Der letzte Spieltag in der Bezirksliga und den Kreisligen wird spannend. Entscheidungen dürften auch nach dem Schlusspfiff noch fallen.
Dahlem bis BessenichSo spannend wird der letzte Fußballspieltag – Wer steigt auf, wer ab?
In Sozialen Netzwerken gibt es den Beziehungsstatus „Es ist kompliziert“. Das beschreibt grundsätzlich auch ganz gut, was am Pfingstmontag auf den Fußballplätzen im Kreis Euskirchen und darüber hinaus ansteht. Am letzten Spieltag fallen bei den Männern von der Bezirksliga bis zur Kreisliga C die letzten Entscheidungen über Auf- und Abstieg. Und die Frauen müssen vielleicht sogar ein wenig länger warten.
Der Vollständigkeit halber erwähnt werden soll auch, dass der SC Erftstadt-Lechenich als Vertreter des Fußballkreises Euskirchen in der Landesliga stark abstiegsgefährdet ist. Der SC ist punktgleich mit der DJK Eilendorf auf dem obersten Abstiegsrang. Eilendorf hat ein Heimspiel gegen Helpenstein, Erftstadt muss zu Rasensport Brand, das einen Punkt mehr hat.
Zu den Regeln: In Landesliga, Bezirksliga und Kreisliga A zählt bei Punktgleichheit erst die Tordifferenz, danach die erzielten Tore. In den Kreisligen B und C ist zunächst der direkte Vergleich, erst danach ist die Tordifferenz entscheidend.
Zülpich steht als Aufsteiger fest, Bessenich und die JSG Erft zittern
Vergleichsweise unkompliziert ist die Situation in der Bezirksliga. Zülpich steht als Aufsteiger fest, Wißkirchen und Nierfeld sind gerettet. Absteiger sind Wesseling-Urfeld und Voreifel, ein weiteres Team wird sich anschließen, vier Teams zittern noch: Rot-Weiß Ahrem (32 Punkte, Tordifferenz: −11, 54 geschossene Tore) empfängt den SV Bessenich (31 Punkte, −14, 65 Tore) im direkten Duell, BW Kerpen (31 Punkte, −14, 62 Tore) hat ein Heimspiel gegen Wißkirchen. Die JSG Erft (31 Punkte, −14, 61 Tore) heißt den Horremer SV willkommen. Sollten Erft und Bessenich gewinnen, hätten sie Ahrem hinter sich gelassen und wären gerettet. Bei Unentschieden beginnt das große Rechnen.
Klar ist aber auch: Sollten sich Erft und Bessenich retten, hätte das auch Auswirkungen in den unteren Ligen. Dann würde es nur zwei (statt drei) Absteiger aus der Kreisliga A und nur vier (statt fünf) Absteiger aus der Kreisliga B geben.
Sötenich und Bliesheim im direkten Duell um den Klassenerhalt – oder doch nicht?
Hier steht nur der Abstieg von SW Stotzheim durch den Rückzug fest. Dahlem-Schmidtheim (58 Punkte, +44, 78 Tore) und Lommersum (55 Punkte, +40, 92 Tore) können noch aufsteigen, Sötenich (28 Punkte, −14, 57 Tore), Bliesheim (27 Punkte, −23, 42 Tore) und Dreiborn (26 Punkte, −33, 40 Tore) wollen den einen rettenden Platz erreichen.
Tabellenführer Dahlem reicht ein Punkt in Schöneseiffen zum Aufstieg. Bei einer Niederlage kommt es auf das Spiel der Lommersumer gegen Dreiborn an. Der Tabellenzweite muss nicht nur gewinnen, sondern auch die um vier Treffer schlechtere Tordifferenz ausbügeln.
Dreiborn ist in der Kreisliga A so gut wie abgestiegen
Dreiborn dürfte etwas dagegen haben, hat aber die schlechteste Ausgangssituation und eigentlich nur noch dann eine Chance auf den Klassenerhalt, wenn Erft und Bessenich in der Bezirksliga bleiben. Zwar hat Dreiborn nur einen Punkt weniger als Bliesheim und zwei Punkte weniger als Sötenich.
