Die HSG Euskirchen und Rurtal Hückelhoven zeigen keinen schönen Handball. Wendepunkt in der Partie war die Hereinnahme von David Henzel.
Handball-VerbandsligaHSG Euskirchen spielt nicht gut, gewinnt aber trotzdem
HSG Euskirchen – ASV Rurtal Hückelhoven 31:24 (14:10). Mit einer dürftigen Leistung ist die HSG Euskirchen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Gegen harmlose Gäste aus Hückelhoven überzeugte die HSG nur phasenweise. Es war dennoch ein klarer Erfolg vor handgezählten 53 Zuschauern in Kuchenheim.
Das Wichtigste zuerst: Eine durchschnittliche Leistung war genug
Selbst mit einer durchschnittlichen Leistung ist die HSG immer noch in der Lage, andere Mannschaften zu dominieren. Hückelhoven brachte die HSG nur zu Beginn der Partie aus dem Konzept (2:5 aus HSG-Sicht nach gut neun Minuten). Danach wurde es eine einseitige, aber trotzdem nicht langweilige Partie, weil Euskirchen es nicht gelang, den Gegner aus dem Spiel zu nehmen. Viel zu fahrlässig ging man mit den eigenen Chancen um.
Acht starke Minuten reichen: Mit David Henzel kam die Sicherheit
HSG-Trainer Frank Rösgen nahm nach dem 2:5 eine Umstellung vor und brachte den angeschlagenen, aber spielfähigen Kapitän David Henzel in die Partie. Es war der Wendepunkt, denn angeführt von Henzel wurde die HSG defensiv stärker, traf vorne sechsmal in Folge und hatte die Partie in der 17. Minute gedreht. Danach zog Rösgen seinen zweiten Joker und schickte den lange verletzten Jarl Schramm auf die Platte. Dadurch gewann das HSG-Spiel an Dynamik. Schramm avancierte zum eiskalten Torjäger und haute die Bälle immer und immer wieder knallhart unter die Latte.
Nachlässigkeiten im Angriff: Klarste Möglichkeiten wurden ausgelassen
Beim Stand von 14:8 drei Minuten vor der Pause schaffte es der jetzt Tabellenvierte nicht, seinen Vorsprung auszubauen. Technische Fehler und das Auslassen klarster Möglichkeiten führten zu Kopfschütteln auf der Tribüne. Die Gäste blieben dran und verkürzten auf 13:16. Da sie aber viele Möglichkeiten vergaben, konnten sie letztlich nur bis zur 42. Minute Schritt halten. Danach schwankte der Euskirchener Vorsprung immer zwischen fünf und sieben Toren.
Die Szene des Spiels: Drei Zeitstrafen gleichzeitig gegen Euskirchen
In der 53. Minute musste zunächst Niko Krug für zwei Minuten auf die Bank. Sekunden später folgte ihm Dennis Trimborn. Der bereits verwarnte Frank Rösgen meckerte daraufhin wohl zu laut und sah eine Zwei-Minuten-Strafe gegen die Bank, die Niklas Müller absaß. Die HSG hielt sich aber größtenteils schadlos und kassierte in dreifacher Unterzahl nur ein Gegentor. Das lag auch an Laurenz Gebertz, der eine 100-prozentige Chance zunichtemachte. In der 57. Minute sah Niklas Müller, weil er eine klare Torchance verhinderte, die Rote Karte, die im Handball aber nur zum Spielausschluss und zu keiner Sperre führt.
Trainer Frank Rösgen findet: „Wir müssen uns deutlich steigern“
„Das war wahrlich kein ruhmreicher Sieg. Leider haben wir es versäumt, einen klaren Unterschied zwischen uns und einem Gegner aus dem Tabellenmittelfeld zu bringen. Es war streckenweise gut, aber über 40 Minuten des Spiels haben wir uns dem Niveau des Gegners angepasst. Wir haben nicht schön gespielt und müssen uns deutlich steigern, wenn wir in Merkstein und gegen Frechen mithalten wollen. Solche Spiele gibt es und man muss sie gewinnen.“
HSG Euskirchen: Gebertz, Wilden – Trimborn (1), Müller, Bünder (3), Berbuir, Gast (5), Schwarzbach (2), Henzel (3), Schmitz (8), Schramm (7), Krug (2).
Oberliga Frauen: Corinna Schmitz hält die HSG Euskirchen im Spiel
MTV Köln 1850 – HSG Euskirchen 23:34 (15:15). Die Frauen der HSG Euskirchen haben die höchste Drucksituation mit Erfolg gemeistert. Der Abstiegskampf ist in der Rückrunde vollends entfacht und die Kellerkinder haben kräftig angefangen zu punkten. Euskirchen hat abermals nachgelegt und sich mit einem deutlichen Auswärtssieg gegen im Rückraum stark geschwächte Kölnerinnen imposant zu Wort gemeldet. Dennoch muss man solche Spiele erst einmal gewinnen, zumal es in der ersten Halbzeit überhaupt nicht danach aussah. „Die ersten 30 Minuten haben wir katastrophal in der Deckung gespielt, keine Aggressivität an den Tag gelegt und nach vorne hin ohne Tempo agiert“, sagt Trainer Andreas Kunzke, der nach eigener Aussage in der Halbzeitpause eine „sehr laute Ansprache“ wählte.
