AboAbonnieren

HandballKaller SC steht nach Sieg gegen Bad Godesberg im Halbfinale des Kreispokals

Lesezeit 7 Minuten
Kalls Handballer Christopher Schmitz steht beim Sprungwurf in der Luft. Sein Gegenspieler hebt die Hände und will mit der Sache nichts zu tun haben.

Fliegt hier in Richtung Kreis und erzielt einen seiner sieben Treffer: Christopher Schmitz.

Zusätzlich zum Pokal-Viertelfinale fand auch ein Liga-Spieltag statt. Der TV Palmersheim hatte deshalb innerhalb von 20 Stunden zwei Spiele.

Kaller SC – Godesberger TV 28:19 (12:9). Kreisoberligist Kaller SC steht im Pokal-Halbfinale des Handballkreises Bonn-Euskirchen-Sieg. Und das völlig verdient wegen einer Leistungssteigerung nach der Pause. Im Halbfinale dürfen sich die Kaller auf ein weiteres Heimspiel freuen. Gegner ist der Regionalligist HSG Siebengebirge-Thomasberg (Termin noch offen).

Der Gegner im Viertelfinale

Die Partie gegen den Ligakonkurrenten Bad Godesberg war der zweite Pokalauftritt für Kall in dieser Saison. Im Achtelfinale hatte der KSC das kreisinterne Duell gegen den TVE Bad Münstereifel mit 34:30 für sich entschieden. Bad Godesberg hatte sich gegen den VfB Schleiden mit 38:29 behauptet. In der Meisterschaft stehen beide Mannschaften bei 10:10 Punkten. Ein Aufeinandertreffen in der Liga gab es noch nicht.

Das Wichtigste zuerst: Kall steigerte sich zum Ende der ersten Halbzeit

Vom Anpfiff weg agierten beide Teams nervös. Das erste Tor fiel erst nach knapp vier Minuten, besser wurde es danach nicht. Beide Mannschaften leisteten sich zu viele technische Fehler. So endete nahezu jeder zweite Angriff durch einen Fehlpass. Defensiv stand der KSC besser, weil die Abwehr den Gegner oft zwang, unter Zeitdruck zu werfen. Spielerisch steigerte sich die Partie erst kurz vor der Halbzeit. Der Durchbruch gelang mit einem schnellen 3:0-Lauf nach der Pause. Das 15:9 nach 35 Minuten war der Schlüssel zum Erfolg. Im Anschluss baute Kall seinen Vorsprung kontinuierlich bis auf über zehn Tore aus. Trainer Wolfgang Kirfel konnte deshalb alle Spieler einsetzen.

Wolfgang Kirfel bei einer Ansprache an sein Team.

Strahlte Ruhe aus: Wolfgang Kirfel.

Das fiel auf: Nils Kühl gibt das Kommando in der Defensive

Kall agierte aus einer robusten Abwehr heraus. Dort gab vor allem der ehemalige Bad Münstereifeler Nils Kühl das Kommando vor. Die Kaller klammerten die gegnerischen Spieler, bevor diese auch nur ansatzweise zum Wurf ansetzen konnten. Der Lohn dieser starken Defensivleistung war die im Handball oft anvisierte Grenze, weniger als 20 Gegentore zu kassieren.

Spieler des Spiels: Christopher Schmitz und Dominik Schnichels

Offensiv überzeugte Christopher Schmitz, der immer wieder die Lücke zum erfolgreichen Abschluss suchte. Hinten stand Dominik Schnichels 55 Minuten lang im Tor und wehrte reihenweise Bälle der Gäste ab. Schnichels spielt zwar schon viele Jahre Handball beim KSC, hatte sich allerdings zunächst mehr dem Fußball gewidmet. Der 34-Jährige beendete seine Kicker-Karriere nach vielen Verletzungen, darunter drei Kreuzbandrisse, im Sommer 2023 bei seinem Herzensverein SV Rinnen. Dort war Schnichels in vielen Jahren und vielen Positionen im Feld aktiv. Jetzt ist er einer von vier Kaller Torhütern, die sich regelmäßig abwechseln, und strahlte mit seinen Reflexen und Paraden eine große Souveränität aus.

Kalls Torwart wirft sich einem Siebenmeter entgegen.