Doch in Sötenich spielen diese Teams gegeneinander und selbst bei einem Unentschieden in diesem Endspiel stünde Dreiborn die deutlich schlechtere Tordifferenz im Weg. Sötenich benötigt deshalb ein Unentschieden zum Klassenerhalt. Der Gewinner dieser Partie ist sicher gerettet.
Was macht die Sportgemeinschaft 92 mit ihrem Aufstiegsrecht?
Klar ist: Die beiden Staffelsieger steigen auf. Das sind der TuS Dom-Esch und die SG 92. Aber ganz so einfach ist es nicht: Die SpVg Ländchen-Sieberath (Kreisliga A) und die SG 92 wollen in der kommenden Spielzeit zusammenarbeiten und wohl keine zwei Kreisliga-A-Mannschaften stellen. Derzeit deutet viel darauf hin, dass die SG 92 auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet. Dann würde aber nicht automatisch der Staffelzweite nachrücken, sondern es gäbe ein Entscheidungsspiel der beiden Tabellenzweiten.
Während der FC Dollendorf-Ripsdorf den Platz in der B2-Staffel sicher hat, wird ein Gegner in der B1 noch gesucht: TB-SV Füssenich-Geich (43 Punkte), Billig/Veytal (42 Punkte) und Bürvenich/Schwerfen (41 Punkte) sind im Rennen. Bürvenich trifft im direkten Duell auf Füssenich, Billig empfängt die Zweitvertretung von Erftstadt-Lechenich. Bei einem Füssenicher Sieg wären alle Rechenspiele dahin. Bürvenich kann nur bei eigenem Sieg Zweiter werden, wenn Billig gleichzeitig nicht gewinnt. Und Billig muss gewinnen und auf ein Remis der anderen hoffen.
Torquotient könnte über den Abstieg in die Kreisliga C entscheiden
Als Absteiger stehen Metternich (B1), Mechernich II und Weyer (beide B2) fest. Gesucht wird noch ein direkter Absteiger in der B1 und, falls Erft oder Bessenich aus der Bezirksliga absteigen, ein fünfter Absteiger per Quotientenregelung. Klar ist: Den zweiten Abstiegsplatz in der B1-Staffel machen Wüschheim-Büllesheim (22 Punkte, Tordifferenz −34, gegen Bessenich II) und Firmenich (21 Punkte, gegen Vernich) aus. Bei Punktegleichheit wäre Wüschheim vorne (zwei Siege im direkten Vergleich gegen Firmenich).
Bleibt noch der fünfte Abstiegsplatz per Punktequotient, wobei die niedrigere Zahl den Abstieg bedeutet. Wüschheim kann als Drittletzter auf folgende Quotienten kommen: 1,042 (bei Sieg), 0,958 (bei Unentschieden) oder 0,917 (bei Niederlage). Firmenich könnte nur den Quotienten 1,000 erreichen (bei Sieg). In der B2 entscheidet es sich zwischen Mutscheid/Houverath (22 Punkte, Tordifferenz −6, gegen Marmagen-Nettersheim) und Rinnen (21 Punkte, −25, gegen Oleftal).
Schönau hat zwar nur 24 Punkte, den direkten Vergleich gegen Rinnen aber gewonnen (ein Sieg, ein Unentschieden). Bei Punktegleichheit zwischen Rinnen und Mutscheid entscheidet die Tordifferenz, weil der direkte Vergleich unentschieden endet (beide Teams haben zu Hause 2:1 gewonnen). Mögliche Quotienten in der B2: Mutscheid 0,917; Rinnen 0,917 oder 0,875.
Und jetzt wird es komplett wahnsinnig: Da es möglich ist, dass in beiden Staffeln der Drittletzte einen Quotienten von 0,917 erreicht, käme danach der Tordifferenz-Quotient zum Tragen.
