Die Euskirchener Männer gewinnen. Oberligist TV Palmersheim musste kurz vor dem Spiel eine weitere Hiobsbotschaft hinnehmen.
Handball-OberligaEine eklatante Angriffsschwäche führt zur Niederlage der HSG Euskirchen
HSG Euskirchen – Polizei SV Köln 17:21 (7:7). Das Heimspiel der HSG Euskirchen gegen den Polizei SV Köln endete mit einer bitteren 17:21-Niederlage für die Gastgeberinnen. Beide Teams kämpften über weite Strecken auf Augenhöhe, doch am Ende sorgten eklatante Schwächen im Angriff der HSG für die verdiente Niederlage. Trainer Andreas Kunzke zeigte sich nach der Partie selbstkritisch und nahm kein Blatt vor den Mund.
Bereits die erste Halbzeit gab einen Vorgeschmack auf das zähe Ringen, das die Zuschauer erwartete. Beide Mannschaften zeigten beeindruckende Abwehrleistungen und zwangen sich gegenseitig zu Fehlern. Das Halbzeitergebnis von 7:7 unterstrich, wie ausgeglichen die Partie bis dahin verlief. „Das war eine richtige Abwehrschlacht. Unsere Defensive hat fantastisch gearbeitet“, lobte Kunzke seine Spielerinnen, machte aber zugleich klar, dass dies nur eine Seite der Medaille war.
HSG-Frauen zeigen technische Fehler und eine mangelhafte Abschlussquote
Im Angriff offenbarte die HSG von Beginn an ihre größten Schwächen: technische Fehler und eine mangelhafte Abschlussquote. Insgesamt leisteten sich die Euskirchenerinnen 24 technische Fehler und vergaben 27 Torchancen – Zahlen, die in einer Liga auf diesem Niveau kaum zu kompensieren sind. „Damit brauchst du in der Oberliga gar nicht erst aufzulaufen“, so Kunzke unmissverständlich.
Besonders in der zweiten Hälfte zeigte sich, wie die mangelnde Effizienz im Angriff den Gästen aus Köln in die Karten spielte. Während der PSV immer wieder Lücken in der Euskirchener Deckung fand, suchten die HSG-Spielerinnen vergeblich nach Lösungen, um ihre eigenen Angriffe erfolgreich abzuschließen. Einfache Ballverluste und unplatzierte Würfe sorgten dafür, dass die Gäste Schritt für Schritt die Kontrolle über das Spiel übernahmen.
Andreas Kunzke resümiert: „Haben uns heute selbst ein Bein gestellt“
„Wir haben uns heute wieder einmal selbst ein Bein gestellt“, resümierte Kunzke. Dabei sei die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft vorbildlich gewesen. „Die Mannschaft hat alles reingeworfen, mehr geht im Moment einfach nicht.“
Die Deckungsleistung der HSG bleibt ein Lichtblick. Mit viel Einsatz und Disziplin hielten die Spielerinnen lange gegen den Angriffsdruck des PSV Köln stand. Doch eine starke Defensive allein reicht nicht aus. „Langsam müssen wir uns Gedanken machen, wie wir weitermachen“, sagte Kunzke, der den Glauben an seine Mannschaft nicht verloren hat. „Ich gebe noch nicht auf, dafür haben wir viel zu viele gute Ansätze.“
Dennoch wird es für die HSG entscheidend sein, die Fehlerquote im Angriff schnellstmöglich zu reduzieren, um im Abstiegskampfbestehen zu können. Mit Blick auf die kommenden Spiele drängt die Zeit, um die Trendwende einzuleiten.
Oberliga: TV Palmersheim kann zwei weitere Ausfälle nicht kompensieren
1. FC Köln – TV Palmersheim 27:24 (14:10). Die Ausfälle wogen am Ende doch zu schwer: Der TV Palmersheim verlor beim 1. FC Köln mit 24:27. Besonders Marius Schmitz fehlte laut Trainer Peter Trimborn an allen Ecken und Enden, daran wird sich bis Mitte Januar voraussichtlich auch nichts ändern. Erst am Freitag wurde Robin Voiß Nase, die er sich in der Vorwoche gebrochen hatte, gerichtet. Er wird vermutlich auch dieses Jahr nicht mehr spielen. In dieser Notsituation geholfen hat ein alter Bekannter: Jannis Grevelding, der in dieser Saison kürzer tritt, wurde in der Mitte der ersten Halbzeit eingewechselt und zeigte laut seinem Coach ohne Training eine gute Leistung.
„Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, haben uns in Einzelaktionen und Kleingruppengeschichten aufgerieben. Es war sehr kräftezehrend“, fasst Peter Trimborn zusammen. Trotz einer guten Defensivarbeit lag sein Team zur Pause mit vier Toren zurück. Nach der Pause kam der TVP auf 16:18 heran. „Da hatten wir gedacht, dass wir den Schalter umgelegt bekommen“, so Trimborn. Doch dem war nicht so. Köln erzielte schnell wieder zwei Tore und brachte die Führung über die Zeit.
Kämpferisch will Trimborn seinem Team keinen Vorwurf machen. „Die Jungs waren nach dem Spiel platt wie ein Groschen“, beschreibt er die Situation. Der Sieg für Köln gehe aber in Ordnung und sei nie gefährdet gewesen. „Die beiden weiteren kurzfristigen Verletzungen konnten wir einfach nicht kompensieren“, so Trimborn. Mit 12:6 Punkten stehe man aber immer noch gut da.
Verbandsliga: HSG Euskirchen dreht in der zweiten Halbzeit auf
HSG Euskirchen – Stolberger SV 37:28 (16:15). Erste Hälfte pfui, zweite Hälfte hui. „In der ersten Halbzeit war das ein ganz schlechtes Spiel von uns“, resümiert HSG-Trainer Frank Rösgen die ersten 30 Minuten. Weder defensiv noch offensiv habe man ins Spiel gefunden – und lag dennoch zur Pause mit einem Tor in Führung.
Die Leistungssteigerung erfolgte im zweiten Durchgang. Die Abwehr stand laut Rösgen nun stabil und „hat das Ganze auch ernst genommen und sich reingehängt“. Das verbesserte Defensivverhalten führte auch dazu, dass die Offensive besser ins Spiel kam, sodass sich Euskirchen sukzessive absetzen konnte. „Am Ende war es dann doch ein deutlicher und auch verdienter Sieg“, so Rösgen.
Herausstellen wollte er Tobias Schmitz, der elf Treffer erzielte, und Linksaußen Nico Krug, der neun Tore machte und in der Defensive „einen hervorragenden Job gemacht hat“.
Der TuS Zülpich hat seine Auswärtspartie beim Turnerkreis Nippes mit 20:32 verloren. Zur Halbzeit hatte es 11:19 aus Zülpicher Sicht gestanden.