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Handball-VerbandsligaHSG Euskirchen steht schon vor Karneval als Aufsteiger fest

Lesezeit 3 Minuten
Die HSG-Spielerinnen bilden einen Kreis, halten sich in den Armen und jubeln. Die Zöpfe der Spielerinnen fliegen durch die Luft.

Die Mannschaft jubelt gemeinsam über den zwölften Sieg im zwölften Spiel.

Gegen Schlusslicht Gelpe/Strombach II gelingt ein Pflichtsieg. Weil die DJK Leverkusen verliert, ist der Aufstieg in die Oberliga sicher.

HSG Euskirchen – HC Gelpe/Strombach II 29:20 (13:10). Die Handballerinnen der HSG Euskirchen schreiben Geschichte. Erstmals in ihrer Vereinshistorie steigen sie in die Oberliga auf. Und das bereits im Februar, noch vor Karneval, und sechs Spieltage vor dem Saisonende. Gegen Schlusslicht Gelpe/Strombach II reichte eine ordentliche Leistung zu Saisonsieg Nummer zwölf. Da nahezu zeitgleich die DJK Leverkusen beim HC Weiden II unterlag, kann die HSG nicht mehr von einem der ersten drei Plätze, die zum Aufstieg berechtigen, verdrängt werden.

Das Wichtigste zuerst: HSG-Frauen erledigen ihre Hausaufgaben

Die HSG zeigte von Beginn an, dass sie ihre Hausaufgaben erledigen will. Die zwei Punkte fest im Visier, legte Euskirchen gut los. Über 5:1 und 8:3 lag man bereits komfortabel vorn. Nach den ersten Personalrotationen gestaltete der Gegner die Partie bis zur Halbzeit (13:10) aber wieder halbwegs offen. Nach der Pause drehte die HSG binnen 13 starker Minuten auf und führte klar mit 25:13. Souverän brachten die Spielerinnen die Partie nach Hause.

Svenja Bank wird von zwei Gegenspielerinnen rigoros gestoppt. Die eine streckt die Hand aus, die andere hat sie im Klammergriff. Bank hält den Ball in der Hand und hat die Augen geschlossen.

Kommt hier gegen zwei Spielerinnen nicht durch: Euskirchens Svenja Bank.

Problemlos in der Ausweichhalle: Nur eine Trainingseinheit vor dem Spiel

Nur eine Trainingseinheit hat Euskirchen unter der Woche in der Willi-Maurer-Halle absolviert. Eingewöhnungsprobleme hatte der Tabellenführer aber keine. Auch die rund 60 Zuschauer nahmen die Ausweichstätte an und sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn sie sahen einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg ihres Teams.

Das lief gut, das lief schlecht: Truppe funktioniert, dominiert aber nicht

Die HSG performte einmal mehr als Mannschaft. Nicht nur alle 14 Spielerinnen bekamen Einsatzzeiten. Auch das Team drumherum, sei es auf der Ersatzbank oder auf der Tribüne, harmonierte. Auf der Platte kann sich die HSG immer auf mindestens eine funktionierende Torfrau – gegen Strombach war es Barbara Seipel – verlassen. Die Abwehr packte kräftig mit an, vorne agierte man variabel, was alleine schon die Verteilung der Tore verdeutlicht.

Sabine Schmitz springt mit Willen und Zuversicht zum Torwurf. Ihr Ohr-Piercing ist abgeklebt. Den blauen Ball streckt sie vom Körper weg, um auszuholen.

Sabine Schmitz mit Willen und Zuversicht beim Torwurf. Hinterher gab es ein Lob von ihrer Schwester Corinna.

Dennoch schafft es die HSG zu selten, einen Gegner 60 Minuten lang zu dominieren. Gegen das Schlusslicht war man in den Endphasen beider Halbzeiten solide, aber nicht überzeugend. Ein paar technische Fehler sowie das Auslassen klarer Chancen waren auch gegen den HC zu sehen, was die junge und nimmermüde Gastmannschaft aber nicht zu eigenen Vorteilen zu nutzen vermochte.

Erst die Pflicht, dann der Jubel: Aufstieg ist geschafft

Der Heimsieg gegen Gelpe/Strombach II war Voraussetzung für einen Aufstieg am Wochenende. Gesagt, getan. Da am gleichen Abend die DJK Leverkusen bei Weiden II unterlag und nun 13 Minuspunkte hat, die HSG aber im Falle von sechs Niederlagen nur auf zwölf Minuszähler kommen kann, ist klar, dass der Aufstieg perfekt ist. Jetzt geht es noch um die Liga-Meisterschaft. Euskirchen will alles dafür tun, diese in die Kreisstadt zu holen.

Die Stimme zum Spiel: Spielführerin Corinna Schmitz ist zufrieden

Spielführerin Corinna Schmitz: „Wir haben heute zweimal eine gute Viertelstunde gespielt und verdient die zwei wichtigen Punkte geholt. Es war eine gute Mannschaftsleistung. Alle Spielerinnen konnten sich zeigen. Auch wenn es schwierig ist, vom Spielfeld aus Mitspielerinnen zu bewerten, waren heute Babsi (Seipel) im Tor, Svenja (Bank) in der Abwehr und meine Schwester Sabine am Kreis die Spielerinnen, die man lobend erwähnen kann. Über den vorzeitigen Aufstieg freuen wir uns alle sehr. Jetzt wollen wir auch die Meisterschaft holen.“

HSG Euskirchen: Seipel, Viehmann – Schons, S. Schmitz (4), Bank (2), C. Schmitz (8/3), L. Schmitz (2/1), Schmidt-Gogo (4), Rak (1), Schlipp, Arends, Thome, Springer (4), Viola (4).