Kaller SCVon der Top-Adresse zum C-Ligisten – Vereinsreform mit vielen Rückschlägen
- Die glorreichen Zeiten liegen hinter dem Kaller SC.
- Corona und Flut setzten dem Verein ordentlich zu.
- In fünf bis sieben Jahren will man wieder in der Kreisliga A spielen.
Kall – Seit fünf Jahren ist Wolfgang Kirfel Vorsitzender beim Kaller SC. Zur Ruhe gekommen ist der Verein in dieser Zeit nie. „Als ich 2016 angefangen habe, gab es nach der Abmeldung keine erste Mannschaft mehr. Danach kamen der Brand in unserem Vereinsheim, die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe. Wir sind also permanent im Krisenmodus“, berichtet der Präsident, der den Traditionsklub auf dem Vormarsch wähnte: „Aber ohne Fußballplätze und ohne Vereinsheim ist unsere aktuelle Situation extrem schwierig. Jetzt hoffen wir, dass unser neuer Trainer Andreas Breuer, der Ralf Müller abgelöst hat, die Mannschaft wieder in die Spur bringt.“
Erster Sieg der Saison
Tatsächlich feierte der KSC vor einer Woche mit einem 4:1 gegen Dahlem-Schmidtheim nach drei Niederlagen zum Auftakt den ersten Dreier der Saison. „Der Sieg und die Trainingsbeteiligung machen Hoffnung, wenngleich unser Ziel, in diesem Jahr vorne anzugreifen, wohl nicht erreichbar ist“, sagte Kirfel vor dem Spiel am Sonntag beim SV Concordia Weyer, das 1:7 verloren ging. Weyer ist nun Tabellenführer, Kall weiterhin letzter, wenn man den Rückzug der SG Blankenheimerdorf/Erfthöhen/ Oberahr II nicht berücksichtigt.
Kirfel hat mit den Vorstandskollegen seit seinem Amtsantritt viel bewegt: „Wir mussten einiges reformieren und wieder in Schuss bringen, aber momentan steht der Verein finanziell gut da.“ Sportlich sei das langfristige Ziel immer noch die Kreisliga A, doch das brauche Zeit – fünf bis sieben Jahre hält Kirfel für realistisch.
Aufstieg in zwei Jahren anvisiert
Zunächst steht allerdings das 100. Jubiläum an, das wie so vieles in diesen Tagen nicht reibungslos vonstattengehen wird. „Die Feierlichkeiten, die 2022 stattfinden sollten, mussten wir um ein Jahr verschieben, denn ohne Sportanlage und ohne Bürgerhalle hätte das Ganze wenig Sinn gemacht. Vielleicht gelingt uns ja 2023 der Aufstieg in die B-Klasse“, hofft Kirfel.
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Rund um das in seiner alten Form nicht mehr existierende Grenzlandstadion ist man bescheiden geworden, nachdem der KSC über viele Spielzeiten hinweg zu den Topadressen im Kreis Euskirchen gehörte. Bis zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts waren die Schwarz-Weißen ein auf Mittelrhein-Niveau etablierter Klub. Vor elf Jahren kickte man noch in der Landesliga, vor dreizehn sogar in der Verbandsliga. Mit Spielern wie Manuel Plützer, Dominik Knauff, Daniel Thonke, Christoph Fleck oder Martin Kerkau stellten die Kaller unter Trainer Karl Lambertz das stärkste Team in der Region dar. „Unsere größte Leistung ist, dass wir durchgehalten haben und der Verein trotz der widrigen Umstände nach wie vor am Leben ist“, so Kirfel.