SV Rinnen peilt Klassenerhalt an und geht dann in Spielgemeinschaft
Und dann gibt es noch eine letzte Eventualität: In der kommenden Spielzeit werden die Teams aus Rinnen und Sistig/Krekel eine Spielgemeinschaft bilden, der sich auch die Spieler von Sötenich II anschließen wollen. Sistig/Krekel steht als Aufsteiger aus der Kreisliga C fest.
„Wir spielen die Saison zu Ende und wollen im letzten Jahr der Eigenständigkeit nicht absteigen. Wir versuchen alles, um sportlich die Klasse zu halten“, sagt Timo Hermanns, Vorsitzender des SV Rinnen. Ziel sei es, mit der neuen SG, eine Mannschaft in der Kreisliga B zu haben.
Ob es durch den Aufstieg des SV Sistig-Krekel in der Kreisliga C oder den Klassenerhalt des SV Rinnen in der B-Klasse passiert, sei dann eher zweitrangig. Aktuell liege der Fokus auf dem sportlichen Klassenverbleib. Ob dann der SV Sistig-Krekel auf sein Aufstiegsrecht verzichtet, müsse man abwarten – viel deutet darauf hin, dass auch hier nach dem Schlusspfiff doch nicht alles klar sein wird.
Niederelvenich hat den Aufstieg in die B-Klasse selbst in der Hand
Es hätte so einfach sein können, denn die beiden Erstplatzierten haben das Recht auf den Aufstieg. Aber wie sollte es anders sein? Es wird dann doch kompliziert. Fangen wir mit dem Simplen an: Keldenich-Scheven und Roitzheim II stehen als Aufsteiger der C2 fest – beide wollen auch hoch. Abgehakt. In der Kreisliga C1 ist D-H-O II aufgestiegen und will ebenfalls hoch. Abgehakt. Und auch Sistig/Krekel in der C3 ist wegen des direkten Vergleichs aufgestiegen. Aber: nicht abgehakt. Weil: siehe oben.
Den zweiten Platz in der C1-Staffel machen Wüschheim-Büllesheim II (gegen Bessenich III) und Niederelvenich-Mülheim-Wichterich (gegen D-H-O II) unter sich aus. Beide Teams haben 46 Punkte. Den direkten Vergleich hat Wichterich für sich entschieden, einem 5:2-Sieg steht eine 1:3-Niederlage gegenüber.
In der C3 kämpfen noch Dreiborn II (44 Punkte, bei Schönau) und Dahlem-Schmidtheim II (41 Punkte, gegen Schöneseiffen II) um den zweiten Aufstiegsplatz. Während Dahlem aufsteigen will, ist das bei Dreiborn noch nicht ganz klar. Wie David Plompteux, Abteilungsleiter Herren, mitteilt, hängt das zunächst davon ab, was mit der ersten Mannschaft passiert. „Wenn die absteigt, ist ein Aufstieg für uns keine Option“, so Plompteux.
Sollte Dreiborn aber den eher unwahrscheinlichen Klassenerhalt in der A-Liga schaffen, will Dreiborn II, die sogar noch Staffelsieger werden können, es in der Kreisliga B versuchen, auch wenn es laut Plompteux derzeit wohl an ausreichend Personal fehlt. Bei Punktegleichheit zwischen Dreiborn II und Dahlem II lägen die Schmidtheimer vorn (8:1-Sieg und 1:3-Niederlage).
Gesetzt den Fall, dass einer der sechs Aufsteiger auf das Aufstiegsrecht verzichtet, würden die jeweiligen Drittplatzierten nach Quotientenregelung nachrücken. Dabei hat die Staffel C2 die schlechtesten Karten, da Kommern und Blessem III maximal einen Quotienten von 2,000 erreichen könnten und damit definitiv hinter den anderen beiden Staffeln zurückliegen.
In der C1 sind sowohl bei Wüschheim als auch bei Wichterich die Quotienten 2,227, 2,136 und 2,091 möglich. In der C3 betragen mögliche Quotienten 2,200 (bei Dreiborn II und Dahlem II), 2,100 (bei der SG 92 II) und 2,05 (bei Dahlem II).