HandballTV Palmersheim schickt Gruß an die Konkurrenz
Der TV Palmersheim schwimmt weiterhin auf einer Euphoriewelle. Gegen den Tabellenzweiten TV Jahn Köln-Wahn legte Palmersheim einen Gala-Auftritt hin und schickte vor den abschließenden Spielen der Meisterrunde einen gewaltigen Gruß an die Mitkonkurrenten. 32:18 hieß es am Ende.
Angetrieben von 300 Zuschauern, unter denen sich etwa 40 Kölner Anhänger befanden, spielte sich der TVP in einen wahren Rausch. Bereits zum Pausenpfiff gab es begeisternden Applaus von der kreativ und sangesfreudigen Fans. Die Halle kochte von Beginn an und davon ließ sich der Gastgeber über die 60 Minuten hin zu einem überzeugenden Sieg tragen.
Palmersheim überzeugte mit einer bärenstarken Abwehr und wirkte in der Offensive deutlich wacher und abschlussfreudiger als der Gegner. „Das hier ist unsere Konzerthalle und hier bestimmen wir die Musik“, sagt Palmersheims Trainer Trimborn über die Heimstärke seines Teams. Palmersheim hat alle neun Heimspiele gewonnen und wirkt drei Partien vor Saisonende entschlossen genug, um sich den Aufstieg in die Oberliga zu holen. Das geht seit dem Wochenende aber nur noch über den zweiten Platz, da Stolberg die Meisterschaft im Heimspiel gegen Frechen unter Dach und Fach gebracht hat.
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Palmersheim, die noch nach Frechen (24. April) und gegen Rösrath/Forsbach (30. April) sowie gegen Siebengebirge II (8. Mai) ranmüssen, haben es selbst in der Hand, den Traum in die Wirklichkeit umzusetzen.
Einzelkritik:
Nico Trimborn: 1
Trimborn war der sichere Rückhalt der Palmersheimer mit einer Vielzahl an spektakulären Paraden. Er liebt das Spiel mit dem Publikum und lässt sich gerne auf sie ein. Er brachte mit seinen reaktionsschnellen Rettungstaten den Gegner massenhaft zur Verzweiflung.
Moritz Königshoven: ohne Bewertung
Wenn einer der beiden gleichberechtigten Hüter eine bärenstarke Partie abliefert, dann bleibt dem Ersatz nur die Motivation von der Bank aus. Königshoven kam bei einer zwischenzeitlichen Siebenmeterserie zum Einsatz, konnte aber keinen davon abwehren.
Felix Fiedler: 2-
Fiedler befindet sich in einem Aufwärtstrend und hat bereits letzte Woche gezeigt, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Drei Tore und Gedankenschnelligkeit beim Nachfassen zeichnen sein Spiel aus. Defensiv macht er das grundsolide und stellte seinen Gegenüber nahezu kalt.
Stephan Sodies: 3+
Der Oldie im Team bekommt immer wieder seine Einsatzzeit und setzt seine Mitspieler durch schnelles und sicheres Abspiel gekonnt in Szene. Dadurch hat er aber selbst wenig Zug zum Tor. Sodies ist eine wichtige Säule im Gesamtkonstrukt von denen die jungen Spieler lernen können.
Tim Winter: 1-
Zusammen mit Christian Müller und Lukas Königshoven war er eine Bank in der Abwehrmitte. Kompromisslos und einsatzfreudig packte er kräftig zu und hatte großen Anteil an der geringen Gegentrefferquote. Trotz der frühen zweiten Zwei-Minuten-Strafe war er präsent und resolut.
Paul Blesse: 3
Das Publikum forderte seinen Einsatz nach 50 Minuten und er bekam ihn. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bereits entschieden, dennoch bekam er die Möglichkeit sich am Kreis auszuzeichnen. Er holte noch einen Siebenmeter raus und wurde lautstark mit Sprechchören gefeiert.
René Lönenbach: 1*
Den Spielmacher zuzuschauen, ist eine absolute Augenweide. Er hatte nicht nur „die Haare schön“, sondern powerte 60 Minuten lang seinen Stiefel in unwiderstehlicher Manier runter. 14 Tore und das perfekte Auge für die besser postierten Mitspieler sind seine Ausbeute.
Niklas Adolph: 1-
Der Rechtsaußen ist nach seiner Verletzung wieder voll im Saft. Seine Schnelligkeit beim Tempogegenstoß und seine Sprungkraft zeichnet sein Spiel aus. Vier Tore und 50 Minuten Einsatzzeit sind sein gelungener Arbeitsnachweis.
Nils Schouren: 1
Der großgewachsene Schouren packte mehrfach seinen linken Hammer aus. Kommt er frei zum Wurf, dann schlägt es meist brachial im gegnerischen Tor ein. Seine Trefferquote mit sechs Toren war deutlich besser als in der Vorwoche. Schouren spielt in der Offensive groß auf um in der Defensive anderen Spielern den Vortritt lassen.
Christian Müller: 2+
Anders als Schouren kommt Müller nur in der Defensive zum Einsatz. Dort räumte er fair ab und ließ den gegnerischen Rückraum sowie den Kreisläufer gleich mehrfach alt aussehen. Einen der sich selten bietenden Tempogegenstöße verwarf er frei vor dem Tor.
Michael Schneider: 3+
Der genesene Schneider kam von der Bank. Seine Einsatzzeit hielt sich bewusst in Grenzen. Einen Treffer steuerte Schneider bei, der eine solide Leistung zeigte.
Christoph Bernads: 2
Bernads kam in der Schlussphase für Niklas Adolph in das Spiel. Mit zwei Toren aus vier Versuchen trug auch er seinen Teil zum Gesamterfolg bei.
Jannis Grevelding: 3
Dem 21-Jährigen fehlte dieses Mal der Zug zum Tor. Er hatte kaum Möglichkeiten in den Sechsmeterraum einzudringen und wenn dies gelang, dann wurde sein Wurf vorzeitig abgepfiffen. Schnelligkeit und Passstärke waren gut wie immer.
Lukas Königshoven: 1-
In der Abwehr omnipräsent und kräftig zupackend unterwegs. Vorne am Kreis traf er zwei Mal holte auch zwei Siebenmeter raus. Königshoven reißt Lücken für den Rückraum und ist einer der Arbeitertypen im Team des TVP.
Fans: 1***
Ein faires und lautstarkes Publikum, welches seine Mannschaft zu nach vorne treibt sucht seinesgleichen in der Region. Rot-Weiße Schals und Fahnen werden geschwenkt. Dazu werden die Liedtexte immer abwechslungsreicher und die Trommeln werden mit Handsirenenklänge untermalt. Die Peter-Weber-Halle Kuchenheim gleicht einem absoluten Tollhaus und das erkennen auch die Spieler an. Sie genießen den Torjubel und lassen sich im Anschluss des Spiels noch lange feiern.