Bärenstarker Rückhalt: Dominik Schnichels der hier einen Siebenmeter hält.

Das sagt der Trainer: Wolfgang Kirfel sieht einen verdienten Sieg

„Das Ergebnis fiel überraschend, aber nicht unverdient so hoch aus“, sagte Wolfgang Kirfel. „Die Grundlage für das Weiterkommen war eine bärenstarke Abwehr inklusive einer sehr guten Torhüterleistung von Dominik Schnichels. Der Gegner hat sich an uns die Zähne ausgebissen und er musste oft unter Zeitspieldruck werfen. Die Chancenverwertung in der ersten Halbzeit war nicht gut. Das lief nach der Pause besser und wir haben die Führung immer weiter ausgebaut.“

Kaller SC: Schnichels, Offerzier – Hamacher, Sascha Schülter (1), Drehsen (4/2), Schade (5), Schmitz (7), Krause (2), Stefan Schülter (1), Huebsch (1), Fasen (2), Kühl (3), Wilms (2), Ambus.


TV Palmersheim scheidet gegen einen Verbandsligisten aus

HSG Geislar-Oberkassel – TV Palmersheim 31:28 (15:11). Der TVP ist gegen Geislar-Oberkassel (Verbandsliga) ausgeschieden. Die Mannschaft von Peter Trimborn lief permanent einem Rückstand hinterher. Nach dem Ligaspiel am Samstag gab er am Sonntag einigen Ergänzungsspielern Einsatzzeit. „Es fehlte bei dem ein oder anderen die Einstellung. Wenn man Spielzeit bekommt, sollte man hellwach sein“, so Trimborn. (ets)


Euskirchener Frauen in der Oberliga mit drittem Sieg in Folge

Oberliga Herren: TV Palmersheim – SC Fortuna Köln 36:31 (16:13). Mit einem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg ist der TV Palmersheim am 14. Spieltag in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Beim Comeback von Michael Schneider nach einem Jahr verletzungsbedingter Leidenszeit war es vor allem der überragende Mittelblock mit Christian Dobbelstein und Robin Voiß, über den sich die starke Abwehrleistung auf das gesamte Team übertrug. „Das war mega, was die beiden heute geleistet haben“, sagt Trainer Peter Trimborn, der eine deutliche Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen ausmachte.

Trotz der 31 Gegentore, die aus Trimborns Sicht wegen eines „offenen Schlagabtauschs“ zustande kamen, holte sich der TVP die nötige Sicherheit für den Angriff. „Vorne haben wir gute Spielzüge gezeigt, geduldig durchgespielt und platzierte Würfe angesetzt“, fasst Trimborn die Offensivleistung seiner Schützlinge zusammen. Den Gästen attestiert er eine gute Moral und vor allem ein gutes Überzahlspiel. Alles in allem war es ein verdienter Heimsieg, der auch entsprechend vom rot-weißen Anhang mit Applaus honoriert wurde. Palmersheim steht mit nun 16:12 Punkten weiterhin auf Platz sieben der Tabelle und somit jenseits von Gut und Böse.

TV Palmersheim: Moritz Königshoven, Roland – Fiedler (4), Schmitz (7), Lönenbach (8/3), Schouren (1), Winter (1), Sinaci (3), Schneider (1), Nzoikanua Domingos, Dobbelstein (3), Voiß (7), Niklas Grevelding (1), Simsek.

Oberliga Frauen: BTB Aachen – HSG Euskirchen 21:23 (11:11). Mit einem durchaus überraschenden, aber nicht unverdienten Auswärtssieg beim Tabellendritten BTB Aachen meldet sich die HSG nun vollends in der Oberliga an. Es war, nimmt man die zwei kampflosen Punkte aus dem Pulheim-Spiel dazu, der dritte Sieg in Serie. In einem schnellen und guten Oberligaspiel war der Sieg der Euskirchenerinnen hart erkämpft. „Den Sieg haben wir uns hinten mit einer Wahnsinns-Deckungsleistung und zwei überragenden Torhüterinnen geholt“, sagt Andreas Kunzke. Überragend deshalb, weil die beiden Torfrauen Kristina Viehmann und Barbara Seipel zusammen 53 Prozent aller Würfe abgewehrt haben. Die HSG trotzte sogar Hinausstellungen und einem insgesamt 18 Minuten andauernden Unterzahlspiel. Die Partie war stets eng und die Führung wechselte munter hin und her.

