die Gastgeber agierten bärenstark. Pressten, jagten den Gegner. Die JSG hatte in der Zülpicher Hälfte gefühlt zehn Prozent Ballbesitz. Und traf mit dem einzigen Schuss aufs Tor. Wenigstens eine 100-prozentige Ausbeute.
Das Verletzungspech der JSG Erft
Luc-Seal Roggendorf verdrehte sich beim Aufwärmen das Knie. Einsatz im kleinen Finale am Sonntag: fraglich. Luke Bungart musste in der 44. Minute ausgewechselt werden. Mindestens mit einer Zerrung. Einsatz im kleinen Finale: ausgeschlossen. Auch Arthur Eisfeld musste angeschlagen runter. Es war eben ein gebrauchter Abend in Zülpich für die JSG Erft.
Das fiel auf
Dustin Oellers ist seit dieser Saison nicht mehr Teil des TuS Zülpich. Der ehemalige Kapitän ist aber noch Teil der Mannschaft. Oellers war neben David Sasse als einziger Zülpicher praktisch permanent aus den Rufen der Beteiligten herauszuhören. Getreu dem Motto: Man bekommt Dustin Oellers aus Zülpich, aber nicht Zülpich aus Dustin Oellers.