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Zülpich trifft auf ErftstadtEinen Favoriten gibt es im Pokalfinale nicht

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt Zülpichs Fußballer Jonas Hohn (r.), als er an einem Gegenspieler vorbei dribbelt.

Der TuS Zülpich hat das Kreispokalhalbfinale gegen die JSG Erft mit 3:1 gewonnen. Nun trifft der TuS in Lommersum auf Erftstadt-Lechenich.

Im Kreispokalfinale treffen der TuS Zülpich und der SC Germania Erftstadt-Lechenich aufeinander. Ein Duell auf Augenhöhe?

Zülpich gegen Erftstadt-Lechenich, ambitionierter Bezirksligist gegen Titelverteidiger aus der Landesliga. Auf dem Papier ist es das Traumfinale des Kreispokals. Das Spiel wird am Sonntag um 16 Uhr auf dem Kunstrasen in Lommersum angepfiffen.

Vor dem Duell werden die Floskeln bemüht, die vor einem Finale schnell aus den Beteiligten heraussprudeln. So spricht Erftstadts Trainer Karsten Kochems vom einem „Duell auf Augenhöhe, bei dem die Tagesform, eben Kleinigkeiten entscheiden werden“.

Pokalfinale: Erftstadt geht als Favorit in das Duell mit Zülpich

Auf dem Papier ist Erftstadt als Landesligist tatsächlich der Favorit. „Aber das interessiert mich nicht. Die Jungs sollen das Spiel genießen“, sagt Kochems, der damit rechnet, dass Zülpich wieder pressen wird und topfit ist. „Wir dürfen uns nicht zu schade sein, auch mal einen Ball hinten rauszuschlagen“, so der Titelverteidiger-Coach.

Auf der anderen Seite steht ebenfalls das Genießen im Vordergrund, auch wenn Joseph Griesehop, Sportlicher Leiter des TuS Zülpich, sagt: „Wir haben den Pokal von Beginn sehr ernst genommen und wollen natürlich auch gewinnen.“

Zülpich beeindruckt im Halbfinale gegen die JSG Erft

Bis auf die Partie gegen die SG Rotbach/Strempt (2:1) seien die Ergebnisse und Leistungen richtig gut gewesen. Vor allem der Halbfinalsieg gegen die JSG Erft 01 Euskirchen sei schon fast ein Statement-Sieg gewesen. „Die Spielweise und die taktische Spielweise war über 90 Minuten stark. Das hat Spaß gemacht“, sagt Griesehop.

Entsprechend sei die Vorfreude auf das Finale groß. Und der dritte Sieg innerhalb von fünf Jahren durchaus möglich. 2019 gewann der TuS in Großbüllesheim übrigens mit 3:2 – gegen Erftstadt-Lechenich. In der Saison 2021/22 setzte man sich gegen Bessenich mit 2:1 durch. Die Voraussetzungen sind im Vergleich zu 2019 aber ein wenig anders.

David Sasse kündigt an, im Endspiel wieder zu rotieren

Damals war der TuS ein guter Bezirksligist, Erftstadt-Lechenich ein guter Landesligist. Beim SC hat vor der neuen Spielzeit ein großer personeller Umbruch stattgefunden, nicht wenige sehen die Truppe von Karsten Kochems daher eher im unteren Tabellendrittel. Der TuS hingegen hat noch einmal personell nachgebessert, den Kader extrem breit aufgestellt.

„Wenn es am Ende wieder für die Top 5 reicht, ist das ok. Wir gehen bewusst den Weg und setzen auf lokale Spieler“, sagt Trainer David Sasse, der unmittelbar nach dem Halbfinalsieg ankündigte, dass er im Endspiel wieder rotieren wird und mit einer wohl stark veränderten Startelf das Duell mit Erftstadt angehen will.

So könnte es durchaus sein, dass Nico Berekoven beispielsweise wieder beginnen wird. Der Mittelfeldspieler kam vom SC Roitzheim, ist noch einmal fitter und hat den wohl besten linken Fuß der Bezirksliga. Und diverse Zahlenkombinationen auf die Oberschenkel und den Unterarm tätowiert. Die auf den Oberschenkeln sind die Geburtsjahre seiner Großeltern, und den Arm ziert eine 89 – sein eigenes Geburtsjahr.

„Das wird ein Duell auf Augenhöhe. Wenn wir einen kleinen Vorteil haben, dann nur, weil wir vielleicht ein bisschen eingespielter sind. Aber Erftstadt ist Landesligist“, so Griesehop, der auf einen attraktiven Gegner in der ersten Runde des Mittelrheinpokals hofft. Im Falle eines Sieges hätte der TuS dann sogar Heimspiel, auch wenn der Gegner niederklassiger aktiv ist – was aber auch bedeuten würde, dass der Gegner keinen großen Namen hat.


Kleines Finale: Schöneseiffen will JSG Erft erneut ein Bein stellen

Im kleinen Finale zwischen dem SV Schöneseiffen und der JSG Erft 01 Euskirchen gibt es einen Favoriten – die JSG Erft. Auch wenn der Bezirksligist derzeit mit personellen Problemen zu kämpfen hat, weil unter anderem Toptorjäger Luke Bungart ausfallen wird.

Allerdings dürfte die Mannschaft von Stephan Reimer auch gewarnt sein. Der Grund: Im vergangenen Jahr besiegte der damalige B-Ligist den damaligen A-Ligisten im Pokal. Für die JSG gibt es also so etwas wie eine offene Rechnung.

Allerdings dürften die Eifeler alles daran setzen, ihren historischen Pokallauf zu krönen. Noch nie erreichte der SV zuvor das Viertelfinale des Kreispokals. Nun steht man im kleinen Finale und hat die Chance, in den Mittelrheinpokal einzuziehen. Und das im Jahr des Aufstiegs in die Kreisliga A – schon jetzt ein überaus erfolgreiches Sportjahr 2023 für die Mannschaft von Trainer Heiko Zimmer.

Angepfiffen wird das Spiel um Platz 3 am Sonntag um 13 Uhr auf dem Kunstrasen in Lommersum. Geleitet wird es von Christian Kühlborn, Fabian Wolffs und Michael Schnitzler. (tom)