Herausragend war auch Corinna Schmitz, die 14 Tore erzielte. Schmitz blieb besonders von der Sieben-Meter-Marke nervenstark und verwandelte alle acht Versuche. Im Gegensatz dazu stand Aachens Ausbeute bei fünf von elf Versuchen. „Bis zum Ende war nicht klar, wer das Spiel gewinnt“, fasst Trainer Kunzke die Schlussminuten zusammen. Die HSG hat aus des Trainers Sicht das Momentum auf ihrer Seite: Glücklich, aber nicht unverdient, und so fällt sein Schlussstatement dann auch aus. „Heute haben alle einen Superjob gemacht und es war eine geschlossen geile Mannschaftsleistung.“ Euskirchens Trainer hofft nun, dass dies Mut und Zuversicht für die nächsten Wochen macht.

HSG Euskirchen: Kurm, Seipel, Viehmann – Arends (1), Bank (3), Corinna Schmitz (14/8), Lea Schmitz (1), Schmidt-Gogo (1), Esser (1), Müsch (1), Stajenda (1), Viola.

Verbandsliga Männer: BTB Aachen III – HSG Euskirchen 27:28 (16:14). Geschichte wiederholt sich. Und sie wiederholt sich, wie in diesem Fall, bereits gute zwei Stunden später. Auch den Herren der HSG gelang ein überraschender Erfolg bei BTB Aachen, die als Tabellendritter als Favorit in das Spiel gegangen waren. Mit einem Minikader zeigte die HSG eine sehr beherzte Leistung und nahm die zwei Punkte mit auf den Heimweg. „Das war ein richtig starkes Spiel meiner Mannschaft“, sagte Trainer Frank Rösgen, der wahrnahm, dass seine Truppe alles das genau umgesetzt hat, was er ihnen mit auf den Weg gegeben hat.

Ein großes Lob verteilte Frank Rösgen an seinen jungen Torhüter Laurenz Gebertz, der eine sehr starke Partie zeigte. Bei den Feldspielern war es Niclas Schwarzbach, dessen Leistung vom Trainer honoriert wurde. „Niclas hatte zuletzt wenig Spielanteile, daher freue ich mich sehr, dass er heute so eine hervorragende Leistung gezeigt hat“, so Frank Rösgen. Aus seiner Sicht war der Sieg am Ende verdient.

HSG Euskirchen: Gebertz, Schmithuesen – Trimborn (2), Müller, Bünder (3), Gast (9/2), Schwarzbach (5), Henzel (5), Kalenborn (1), Schramm (3).

TuS Chlodwig Zülpich – HSG Merkstein: 28:30 (15:13). Bitterer kann ein Handballspiel nicht enden. Zülpich führte bis dreieinhalb Minuten vor Schluss mit 28:27. Dann aber versagten die Nerven und Merkstein nahm doch noch beide Punkte mit. Zülpich zeigte eine starke Partie und setzte sich nach einer recht ausgeglichenen Partie Mitte der zweiten Halbzeit bis auf vier Tore ab. Am Ende ging aber die Kraft verloren. „Merkstein hat in der Schlussphase die Abwehr umgestellt und wir hatten leider keine Puste mehr, um dagegenzuhalten“, sagte ein leicht enttäuschter Fabian Horst. Der Spielertrainer des TuS zog, das Ergebnis mal außen vor gelassen, ansonsten nur Positives aus dem Spiel. „Wir haben gezeigt, dass wir absolut konkurrenzfähig sind und über die 60 Minuten gesehen ein richtig gutes Handballspiel geliefert. Jetzt müssen wir noch schauen, dass wir so etwas über die Ziellinie bringen.“

In der Oberliga der A-Junioren ist die HSG Euskirchen bei der SG Tura Altendorf nicht angetreten. Gespielt haben aber die B-Junioren der HSG. Beim VfL Gummersbach II unterlag man in der Regionalliga mit 27:21. Für die C-Junioren des TV Palmersheim setzte es am im zehnten Saisonspiel die zweite Niederlage. Im Oberliga-Heimspiel gegen den Bergischen HC II unterlag die Mannschaft von Trainer Albert Wipperfürth knapp mit 30:31.