Lob hatte Kunzke für Kapitänin Corinna Schmitz: „Die einmal mehr als überragende Cori Schmitz hat uns da mit ihren Toren im Spiel gehalten.“ Nach dem Seitenwechsel zeigte die Mannschaft dann eine sehr gute Reaktion und ließ nur noch acht Gegentore zu. „Da haben wir eine gute Abwehrarbeit verrichtet, unsere Torhüter endlich unterstützt und mit viel Tempo den Gegner förmlich überrannt“, sagt der Euskirchener Trainer. Die Mannschaft habe im zweiten Spielabschnitt aus seiner Sicht gut gespielt und letztlich den Sieg in dieser Höhe auch verdient. Mit den beiden Punkten lebt das Saisonziel Klassenerhalt mehr denn je für die HSG.
HSG Euskirchen: Seipel, Viehmann – Esser (1), Stajenda (4), Bank (2), Küffner (3), Corinna Schmitz (16/6), Lea Schmitz (2), Schmidt-Gogo (2), Arends, Müsch (2), Viola (2).
Oberliga: Palmersheim belohnt sich nicht für einen starken Auftritt
TV Geistenbeck – TV Palmersheim 32:29 (16:17). Einen guten Auftritt legte der TV Palmersheim beim Tabellenzweiten TV Geistenbeck hin. Letztlich ging die Partie knapp verloren, weil der Gegner das Palmersheimer Unterzahlspiel nach Zwei-Minuten-Strafen mit großer Konsequenz ausnutzte. „Hut ab vor meiner Mannschaft, die sich heute leider nicht für den Aufwand gegen diesen bärenstarken Gegner belohnt hat“, lautet Peter Trimborns Fazit. Kampf, Motivation und Willen stimmten beim TVP, und so sah es in einer sehr aufreibenden Partie 40 Minuten lang nach einer großen Überraschung für die Gäste aus, die 22:20 führten.
Dann musste René Lönenbach für zwei Minuten vom Feld und Geistenbeck gelang ein 5:0-Lauf. „So etwas bestraft eine Topmannschaft, die physisch auf der Höhe ist und einen guten Ball spielt, sofort rigoros“, sagt Trimborn, der sich lobende Worte von seinem Trainerkollegen anhören durfte. Extralob gab es für Marius Schmitz, der das Spiel antrieb und zehn Treffer erzielte, und Niklas Adolph, der auf Rechtsaußen besonders in der ersten Halbzeit ohne Fehlwurf überzeugte. „Trotz Niederlage sind wir erhobenen Hauptes aus der Halle gegangen und werden am Samstag alles versuchen, um Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach zu ärgern“, so Trimborn.
TV Palmersheim: Roland, Rübenach – Fiedler (2), Schmitz (10), Schöller, Lönenbach (6/2), Adolph (4), Schouren (1), Winter, Sinaci (1), Schneider (3), Voiß (1), Niklas Grevelding, Simsek (1).
Verbandsliga: Zülpich holt auch gegen Voreifel II keine Punkte
Wölfe Voreifel II – TuS Chlodwig Zülpich 39:34 (17:15). Mit gerade einmal neun Spielern zeigte der Tabellenletzte TuS Zülpich in Heimerzheim eine sehr couragierte Offensivleistung und musste sich nur knapp geschlagen geben. Beide Offensivreihen präsentierten sich torhungrig und erzielten zusammen 73 Tore.
„Wir haben in der ersten Halbzeit lange mitgehalten und das Spiel recht ausgeglichen gestaltet“, sagt Spielertrainer Fabian Horst. Zülpich lief nach dem Seitenwechsel permanent einem Rückstand hinterher, sodass die Niederlage laut Horst gerechtfertigt sei. „Wir sind dennoch mit unserer Leistung zufrieden und schauen auch weiter nach vorne, auch wenn wir erneut keine Punkte geholt haben“, so Horst.
Jugenhandball: Euskirchen verliert gegen TuSEM Essen knapp
Oberliga A-Junioren: HSG Homberg-Rheinhausen – HSG Euskirchen 38:24 (18:10). Auch im elften Anlauf hat es nicht sollen sein. Wieder gab es keine Punkte für die Euskirchener. Die rote Laterne brennt somit weiterhin in der Kreisstadt. Dennoch gibt der HSG-Nachwuchs die Hoffnung nicht auf, dass es in den letzten sieben Spielen doch einmal Grund zum Jubeln gibt.
Regionalliga B-Junioren: HSG Euskirchen – TuSEM Essen II 28:29 (15:11). Geschichte wiederholt sich. Wie im Hinspiel entschied ein Treffer in der Schlusssekunde die Partie. War Euskirchen in Essen noch der lachende Gewinner gewesen, waren es dieses Mal die Gäste. „Es war wie erwartet ein enges und spannendes Spiel, mit einem unglücklichen Ende für uns“, sagt Trainer Kajeepan Maheswaran.
In der ersten Halbzeit sei der Matchplan voll aufgegangen, denn die Abwehr habe felsenfest gestanden, vorne sei es immer wieder zu Durchbrüchen gekommen. Der Lohn war eine verdiente 15:11-Pausenführung. Essen wechselte in der zweiten Halbzeit stetig durch, die Euskirchener Abwehr verlor bei dieser Variabilität des Gegners den Zugriff. Außerdem hatte die HSG nur einen Ersatzspieler. „Wir haben es leider nicht geschafft, die Konzentration über die 50 Minuten hochzuhalten und verlieren unglücklich in der Schlusssekunde“, so der junge HSG-Trainer.