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Jan Ullrich hinter sich gelassenDominic Aigner gewinnt Rad-Marathon

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Für Dominic Aigner war auch der ehemalige Profi Jan Ullrich kein Gegner.

  1. Dominic Aigner gewinnt Rennen bereits zum zweiten Mal.
  2. Jan Ullrich kommt zwei Stunden nach dem Kommerner ins Ziel.
  3. 4500 Teilnehmer auf Mallorca am Start.

Kommern – Echtes Durchhaltevermögen bewies Dominic Aigner beim Jedermann-Rennen Mallorca 312 auf der gleichnamigen Baleareninsel. Der Kommerner fuhr als erster durchs Ziel – und absolvierte den Marathon über eine Distanz von 312 Kilometern in 9 Stunden, 26 Minuten und 31 Sekunden. Beim Rennen ließ Aigner auch Jan Ullrich hinter sich, den bisher einzigen deutschen Tour de France Sieger.

Für die rund 4500 Teilnehmer startete die Inselrundfahrt um halb sieben morgens an der Playa de Muro – noch vor Sonnenaufgang. „Am Morgen des Rennens habe ich mir noch gedacht: Muss ich mir das schon wieder antun?“, sagt Aigner. Aber es sei nun mal seine Leidenschaft. Schon 2016 hatte Aigner das Rennen gewonnen, drei Mal fuhr er als Zweiter durchs Ziel. Die nötige Motivation fand der Kommerner auch dieses Mal schnell: Bereits während des ersten Anstiegs sei er alleine in die Flucht gegangen, sagt Aigner. „Dann hat aber von hinten wieder eine Gruppe aufgeschlossen.“

Auf der Strecke kann man sich entscheiden

Noch auf der Strecke können sich die Fahrer entscheiden, ob sie die 312 Kilometer lange Route fahren oder eine der beiden Varianten mit 225 oder mit 167 Kilometern Länge. Dementsprechend viele Abgänge habe er unterwegs beobachtet. „Nach der Küstenstraße waren wir nur noch zu sechst“, erläutert der Kommerner. Für die längste Variante – die 312 Kilometer lange Strecke – hätten sich nur vier Fahrer entschieden. „Wegen der großen Distanz ist das Rennen natürlich immer auch ein Ausscheidungsfahren“, sagt er.

Ständiges Auf und Ab

Die Tour führte die Fahrer direkt ins Tramuntana-Gebirge von Mallorca. Das mache die Strecke ruppig, so Aigner: „Aber schon vor dem Gebirge ist die Strecke ein ständiges Auf und Ab. Hart sind vor allem die ersten 160 bis 170 Kilometer.“ Er schätze, dass etwa 3500 der insgesamt 5050 Höhenmeter während der ersten Rennhälfte bewältigt werden müssten.

Nur einen Patzer leistete sich Aigner während des Rennens. Auf einem Feldweg sei er gestürzt, sagt er. Die Leistung des Radsportlers wird beim Blick auf die Richtzeit für den Marathon deutlich: Diese liegt bei 14 Stunden. Jan Ullrich benötigte 11 Stunden und 41 Sekunden für die 312 Kilometer. Für den ehemalige Profiradsportler war es das erste Rennen nach seinem Karriereende 2007. Auch andere Tour-de-France-Sieger – die Spanier Alberto Contador und Miguel Indurain – fuhren auf der Baleareninsel mit. Sie wählten aber die kürzere Distanz.

Aigner gilt als Experte für lange Distanzen. Eine besondere Strategie habe er aber nicht, erläutert er. „Es ist nicht so, dass ich mich am Anfang schone. Bewusst teile ich mir meine Kräfte nicht ein.“

Erstes Rennen nach langer Pause

Auch für Aigner war das diesjährige Mallorca 312 das erste Rennen nach längerer Pause. „Ich habe auf vieles hintrainiert, aber wegen der Corona-Pandemie wurde alles abgesagt“, erläutert der Radsportler. Das Rennen auf Mallorca findet eigentlich im April statt, wurde dieses Jahr aber auf Oktober verschoben. Die lange Pause setzte Aigner zu: Im Sommer sei er körperlich und seelisch in ein Loch gefallen. „Im August habe ich vier Wochen gar nichts gemacht.“ Dann aber habe er intensiv an seiner Leistung gearbeitet – die Zeit vor und nach der Arbeit verbrachte er auf dem Hometrainer.

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Wie es sportlich für ihn in nächster Zeit weitergeht, weiß Aigner noch nicht. Er sei auf jeden Fall motiviert, nächstes Jahr wieder auf Mallorca an den Start zu gehen.